Und die Todten in Christo werden aufer- stehen zuerst. Die Todten in Christo, welche zuerst auferstehen sollen, sind dieienige, die als wahre Verehrer Christi gestorben sind. Wenn ihrer aber hier nur alleine gedacht wird, so folgt daraus nicht, daß die Gottlosen nicht auch aufer- stehen würden. Auch die Gottlosen werden wieder aus ihren Gräbern hervorgehen; aber weil ihnen ihr neues Leben keine Wohlthat, sondern vielmehr eine Strafe seyn wird, so gedenken die Apostel ge- meiniglich nur der Auferweckung der rechtschaffenen Christen, die sich nach diesem erwünschten Zeit- punkt sehnen, und demselben mit innigsten Ver- langen entgegen sehen. Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden die Stimme des Sohnes Gottes hören, und werden hervorgehen, die da Gutes gethan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber Uebels gethan haben, zur Auferstehung des Gerichts, Joh. 5, 28. 29. Was wird das für ein prächtiger, aber den mehresten noch auf Erden lebenden Menschen fürchterlicher Anblick seyn, wenn sich der Himmel öfnen, und der Herr Jesus in ei- nem Glanz, der sich nicht beschreiben läßt, mit seinen Millionen Engeln, als seinen Dienern sich öffentlich zeigen wird! Rechtschaffene Christen wer- den zwar ihre Häupter freudig und getrost empor heben, weil sie wißen, daß der Ankommende nicht als ein ungnädiger Richter für sie, sondern als ihr Wohlthäter und Vergelter erscheint. Aber wie werden dieienige erzittern, die ihn und seine Lehre verachtet, und ihm den gebührenden Gehor-
sam
Q 2
Chriſti, und unſ. künft. Auferſtehung.
Und die Todten in Chriſto werden aufer- ſtehen zuerſt. Die Todten in Chriſto, welche zuerſt auferſtehen ſollen, ſind dieienige, die als wahre Verehrer Chriſti geſtorben ſind. Wenn ihrer aber hier nur alleine gedacht wird, ſo folgt daraus nicht, daß die Gottloſen nicht auch aufer- ſtehen würden. Auch die Gottloſen werden wieder aus ihren Gräbern hervorgehen; aber weil ihnen ihr neues Leben keine Wohlthat, ſondern vielmehr eine Strafe ſeyn wird, ſo gedenken die Apoſtel ge- meiniglich nur der Auferweckung der rechtſchaffenen Chriſten, die ſich nach dieſem erwünſchten Zeit- punkt ſehnen, und demſelben mit innigſten Ver- langen entgegen ſehen. Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern ſind, werden die Stimme des Sohnes Gottes hören, und werden hervorgehen, die da Gutes gethan haben zur Auferſtehung des Lebens, die aber Uebels gethan haben, zur Auferſtehung des Gerichts, Joh. 5, 28. 29. Was wird das für ein prächtiger, aber den mehreſten noch auf Erden lebenden Menſchen fürchterlicher Anblick ſeyn, wenn ſich der Himmel öfnen, und der Herr Jeſus in ei- nem Glanz, der ſich nicht beſchreiben läßt, mit ſeinen Millionen Engeln, als ſeinen Dienern ſich öffentlich zeigen wird! Rechtſchaffene Chriſten wer- den zwar ihre Häupter freudig und getroſt empor heben, weil ſie wißen, daß der Ankommende nicht als ein ungnädiger Richter für ſie, ſondern als ihr Wohlthäter und Vergelter erſcheint. Aber wie werden dieienige erzittern, die ihn und ſeine Lehre verachtet, und ihm den gebührenden Gehor-
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Chriſti, und unſ. künft. Auferſtehung.
Und die Todten in Chriſto werden aufer-
ſtehen zuerſt. Die Todten in Chriſto, welche
zuerſt auferſtehen ſollen, ſind dieienige, die als
wahre Verehrer Chriſti geſtorben ſind. Wenn
ihrer aber hier nur alleine gedacht wird, ſo folgt
daraus nicht, daß die Gottloſen nicht auch aufer-
ſtehen würden. Auch die Gottloſen werden wieder
aus ihren Gräbern hervorgehen; aber weil ihnen
ihr neues Leben keine Wohlthat, ſondern vielmehr
eine Strafe ſeyn wird, ſo gedenken die Apoſtel ge-
meiniglich nur der Auferweckung der rechtſchaffenen
Chriſten, die ſich nach dieſem erwünſchten Zeit-
punkt ſehnen, und demſelben mit innigſten Ver-
langen entgegen ſehen. Es kommt die Stunde,
in welcher alle, die in den Gräbern ſind,
werden die Stimme des Sohnes Gottes hören,
und werden hervorgehen, die da Gutes gethan
haben zur Auferſtehung des Lebens, die aber
Uebels gethan haben, zur Auferſtehung des
Gerichts, Joh. 5, 28. 29. Was wird das für
ein prächtiger, aber den mehreſten noch auf Erden
lebenden Menſchen fürchterlicher Anblick ſeyn, wenn
ſich der Himmel öfnen, und der Herr Jeſus in ei-
nem Glanz, der ſich nicht beſchreiben läßt, mit
ſeinen Millionen Engeln, als ſeinen Dienern ſich
öffentlich zeigen wird! Rechtſchaffene Chriſten wer-
den zwar ihre Häupter freudig und getroſt empor
heben, weil ſie wißen, daß der Ankommende nicht
als ein ungnädiger Richter für ſie, ſondern als
ihr Wohlthäter und Vergelter erſcheint. Aber
wie werden dieienige erzittern, die ihn und ſeine
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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/255>, abgerufen am 18.07.2024.
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