Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.Auf dem Kreuzwege. Im Herbst 1818. Oben, in der Oede des Felsenthales steht ein Ich bespreche mich mit dem Förster und einigen Und so gehen wir an einem hellen Herbst- Beiden ist uns unsäglich wohl gewesen. Dem Auf dem Kreuzwege. Im Herbſt 1818. Oben, in der Oede des Felſenthales ſteht ein Ich beſpreche mich mit dem Förſter und einigen Und ſo gehen wir an einem hellen Herbſt- Beiden iſt uns unſäglich wohl geweſen. Dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0244" n="234"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Auf dem Kreuzwege.</hi> </head><lb/> <p> <date> <hi rendition="#et">Im Herbſt 1818.</hi> </date> </p><lb/> <p>Oben, in der Oede des Felſenthales ſteht ein<lb/> hölzernes Kreuz. Es iſt dasſelbe, welches empor-<lb/> gewachſen ſein ſoll aus dem Saamenkorne des<lb/> Vögleins, das alle tauſend Jahre in den Wald<lb/> fliegt.</p><lb/> <p>Ich beſpreche mich mit dem Förſter und einigen<lb/> der Aelteſten. Hernach frage ich den alten Bart-<lb/> kopf und Fabelhans Rüppel, der ſonſt auch juſt<lb/> kein wichtig Geſchäft hat, ob er mit mir gehen<lb/> wolle hinauf in die Karwäſſer und in das Felſen-<lb/> thal, und ob er mir das bemooſte Kreuz wolle<lb/> herabtragen helfen in den Winkel.</p><lb/> <p>Und ſo gehen wir an einem hellen Herbſt-<lb/> morgen davon.</p><lb/> <p>Beiden iſt uns unſäglich wohl geweſen. Dem<lb/> ſchattendunkeln Winkelbach haben wir Dank geſagt<lb/> für ſein Schäumen und Rauſchen. Dem Wieſen-<lb/> grün haben wir Dank geſagt, daß es wieſengrün iſt,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0244]
Auf dem Kreuzwege.
Im Herbſt 1818.
Oben, in der Oede des Felſenthales ſteht ein
hölzernes Kreuz. Es iſt dasſelbe, welches empor-
gewachſen ſein ſoll aus dem Saamenkorne des
Vögleins, das alle tauſend Jahre in den Wald
fliegt.
Ich beſpreche mich mit dem Förſter und einigen
der Aelteſten. Hernach frage ich den alten Bart-
kopf und Fabelhans Rüppel, der ſonſt auch juſt
kein wichtig Geſchäft hat, ob er mit mir gehen
wolle hinauf in die Karwäſſer und in das Felſen-
thal, und ob er mir das bemooſte Kreuz wolle
herabtragen helfen in den Winkel.
Und ſo gehen wir an einem hellen Herbſt-
morgen davon.
Beiden iſt uns unſäglich wohl geweſen. Dem
ſchattendunkeln Winkelbach haben wir Dank geſagt
für ſein Schäumen und Rauſchen. Dem Wieſen-
grün haben wir Dank geſagt, daß es wieſengrün iſt,
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