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Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.

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Pflanzen für das Bassin-Aquarium.
nigstgekannten, weil sie immer nur an für Spaziergänger unzugänglichen
Orten zu finden sind, nämlich entweder im offenbaren Sumpfe oder auf
dem gefährlichen unter dem unvorsichtigen Tritt leicht zerreißenden Moos-
und Blumenteppich, der sich über tiefen Mooren ausspannt. Die Blätter
sind dreizählig wie am Klee und die blendend weißen Blüthen ähneln
denen der Hyacinthe, sind aber auf der Oberseite ihrer Blättchen zierlich
gebartet. Der Fieberklee muß mit seinen kriechenden Wurzeln an eine
Stelle des seichten Randes des Bassin-Aquariums gebracht werden.

8. 9. Einige Binsen- oder Simsenarten, namentlich Scirpus la-
custris
und maritimus verdienen ganz besonders im freien Bassin-Aqua-
rium aufgenommen zu werden. Die erstere Art, die Teichbinse, bildet na-
mentlich in großen Teichen ganze Schilffelder von Mannshöhe, die sich
durch eine dunkelblaugrüne Färbung auszeichnen. Etwas weniger ver-
breitet ist die zweite Art, die Meerbinse, die sich namentlich durch eine
knollentragende Wurzel von der ersteren unterscheidet. Bei beiden sind die
Blüthchen in eirunde Aehrchen zusammengestellt, die bei der ersteren zu
einem Büschel dicht zusammengehäuft sind, bei der letzteren eine lockere
Trugdolde bilden. Die Teichbinse liefert in ihren vertrockneten weichmar-
kigen Halmen das Mittel, die Fugen der Fensterrahmen auszufüttern, in
welche die Glasscheiben eingefügt werden.

10. Die gewöhnlich so genannten Binsen, von den Botanikern mehr
Simsen genannt, gehören der Gattung Juncus an, namentlich drei einan-
der sehr ähnliche Arten, welche ihre großen pinselartigen Stöcke fast in
allen Wassergräben, auch wenn dieselben zeitweise vertrocknen, entwickeln.
Es sind dies die Arten J. conglomeratus, effusus und glaucus.

11. 12. Die weiße Seerose, Nymphaea alba, und die gelbe Seerose
oder Nixblume, Nuphar luteum. Einen entschieden tropischen Zug in der
Physiognomie unserer Flora bildend, dürfen sie im tiefsten Mittelpunkte
eines freien Bassin-Aquariums natürlich nicht fehlen. Nur an Größe,
sicher aber nicht an Schönheit und Majestät des Baues, steht die weiße
Seerose ihrer tropischen Schwester, der Victoria regia, nach. Unsere
deutschen Schwestern dieser stolzen Bewohnerin Guyana's sind viel zu

Pflanzen für das Baſſin-Aquarium.
nigſtgekannten, weil ſie immer nur an für Spaziergänger unzugänglichen
Orten zu finden ſind, nämlich entweder im offenbaren Sumpfe oder auf
dem gefährlichen unter dem unvorſichtigen Tritt leicht zerreißenden Moos-
und Blumenteppich, der ſich über tiefen Mooren ausſpannt. Die Blätter
ſind dreizählig wie am Klee und die blendend weißen Blüthen ähneln
denen der Hyacinthe, ſind aber auf der Oberſeite ihrer Blättchen zierlich
gebartet. Der Fieberklee muß mit ſeinen kriechenden Wurzeln an eine
Stelle des ſeichten Randes des Baſſin-Aquariums gebracht werden.

8. 9. Einige Binſen- oder Simſenarten, namentlich Scirpus la-
custris
und maritimus verdienen ganz beſonders im freien Baſſin-Aqua-
rium aufgenommen zu werden. Die erſtere Art, die Teichbinſe, bildet na-
mentlich in großen Teichen ganze Schilffelder von Mannshöhe, die ſich
durch eine dunkelblaugrüne Färbung auszeichnen. Etwas weniger ver-
breitet iſt die zweite Art, die Meerbinſe, die ſich namentlich durch eine
knollentragende Wurzel von der erſteren unterſcheidet. Bei beiden ſind die
Blüthchen in eirunde Aehrchen zuſammengeſtellt, die bei der erſteren zu
einem Büſchel dicht zuſammengehäuft ſind, bei der letzteren eine lockere
Trugdolde bilden. Die Teichbinſe liefert in ihren vertrockneten weichmar-
kigen Halmen das Mittel, die Fugen der Fenſterrahmen auszufüttern, in
welche die Glasſcheiben eingefügt werden.

10. Die gewöhnlich ſo genannten Binſen, von den Botanikern mehr
Simſen genannt, gehören der Gattung Juncus an, namentlich drei einan-
der ſehr ähnliche Arten, welche ihre großen pinſelartigen Stöcke faſt in
allen Waſſergräben, auch wenn dieſelben zeitweiſe vertrocknen, entwickeln.
Es ſind dies die Arten J. conglomeratus, effusus und glaucus.

11. 12. Die weiße Seeroſe, Nymphaea alba, und die gelbe Seeroſe
oder Nixblume, Nuphar luteum. Einen entſchieden tropiſchen Zug in der
Phyſiognomie unſerer Flora bildend, dürfen ſie im tiefſten Mittelpunkte
eines freien Baſſin-Aquariums natürlich nicht fehlen. Nur an Größe,
ſicher aber nicht an Schönheit und Majeſtät des Baues, ſteht die weiße
Seeroſe ihrer tropiſchen Schweſter, der Victoria regia, nach. Unſere
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[48/0064] Pflanzen für das Baſſin-Aquarium. nigſtgekannten, weil ſie immer nur an für Spaziergänger unzugänglichen Orten zu finden ſind, nämlich entweder im offenbaren Sumpfe oder auf dem gefährlichen unter dem unvorſichtigen Tritt leicht zerreißenden Moos- und Blumenteppich, der ſich über tiefen Mooren ausſpannt. Die Blätter ſind dreizählig wie am Klee und die blendend weißen Blüthen ähneln denen der Hyacinthe, ſind aber auf der Oberſeite ihrer Blättchen zierlich gebartet. Der Fieberklee muß mit ſeinen kriechenden Wurzeln an eine Stelle des ſeichten Randes des Baſſin-Aquariums gebracht werden. 8. 9. Einige Binſen- oder Simſenarten, namentlich Scirpus la- custris und maritimus verdienen ganz beſonders im freien Baſſin-Aqua- rium aufgenommen zu werden. Die erſtere Art, die Teichbinſe, bildet na- mentlich in großen Teichen ganze Schilffelder von Mannshöhe, die ſich durch eine dunkelblaugrüne Färbung auszeichnen. Etwas weniger ver- breitet iſt die zweite Art, die Meerbinſe, die ſich namentlich durch eine knollentragende Wurzel von der erſteren unterſcheidet. Bei beiden ſind die Blüthchen in eirunde Aehrchen zuſammengeſtellt, die bei der erſteren zu einem Büſchel dicht zuſammengehäuft ſind, bei der letzteren eine lockere Trugdolde bilden. Die Teichbinſe liefert in ihren vertrockneten weichmar- kigen Halmen das Mittel, die Fugen der Fenſterrahmen auszufüttern, in welche die Glasſcheiben eingefügt werden. 10. Die gewöhnlich ſo genannten Binſen, von den Botanikern mehr Simſen genannt, gehören der Gattung Juncus an, namentlich drei einan- der ſehr ähnliche Arten, welche ihre großen pinſelartigen Stöcke faſt in allen Waſſergräben, auch wenn dieſelben zeitweiſe vertrocknen, entwickeln. Es ſind dies die Arten J. conglomeratus, effusus und glaucus. 11. 12. Die weiße Seeroſe, Nymphaea alba, und die gelbe Seeroſe oder Nixblume, Nuphar luteum. Einen entſchieden tropiſchen Zug in der Phyſiognomie unſerer Flora bildend, dürfen ſie im tiefſten Mittelpunkte eines freien Baſſin-Aquariums natürlich nicht fehlen. Nur an Größe, ſicher aber nicht an Schönheit und Majeſtät des Baues, ſteht die weiße Seeroſe ihrer tropiſchen Schweſter, der Victoria regia, nach. Unſere deutſchen Schweſtern dieſer ſtolzen Bewohnerin Guyana’s ſind viel zu

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_suesswasseraquarium_1857/64>, abgerufen am 24.11.2024.