Wahrscheinlichkeit nach auf ewig von ihnen ge- trennet seyn. Eine solche unmäßige Traurigkeit, sagt der Apostel, ist Christen höchstunanständig; denn sie wißen ia, daß sie nur eine kurze Zeit von den Ihrigen getrennet sind, und daß alle dieieni- ge, die als gute Christen sterben, ein höchster- freuliches Schicksal in der Ewigkeit zu erwarten haben.
Denn so wir glauben, daß Jesus gestor- ben und auferstanden ist, also wird Gott auch die da entschlafen sind durch Jesum, mit ihm führen, oder deutlicher: Da wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden sey, so können wir auch zuversichtlich glauben, daß Gott auch die- enigen, die als wahre Christen gestorben sind, iben so wie Jesum zu sich nehmen werde. So ge- ewiß also Christus wieder von den Todten auferstan- den, und in iene Herrlichkeit eingegangen ist, so gewiß werden auch wir einst wieder auferstehen, und an seiner Herrlichkeit Antheil nehmen. Diesen wichtigen Gedanken finden wir 1 Kor. 15, 19. flg. weiter ausgeführt. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so sind wir die Elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Todten, und der Erstling worden unter denen, die da schlafen, (der Vor- gänger derer geworden, die zu einem ewig glückli- chen Leben wieder auferstehen sollen.) Sintemahl durch einen Menschen der Tod, und durch ei- nen Menschen die Auferstehung der Todten kommt. Durch den ersten Menschen, Adam, kam
der
Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk.
Wahrſcheinlichkeit nach auf ewig von ihnen ge- trennet ſeyn. Eine ſolche unmäßige Traurigkeit, ſagt der Apoſtel, iſt Chriſten höchſtunanſtändig; denn ſie wißen ia, daß ſie nur eine kurze Zeit von den Ihrigen getrennet ſind, und daß alle dieieni- ge, die als gute Chriſten ſterben, ein höchſter- freuliches Schickſal in der Ewigkeit zu erwarten haben.
Denn ſo wir glauben, daß Jeſus geſtor- ben und auferſtanden iſt, alſo wird Gott auch die da entſchlafen ſind durch Jeſum, mit ihm führen, oder deutlicher: Da wir glauben, daß Jeſus geſtorben und auferſtanden ſey, ſo können wir auch zuverſichtlich glauben, daß Gott auch die- enigen, die als wahre Chriſten geſtorben ſind, iben ſo wie Jeſum zu ſich nehmen werde. So ge- ewiß alſo Chriſtus wieder von den Todten auferſtan- den, und in iene Herrlichkeit eingegangen iſt, ſo gewiß werden auch wir einſt wieder auferſtehen, und an ſeiner Herrlichkeit Antheil nehmen. Dieſen wichtigen Gedanken finden wir 1 Kor. 15, 19. flg. weiter ausgeführt. Hoffen wir allein in dieſem Leben auf Chriſtum, ſo ſind wir die Elendeſten unter allen Menſchen. Nun aber iſt Chriſtus auferſtanden von den Todten, und der Erſtling worden unter denen, die da ſchlafen, (der Vor- gänger derer geworden, die zu einem ewig glückli- chen Leben wieder auferſtehen ſollen.) Sintemahl durch einen Menſchen der Tod, und durch ei- nen Menſchen die Auferſtehung der Todten kommt. Durch den erſten Menſchen, Adam, kam
der
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Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk.
Wahrſcheinlichkeit nach auf ewig von ihnen ge-
trennet ſeyn. Eine ſolche unmäßige Traurigkeit,
ſagt der Apoſtel, iſt Chriſten höchſtunanſtändig;
denn ſie wißen ia, daß ſie nur eine kurze Zeit von
den Ihrigen getrennet ſind, und daß alle dieieni-
ge, die als gute Chriſten ſterben, ein höchſter-
freuliches Schickſal in der Ewigkeit zu erwarten
haben.
Denn ſo wir glauben, daß Jeſus geſtor-
ben und auferſtanden iſt, alſo wird Gott auch
die da entſchlafen ſind durch Jeſum, mit ihm
führen, oder deutlicher: Da wir glauben, daß
Jeſus geſtorben und auferſtanden ſey, ſo können
wir auch zuverſichtlich glauben, daß Gott auch die-
enigen, die als wahre Chriſten geſtorben ſind,
iben ſo wie Jeſum zu ſich nehmen werde. So ge-
ewiß alſo Chriſtus wieder von den Todten auferſtan-
den, und in iene Herrlichkeit eingegangen iſt, ſo
gewiß werden auch wir einſt wieder auferſtehen,
und an ſeiner Herrlichkeit Antheil nehmen. Dieſen
wichtigen Gedanken finden wir 1 Kor. 15, 19. flg.
weiter ausgeführt. Hoffen wir allein in dieſem
Leben auf Chriſtum, ſo ſind wir die Elendeſten
unter allen Menſchen. Nun aber iſt Chriſtus
auferſtanden von den Todten, und der Erſtling
worden unter denen, die da ſchlafen, (der Vor-
gänger derer geworden, die zu einem ewig glückli-
chen Leben wieder auferſtehen ſollen.) Sintemahl
durch einen Menſchen der Tod, und durch ei-
nen Menſchen die Auferſtehung der Todten
kommt. Durch den erſten Menſchen, Adam, kam
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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/252>, abgerufen am 18.07.2024.
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