Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.Christi, und uns. künft. Auferstehung. Gottesfurcht hintergangen, in Schanden bestehenwird. Alle Ausflüchte und blendende Entschuldi- gungen, womit so mancher sich hier in diesem Le- ben einschläferte, werden auf einmahl wegfallen. Denn der Herr Jesus wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rath, (die verborgensten Gedanken und Absichten) der Herzen offenbaren, 1. Kor. 4, 5. Wie wird dir alsdenn zu Muth seyn, mein lieber Leser! Was wirst du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was für ein Urtheil wird über dich ausgesprochen wer- den? Wirst du auch unter den Glücklichen seyn, die das erfreuliche Urtheil vernehmen: Kommet her, ihr Geseegnete meines Vatters, ererbet das Reich, und nehmet Besitz von der unaus- sprechlichen Glückseeligkeit, die euch von Anbe- ginn der Welt bereitet und zugedacht ist. Oder wird die schreckliche Stimme in deine Ohren don- nern: Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln? Schrecklicher, fürchterlicher Ausspruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin? wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver- bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In welche Hölen und Felsenklüfte werdet ihr euch ver- kriechen? Zu spät, zu spät wird es alsdann seyn, einen Zufluchtsort zu suchen. In der ganzen wei- ten Schöpfung kein Plätzgen wo du sicher seyn könntest, o Sünder! Und diese Erde, die durch deine Laster so sehr entweyht worden, wird selbst in einem entsetzlichen Feuer aufgelöset werden. Denn die Himmel werden zergehen mit großem Kra- chen,
Chriſti, und unſ. künft. Auferſtehung. Gottesfurcht hintergangen, in Schanden beſtehenwird. Alle Ausflüchte und blendende Entſchuldi- gungen, womit ſo mancher ſich hier in dieſem Le- ben einſchläferte, werden auf einmahl wegfallen. Denn der Herr Jeſus wird ans Licht bringen, was im Finſtern verborgen iſt, und den Rath, (die verborgenſten Gedanken und Abſichten) der Herzen offenbaren, 1. Kor. 4, 5. Wie wird dir alsdenn zu Muth ſeyn, mein lieber Leſer! Was wirſt du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was für ein Urtheil wird über dich ausgeſprochen wer- den? Wirſt du auch unter den Glücklichen ſeyn, die das erfreuliche Urtheil vernehmen: Kommet her, ihr Geſeegnete meines Vatters, ererbet das Reich, und nehmet Beſitz von der unaus- ſprechlichen Glückſeeligkeit, die euch von Anbe- ginn der Welt bereitet und zugedacht iſt. Oder wird die ſchreckliche Stimme in deine Ohren don- nern: Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in das ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel und ſeinen Engeln? Schrecklicher, fürchterlicher Ausſpruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin? wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver- bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In welche Hölen und Felſenklüfte werdet ihr euch ver- kriechen? Zu ſpät, zu ſpät wird es alsdann ſeyn, einen Zufluchtsort zu ſuchen. In der ganzen wei- ten Schöpfung kein Plätzgen wo du ſicher ſeyn könnteſt, o Sünder! Und dieſe Erde, die durch deine Laſter ſo ſehr entweyht worden, wird ſelbſt in einem entſetzlichen Feuer aufgelöſet werden. Denn die Himmel werden zergehen mit großem Kra- chen,
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Chriſti, und unſ. künft. Auferſtehung.
Gottesfurcht hintergangen, in Schanden beſtehen
wird. Alle Ausflüchte und blendende Entſchuldi-
gungen, womit ſo mancher ſich hier in dieſem Le-
ben einſchläferte, werden auf einmahl wegfallen.
Denn der Herr Jeſus wird ans Licht bringen,
was im Finſtern verborgen iſt, und den Rath,
(die verborgenſten Gedanken und Abſichten) der
Herzen offenbaren, 1. Kor. 4, 5. Wie wird dir
alsdenn zu Muth ſeyn, mein lieber Leſer! Was
wirſt du zu hoffen oder zu fürchten haben? Was
für ein Urtheil wird über dich ausgeſprochen wer-
den? Wirſt du auch unter den Glücklichen ſeyn,
die das erfreuliche Urtheil vernehmen: Kommet
her, ihr Geſeegnete meines Vatters, ererbet
das Reich, und nehmet Beſitz von der unaus-
ſprechlichen Glückſeeligkeit, die euch von Anbe-
ginn der Welt bereitet und zugedacht iſt. Oder
wird die ſchreckliche Stimme in deine Ohren don-
nern: Gehet hin von mir, ihr Verfluchte in
das ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel
und ſeinen Engeln? Schrecklicher, fürchterlicher
Ausſpruch! Sünder, wo wollt ihr alsdann hin?
wohin werdet ihr fliehen? wo werdet ihr euch ver-
bergen vor der Ungnade des Allmächtigen? In
welche Hölen und Felſenklüfte werdet ihr euch ver-
kriechen? Zu ſpät, zu ſpät wird es alsdann ſeyn,
einen Zufluchtsort zu ſuchen. In der ganzen wei-
ten Schöpfung kein Plätzgen wo du ſicher ſeyn
könnteſt, o Sünder! Und dieſe Erde, die durch
deine Laſter ſo ſehr entweyht worden, wird ſelbſt
in einem entſetzlichen Feuer aufgelöſet werden. Denn
die Himmel werden zergehen mit großem Kra-
chen,
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