Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Die Jagd. der Sitz für mancherlei Wasserthiere, namentlich Schnecken und kleineMuscheln. Man nehme einen Klumpen dieses Schlammes in der Bota- nisirbüchse mit nach Hause und thue ihn dort in eine weiße Schüssel voll Wasser. Nach kurzer Zeit wird sich die ganze Bevölkerung in dem nach und nach sich abklärenden Wasser versammeln und großentheils an den Wänden der Schüssel ansetzen, so daß man sie leicht fangen kann. Man hüte sich vor den Stichen der Wasserwanze (Fig. 45. 4.). Alle diese Thiere, mit alleiniger Ausnahme der Fische, trage man Wasserschnecken und Muscheln lassen sich zwischen Wasserpflanzen Wenn man einmal den einheimischen Gewässern die Aufmerksamkeit 14. Das Bassin-Aquarium. Für vom Glück Bevorzugte füge ich noch einige Worte über das Nicht zu fern vom Lichte lasse man in dem ganz oder wenigstens um Die Jagd. der Sitz für mancherlei Waſſerthiere, namentlich Schnecken und kleineMuſcheln. Man nehme einen Klumpen dieſes Schlammes in der Bota- niſirbüchſe mit nach Hauſe und thue ihn dort in eine weiße Schüſſel voll Waſſer. Nach kurzer Zeit wird ſich die ganze Bevölkerung in dem nach und nach ſich abklärenden Waſſer verſammeln und großentheils an den Wänden der Schüſſel anſetzen, ſo daß man ſie leicht fangen kann. Man hüte ſich vor den Stichen der Waſſerwanze (Fig. 45. 4.). Alle dieſe Thiere, mit alleiniger Ausnahme der Fiſche, trage man Waſſerſchnecken und Muſcheln laſſen ſich zwiſchen Waſſerpflanzen Wenn man einmal den einheimiſchen Gewäſſern die Aufmerkſamkeit 14. Das Baſſin-Aquarium. Für vom Glück Bevorzugte füge ich noch einige Worte über das Nicht zu fern vom Lichte laſſe man in dem ganz oder wenigſtens um <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0102" n="86"/><fw place="top" type="header">Die Jagd.</fw><lb/> der Sitz für mancherlei Waſſerthiere, namentlich Schnecken und kleine<lb/> Muſcheln. Man nehme einen Klumpen dieſes Schlammes in der Bota-<lb/> niſirbüchſe mit nach Hauſe und thue ihn dort in eine weiße Schüſſel voll<lb/> Waſſer. Nach kurzer Zeit wird ſich die ganze Bevölkerung in dem nach<lb/> und nach ſich abklärenden Waſſer verſammeln und großentheils an den<lb/> Wänden der Schüſſel anſetzen, ſo daß man ſie leicht fangen kann. Man<lb/> hüte ſich vor den Stichen der Waſſerwanze (Fig. 45. 4.).</p><lb/> <p>Alle dieſe Thiere, mit alleiniger Ausnahme der Fiſche, trage man<lb/> nicht in Waſſer, ſondern in der Botaniſirbüchſe nach Hauſe, in welche<lb/> ſo viel Waſſer unwillkürlich mit hineinkommt, als die Thiere bis zur Ver-<lb/> ſetzung in das Aquarium bedürfen. Das Waſſer wird in einem verſchloſ-<lb/> ſenen Gefäß ſehr ſchnell für die Thiere unathembar, namentlich bei war-<lb/> mer Witterung. Man wähle deshalb, und namentlich, wenn man auch<lb/> Fiſche mitnehmen will, einen kühlen Tag ohne Sonnenſchein.</p><lb/> <p>Waſſerſchnecken und Muſcheln laſſen ſich zwiſchen Waſſerpflanzen<lb/> (namentlich <hi rendition="#aq">Ceratophyllum, Myriophyllum, Callitriche, Potamo-<lb/> geton</hi>) ohne weiteres als das anhaftende Waſſer leicht mehrere Tagereiſen<lb/> weit transportiren, wenn man damit eine Botaniſirbüchſe ganz voll packt.</p><lb/> <p>Wenn man einmal den einheimiſchen Gewäſſern die Aufmerkſamkeit<lb/> zugewendet hat, ſo wird man ſtaunen über den Reichthum an Thierfor-<lb/> men, die hier im Verborgenen leben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">14.<lb/> Das Baſſin-Aquarium.</hi> </head><lb/> <p>Für vom Glück Bevorzugte füge ich noch einige Worte über das<lb/> Baſſin-Aquarium hinzu. — Den Gewächshäuſern darf, wenn ſie na-<lb/> mentlich im Winter dem Beſitzer einen Erſatz für die erſtorbene Natur<lb/> bieten ſollen, ein Baſſin-Aquarium fortan nicht mehr fehlen.</p><lb/> <p>Nicht zu fern vom Lichte laſſe man in dem ganz oder wenigſtens um<lb/> das Baſſin herum mit Steinplatten belegten Fußboden des kalten Hau-<lb/> ſes ein in dem Umfange nach den Verhältniſſen bemeſſenes flach vertieftes<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [86/0102]
Die Jagd.
der Sitz für mancherlei Waſſerthiere, namentlich Schnecken und kleine
Muſcheln. Man nehme einen Klumpen dieſes Schlammes in der Bota-
niſirbüchſe mit nach Hauſe und thue ihn dort in eine weiße Schüſſel voll
Waſſer. Nach kurzer Zeit wird ſich die ganze Bevölkerung in dem nach
und nach ſich abklärenden Waſſer verſammeln und großentheils an den
Wänden der Schüſſel anſetzen, ſo daß man ſie leicht fangen kann. Man
hüte ſich vor den Stichen der Waſſerwanze (Fig. 45. 4.).
Alle dieſe Thiere, mit alleiniger Ausnahme der Fiſche, trage man
nicht in Waſſer, ſondern in der Botaniſirbüchſe nach Hauſe, in welche
ſo viel Waſſer unwillkürlich mit hineinkommt, als die Thiere bis zur Ver-
ſetzung in das Aquarium bedürfen. Das Waſſer wird in einem verſchloſ-
ſenen Gefäß ſehr ſchnell für die Thiere unathembar, namentlich bei war-
mer Witterung. Man wähle deshalb, und namentlich, wenn man auch
Fiſche mitnehmen will, einen kühlen Tag ohne Sonnenſchein.
Waſſerſchnecken und Muſcheln laſſen ſich zwiſchen Waſſerpflanzen
(namentlich Ceratophyllum, Myriophyllum, Callitriche, Potamo-
geton) ohne weiteres als das anhaftende Waſſer leicht mehrere Tagereiſen
weit transportiren, wenn man damit eine Botaniſirbüchſe ganz voll packt.
Wenn man einmal den einheimiſchen Gewäſſern die Aufmerkſamkeit
zugewendet hat, ſo wird man ſtaunen über den Reichthum an Thierfor-
men, die hier im Verborgenen leben.
14.
Das Baſſin-Aquarium.
Für vom Glück Bevorzugte füge ich noch einige Worte über das
Baſſin-Aquarium hinzu. — Den Gewächshäuſern darf, wenn ſie na-
mentlich im Winter dem Beſitzer einen Erſatz für die erſtorbene Natur
bieten ſollen, ein Baſſin-Aquarium fortan nicht mehr fehlen.
Nicht zu fern vom Lichte laſſe man in dem ganz oder wenigſtens um
das Baſſin herum mit Steinplatten belegten Fußboden des kalten Hau-
ſes ein in dem Umfange nach den Verhältniſſen bemeſſenes flach vertieftes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |