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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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Es könnte bei dieser Ansicht auffallen, dass nicht N002
allein die Anzahl der Goldgänge, sondern auch ihr N003
Ertrag, in Vergleich mit der Anzahl und dem Ertrage N004
der Seifenwerke nur sehr gering ist. Indessen muss N005
man in Rücksicht der Zahl der Gänge bedenken, dass N006
der Ural in dieser Hinsicht noch zu wenig gekannt ist, N007
und daher noch viele Goldgänge vorhanden sein können, N008
von derem Dasein man nichts weiss 1); dass auch die N009
Auffindung von Goldgängen, selbst wenn der Ural viel N010
weniger unwegsam wäre, als er es ist, mit grossen N011
Schwierigkeiten verknüpft ist und planmässig kaum be- N012
trieben werden kann, sondern gewöhnlich nur dem Zu- N013
fall überlassen bleiben muss, während die Auffindung N014
von Goldseifen, wenn einmal ihr Dasein überhaupt N015
nachgewiesen, viel leichter ist und planmässiger er- N016
folgen kann. Auch ist es viel leichter, sich von N017
der Vertheilung des Goldes in einem Seifenwerke N018
Auskunft zu verschaffen, als in einer Grube; man N019
kann dort schnell die Stellen auffinden, wo das Gold N020
in der grössten, und überhaupt in bauwürdiger Menge N021
vorhanden ist, während alle diese Versuche in der N022
Grube unsicherer und bei weitem zeit- und geld- N023
raubender sind. Die Seifenwerke werden daher in N024
kurzer Zeit und mit geringen Kräften eine Menge N025
Gold produciren können, welche die Gruben bei einer N026
entsprechenden Reichhaltigkeit auch bei dem stärksten N027
Betriebe in gleicher Zeit nicht zu liefern im Stande N028
sind; sie werden daher aber auch um so längere Zeit N029
im Betriebe bleiben, während das Bestehen eines Sei- N030
fenwerkes immer schnell vorübergehend ist, wie diese N031
Erfahrung schon häufig am Ural gemacht ist. Es N032
ist vorauszusehen, dass der eigentliche Bergbau auf

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1) Diess beweist auch die Entdeckung der Goldgänge von Paw- N002
lowsk, Anatolsk und Utkinsk bei Nischne-Saldinsk und Nischne-Ta- N003
gilsk (I, ), so wie die bei Miask (II, 36), die erst in ganz neuer N004
Zeit erfolgt ist.

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Es könnte bei dieser Ansicht auffallen, dass nicht N002
allein die Anzahl der Goldgänge, sondern auch ihr N003
Ertrag, in Vergleich mit der Anzahl und dem Ertrage N004
der Seifenwerke nur sehr gering ist. Indessen muss N005
man in Rücksicht der Zahl der Gänge bedenken, dass N006
der Ural in dieser Hinsicht noch zu wenig gekannt ist, N007
und daher noch viele Goldgänge vorhanden sein können, N008
von derem Dasein man nichts weiss 1); dass auch die N009
Auffindung von Goldgängen, selbst wenn der Ural viel N010
weniger unwegsam wäre, als er es ist, mit grossen N011
Schwierigkeiten verknüpft ist und planmässig kaum be- N012
trieben werden kann, sondern gewöhnlich nur dem Zu- N013
fall überlassen bleiben muss, während die Auffindung N014
von Goldseifen, wenn einmal ihr Dasein überhaupt N015
nachgewiesen, viel leichter ist und planmässiger er- N016
folgen kann. Auch ist es viel leichter, sich von N017
der Vertheilung des Goldes in einem Seifenwerke N018
Auskunft zu verschaffen, als in einer Grube; man N019
kann dort schnell die Stellen auffinden, wo das Gold N020
in der grössten, und überhaupt in bauwürdiger Menge N021
vorhanden ist, während alle diese Versuche in der N022
Grube unsicherer und bei weitem zeit- und geld- N023
raubender sind. Die Seifenwerke werden daher in N024
kurzer Zeit und mit geringen Kräften eine Menge N025
Gold produciren können, welche die Gruben bei einer N026
entsprechenden Reichhaltigkeit auch bei dem stärksten N027
Betriebe in gleicher Zeit nicht zu liefern im Stande N028
sind; sie werden daher aber auch um so längere Zeit N029
im Betriebe bleiben, während das Bestehen eines Sei- N030
fenwerkes immer schnell vorübergehend ist, wie diese N031
Erfahrung schon häufig am Ural gemacht ist. Es N032
ist vorauszusehen, dass der eigentliche Bergbau auf

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1) Diess beweist auch die Entdeckung der Goldgänge von Paw- N002
lowsk, Anatolsk und Utkinsk bei Nischne-Saldinsk und Nischne-Ta- N003
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[598/0616] N001 Es könnte bei dieser Ansicht auffallen, dass nicht N002 allein die Anzahl der Goldgänge, sondern auch ihr N003 Ertrag, in Vergleich mit der Anzahl und dem Ertrage N004 der Seifenwerke nur sehr gering ist. Indessen muss N005 man in Rücksicht der Zahl der Gänge bedenken, dass N006 der Ural in dieser Hinsicht noch zu wenig gekannt ist, N007 und daher noch viele Goldgänge vorhanden sein können, N008 von derem Dasein man nichts weiss 1); dass auch die N009 Auffindung von Goldgängen, selbst wenn der Ural viel N010 weniger unwegsam wäre, als er es ist, mit grossen N011 Schwierigkeiten verknüpft ist und planmässig kaum be- N012 trieben werden kann, sondern gewöhnlich nur dem Zu- N013 fall überlassen bleiben muss, während die Auffindung N014 von Goldseifen, wenn einmal ihr Dasein überhaupt N015 nachgewiesen, viel leichter ist und planmässiger er- N016 folgen kann. Auch ist es viel leichter, sich von N017 der Vertheilung des Goldes in einem Seifenwerke N018 Auskunft zu verschaffen, als in einer Grube; man N019 kann dort schnell die Stellen auffinden, wo das Gold N020 in der grössten, und überhaupt in bauwürdiger Menge N021 vorhanden ist, während alle diese Versuche in der N022 Grube unsicherer und bei weitem zeit- und geld- N023 raubender sind. Die Seifenwerke werden daher in N024 kurzer Zeit und mit geringen Kräften eine Menge N025 Gold produciren können, welche die Gruben bei einer N026 entsprechenden Reichhaltigkeit auch bei dem stärksten N027 Betriebe in gleicher Zeit nicht zu liefern im Stande N028 sind; sie werden daher aber auch um so längere Zeit N029 im Betriebe bleiben, während das Bestehen eines Sei- N030 fenwerkes immer schnell vorübergehend ist, wie diese N031 Erfahrung schon häufig am Ural gemacht ist. Es N032 ist vorauszusehen, dass der eigentliche Bergbau auf N001 1) Diess beweist auch die Entdeckung der Goldgänge von Paw- N002 lowsk, Anatolsk und Utkinsk bei Nischne-Saldinsk und Nischne-Ta- N003 gilsk (I, ), so wie die bei Miask (II, 36), die erst in ganz neuer N004 Zeit erfolgt ist.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/616>, abgerufen am 23.11.2024.