Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.Zwote Betr. Daß das gegenwärtige zu wagen, wenn es die Ehre deines Namens, unddas Wohl meiner Seele erfordert, damit ich einst mit Freude und Beruhigung dieses irdische Leben verlassen, und das unaufhörliche Glück einer unend- lichen Ewigkeit zur Gnadenbelohnung meiner Treue empfangen möge. Dazu hast du mich erschaffen; dazu hat mich dein Sohn so theuer erlöset; deinem großen Namen sey Preis und Ehre jetzt und in alle Ewigkeit. Amen. Zwote Betrachtung. Daß das gegenwärtige Leben eine Saat auf die Ewigkeit sey. Was der Mensch säet, das wird er ernden. Es wird wohl nicht leicht ein Mensch zu finden gend-
Zwote Betr. Daß das gegenwärtige zu wagen, wenn es die Ehre deines Namens, unddas Wohl meiner Seele erfordert, damit ich einſt mit Freude und Beruhigung dieſes irdiſche Leben verlaſſen, und das unaufhörliche Glück einer unend- lichen Ewigkeit zur Gnadenbelohnung meiner Treue empfangen möge. Dazu haſt du mich erſchaffen; dazu hat mich dein Sohn ſo theuer erlöſet; deinem großen Namen ſey Preis und Ehre jetzt und in alle Ewigkeit. Amen. Zwote Betrachtung. Daß das gegenwärtige Leben eine Saat auf die Ewigkeit ſey. Was der Menſch ſäet, das wird er ernden. Es wird wohl nicht leicht ein Menſch zu finden gend-
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Zwote Betr. Daß das gegenwärtige
zu wagen, wenn es die Ehre deines Namens, und
das Wohl meiner Seele erfordert, damit ich einſt
mit Freude und Beruhigung dieſes irdiſche Leben
verlaſſen, und das unaufhörliche Glück einer unend-
lichen Ewigkeit zur Gnadenbelohnung meiner Treue
empfangen möge. Dazu haſt du mich erſchaffen;
dazu hat mich dein Sohn ſo theuer erlöſet; deinem
großen Namen ſey Preis und Ehre jetzt und in alle
Ewigkeit. Amen.
Zwote Betrachtung.
Daß das gegenwärtige Leben eine Saat auf
die Ewigkeit ſey.
Was der Menſch ſäet, das wird er ernden.
Wer auf ſein Fleiſch ſäet, der wird von dem
Fleiſch das Verderben ernden; wer aber auf
den Geiſt ſäet, der wird von dem Geiſt das
ewige Leben ernden. Gal. 6, 7. 8.
Es wird wohl nicht leicht ein Menſch zu finden
ſeyn, der da wünſchen ſollte, einſtens bey ſeinem
Tode vernichtet zu werden, und ſein ganzes Daſeyn
auf ewig zu verlieren; er müſte ſich denn durch La-
ſterthaten ſchon unter das Vieh erniedriget haben.
Gar nicht mehr ſeyn — wie Staub in der Luft ver-
fliegen, — Denken und Empfindung auf ewig ver-
lieren — das iſt wahrhaftig der fürchterlichſte Ge-
danke für ein iedes verſtändige Weſen. Auch tu-
gend-
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