Gleiches mit der Rinde, nur mit dem Unterschiede, daß hier die neuen Lagen nach innen zu aufgelagert werden, so daß das Zuwachsverhältniß beider sich wie folgende durch -- getrennte Zahlenreihen verhält: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 -- 0 9 8 7 6 5 4 3 2 1 +
In dieser Reihe entspricht 1 bis 0 der Rinde, 0 bis 1 dem Holze und + bezeichnet das Mark. Freilich kann man nur bei wenigen Bäumen in der Rinde ebenso deutlich wie im Holze die Jahrringe unterscheiden und noch seltener entsprechen die unterscheidbaren Zahlen der Zuwachs- schichten einander vollständig; entweder in der Rinde oder im Holze zählt man deren mehr. Dies soll uns hier blos darthun, daß das Zu- wachsverhältniß des Holzes ein viel regelmäßigeres und stetigeres ist als das der Rinde. Der nachfolgende Holzschnitt, auf welchen wir später noch einmal ausführlicher zurückkommen müssen, wird hier vorläufig nur deshalb eingeschaltet, um daran zu sehen, daß eine concentrische Schich- tung der Rindenmasse ebenso ersichtlich ist wie am Holze.
[Abbildung]
XII.
Querschnitt der Lindenrinde. h Rindenhaut. -- g Grünschicht. -- b Bastschicht. -- gr Holzgrenze. -- m m m m m Mark- strahlen des Holzes, welche auf Rindenmarkstrahlen stoßen.
An der Stelle des Minuszeichens (--) liegt nun im lebendigen Baume über seinen ganzen Umfang hinweg, also genau zwischen Holz und Rinde,
Roßmäßler, der Wald. 7
Gleiches mit der Rinde, nur mit dem Unterſchiede, daß hier die neuen Lagen nach innen zu aufgelagert werden, ſo daß das Zuwachsverhältniß beider ſich wie folgende durch — getrennte Zahlenreihen verhält: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 — 0 9 8 7 6 5 4 3 2 1 +
In dieſer Reihe entſpricht 1 bis 0 der Rinde, 0 bis 1 dem Holze und + bezeichnet das Mark. Freilich kann man nur bei wenigen Bäumen in der Rinde ebenſo deutlich wie im Holze die Jahrringe unterſcheiden und noch ſeltener entſprechen die unterſcheidbaren Zahlen der Zuwachs- ſchichten einander vollſtändig; entweder in der Rinde oder im Holze zählt man deren mehr. Dies ſoll uns hier blos darthun, daß das Zu- wachsverhältniß des Holzes ein viel regelmäßigeres und ſtetigeres iſt als das der Rinde. Der nachfolgende Holzſchnitt, auf welchen wir ſpäter noch einmal ausführlicher zurückkommen müſſen, wird hier vorläufig nur deshalb eingeſchaltet, um daran zu ſehen, daß eine concentriſche Schich- tung der Rindenmaſſe ebenſo erſichtlich iſt wie am Holze.
[Abbildung]
XII.
Querſchnitt der Lindenrinde. h Rindenhaut. — g Grünſchicht. — b Baſtſchicht. — gr Holzgrenze. — m m m m m Mark- ſtrahlen des Holzes, welche auf Rindenmarkſtrahlen ſtoßen.
An der Stelle des Minuszeichens (—) liegt nun im lebendigen Baume über ſeinen ganzen Umfang hinweg, alſo genau zwiſchen Holz und Rinde,
Roßmäßler, der Wald. 7
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Gleiches mit der Rinde, nur mit dem Unterſchiede, daß hier die neuen
Lagen nach innen zu aufgelagert werden, ſo daß das Zuwachsverhältniß
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 — 0 9 8 7 6 5 4 3 2 1 +
In dieſer Reihe entſpricht 1 bis 0 der Rinde, 0 bis 1 dem Holze
und + bezeichnet das Mark. Freilich kann man nur bei wenigen Bäumen
in der Rinde ebenſo deutlich wie im Holze die Jahrringe unterſcheiden
und noch ſeltener entſprechen die unterſcheidbaren Zahlen der Zuwachs-
ſchichten einander vollſtändig; entweder in der Rinde oder im Holze zählt
man deren mehr. Dies ſoll uns hier blos darthun, daß das Zu-
wachsverhältniß des Holzes ein viel regelmäßigeres und ſtetigeres iſt als
das der Rinde. Der nachfolgende Holzſchnitt, auf welchen wir ſpäter
noch einmal ausführlicher zurückkommen müſſen, wird hier vorläufig nur
deshalb eingeſchaltet, um daran zu ſehen, daß eine concentriſche Schich-
tung der Rindenmaſſe ebenſo erſichtlich iſt wie am Holze.
[Abbildung XII.
Querſchnitt der Lindenrinde.
h Rindenhaut. — g Grünſchicht. — b Baſtſchicht. — gr Holzgrenze. — m m m m m Mark-
ſtrahlen des Holzes, welche auf Rindenmarkſtrahlen ſtoßen.]
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über ſeinen ganzen Umfang hinweg, alſo genau zwiſchen Holz und Rinde,
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/121>, abgerufen am 22.12.2024.
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