mehr eine vereinzelte als eine Massenverbreitung. Eine Seltenheit ist ein 672 pr. Morgen großer Waldbestand im Labiauer Kreise (Ostpreußen), welcher wesentlich vom Hornbaum gebildet wird. Jenseits der Alpen kommt er nicht mehr vor und schon in der Schweiz selbst ist er selten.
[Abbildung]
LXI.
1. Buchenblatt; -- 2. Hornbaumblatt; -- 3. Blatt der geschlitztblättrigen Spielart des Hornbaumes.
Das Leben des Hornbaums zeichnet sich besonders durch eine große Zähigkeit und Wiedererzeugungskraft aus. In der Jugend wächst er lange Zeit buschig mit einer pyramidalen spitzen Krone und schwachen langen unteren Aesten von denen sich der heranwachsende Baum nur sehr allmälig und nicht hoch hinauf reinigt. Um so mehr muß man, um möglichst hohe Bäume zu erziehen, auf einen dichten Schluß halten, wo dann die Bäumchen dünn und gertenartig aufschießen und eine bedeutende Höhe erreichen. Der Umstand, daß im Längenwachsthum sich eine Baumart oft von einer anderen, mit der sie vermischt ist, in ihrem Wachsthum bestimmen läßt, veranlaßt den Hornbaum in Vermischung mit der schlanken Buche einen höheren und astreineren Schaft zu bilden, während er in den Leipziger
mehr eine vereinzelte als eine Maſſenverbreitung. Eine Seltenheit iſt ein 672 pr. Morgen großer Waldbeſtand im Labiauer Kreiſe (Oſtpreußen), welcher weſentlich vom Hornbaum gebildet wird. Jenſeits der Alpen kommt er nicht mehr vor und ſchon in der Schweiz ſelbſt iſt er ſelten.
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LXI.
1. Buchenblatt; — 2. Hornbaumblatt; — 3. Blatt der geſchlitztblättrigen Spielart des Hornbaumes.
Das Leben des Hornbaums zeichnet ſich beſonders durch eine große Zähigkeit und Wiedererzeugungskraft aus. In der Jugend wächſt er lange Zeit buſchig mit einer pyramidalen ſpitzen Krone und ſchwachen langen unteren Aeſten von denen ſich der heranwachſende Baum nur ſehr allmälig und nicht hoch hinauf reinigt. Um ſo mehr muß man, um möglichſt hohe Bäume zu erziehen, auf einen dichten Schluß halten, wo dann die Bäumchen dünn und gertenartig aufſchießen und eine bedeutende Höhe erreichen. Der Umſtand, daß im Längenwachsthum ſich eine Baumart oft von einer anderen, mit der ſie vermiſcht iſt, in ihrem Wachsthum beſtimmen läßt, veranlaßt den Hornbaum in Vermiſchung mit der ſchlanken Buche einen höheren und aſtreineren Schaft zu bilden, während er in den Leipziger
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mehr eine vereinzelte als eine Maſſenverbreitung. Eine Seltenheit iſt ein
672 pr. Morgen großer Waldbeſtand im Labiauer Kreiſe (Oſtpreußen),
welcher weſentlich vom Hornbaum gebildet wird. Jenſeits der Alpen
kommt er nicht mehr vor und ſchon in der Schweiz ſelbſt iſt er ſelten.
[Abbildung LXI.
1. Buchenblatt; — 2. Hornbaumblatt; — 3. Blatt der geſchlitztblättrigen Spielart des
Hornbaumes.]
Das Leben des Hornbaums zeichnet ſich beſonders durch eine große
Zähigkeit und Wiedererzeugungskraft aus. In der Jugend wächſt er lange
Zeit buſchig mit einer pyramidalen ſpitzen Krone und ſchwachen langen
unteren Aeſten von denen ſich der heranwachſende Baum nur ſehr allmälig
und nicht hoch hinauf reinigt. Um ſo mehr muß man, um möglichſt hohe
Bäume zu erziehen, auf einen dichten Schluß halten, wo dann die Bäumchen
dünn und gertenartig aufſchießen und eine bedeutende Höhe erreichen.
Der Umſtand, daß im Längenwachsthum ſich eine Baumart oft von einer
anderen, mit der ſie vermiſcht iſt, in ihrem Wachsthum beſtimmen läßt,
veranlaßt den Hornbaum in Vermiſchung mit der ſchlanken Buche einen
höheren und aſtreineren Schaft zu bilden, während er in den Leipziger
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/451>, abgerufen am 14.06.2024.
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