Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.sind dazu geeignet. Für das Dach sind des häufigen Mein Plan ist angenommen worden. Es werden bereits Wege ausgeschlagen und Die Waldleute stehen da und sehen den frem- "Eine Kirch' wollen sie uns bauen," sagt "Was sie uns nur für einen Kirchenheiligen "Den Huberti, denk' ich." "Den Huberti? Je, der hat eine Büchs bei "Geh', die thäten uns zu viel kosten. Und der ſind dazu geeignet. Für das Dach ſind des häufigen Mein Plan iſt angenommen worden. Es werden bereits Wege ausgeſchlagen und Die Waldleute ſtehen da und ſehen den frem- „Eine Kirch’ wollen ſie uns bauen,“ ſagt „Was ſie uns nur für einen Kirchenheiligen „Den Huberti, denk’ ich.“ „Den Huberti? Je, der hat eine Büchs bei „Geh’, die thäten uns zu viel koſten. Und der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0193" n="183"/> ſind dazu geeignet. Für das Dach ſind des häufigen<lb/> Hagelſchlages wegen weder Ziegeln noch größere<lb/> Bretterlatten anwendbar; dazu ſind kleine Lärchen-<lb/> ſchindeln am Beſten.</p><lb/> <p>Mein Plan iſt angenommen worden.</p><lb/> <p>Es werden bereits Wege ausgeſchlagen und<lb/> Bauſtoffe herbeigeſchafft. Im lehmigen Binsthal<lb/> wird eine Ziegelei errichtet; an der Breitwand iſt<lb/> ein Steinbruch angelegt worden.</p><lb/> <p>Die Waldleute ſtehen da und ſehen den frem-<lb/> den Arbeitern zu. Sie haben auch ihre Gedanken<lb/> dabei.</p><lb/> <p>„Eine Kirch’ wollen ſie uns bauen,“ ſagt<lb/> Einer, „geſcheiter, ſie thäten das Geld den Armen<lb/> theilen. Der Herrgott ſoll ſich nur ſelber ein Haus<lb/> bauen, wenn er nicht unter freiem Himmel bleiben<lb/> und im Winkelwald wohnen will.“</p><lb/> <p>„Was ſie uns nur für einen Kirchenheiligen<lb/> einlegen werden?“</p><lb/> <p>„Den Huberti, denk’ ich.“</p><lb/> <p>„Den Huberti? Je, der hat eine Büchs bei<lb/> ſich und thät’ ſich leicht auf’s Wildern verlegen.<lb/> Den mögen die Jäger nicht leiden. Ich ſag’, für<lb/> uns wären die vierzehn Nothhelfer recht.“</p><lb/> <p>„Geh’, die thäten uns zu viel koſten. Und der<lb/> große Chriſtof iſt auch dabei; für den wäre ja gar<lb/> keine Kirchthür weit genug.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [183/0193]
ſind dazu geeignet. Für das Dach ſind des häufigen
Hagelſchlages wegen weder Ziegeln noch größere
Bretterlatten anwendbar; dazu ſind kleine Lärchen-
ſchindeln am Beſten.
Mein Plan iſt angenommen worden.
Es werden bereits Wege ausgeſchlagen und
Bauſtoffe herbeigeſchafft. Im lehmigen Binsthal
wird eine Ziegelei errichtet; an der Breitwand iſt
ein Steinbruch angelegt worden.
Die Waldleute ſtehen da und ſehen den frem-
den Arbeitern zu. Sie haben auch ihre Gedanken
dabei.
„Eine Kirch’ wollen ſie uns bauen,“ ſagt
Einer, „geſcheiter, ſie thäten das Geld den Armen
theilen. Der Herrgott ſoll ſich nur ſelber ein Haus
bauen, wenn er nicht unter freiem Himmel bleiben
und im Winkelwald wohnen will.“
„Was ſie uns nur für einen Kirchenheiligen
einlegen werden?“
„Den Huberti, denk’ ich.“
„Den Huberti? Je, der hat eine Büchs bei
ſich und thät’ ſich leicht auf’s Wildern verlegen.
Den mögen die Jäger nicht leiden. Ich ſag’, für
uns wären die vierzehn Nothhelfer recht.“
„Geh’, die thäten uns zu viel koſten. Und der
große Chriſtof iſt auch dabei; für den wäre ja gar
keine Kirchthür weit genug.“
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Zitationshilfe: | Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/193>, abgerufen am 28.07.2024. |