Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Ansehen von Cyanpalladium hatte, aber filtrirt, ge- N002
trocknet und geglüht reines Gold zurückliess; der Al- N003
kohol war nämlich früher nicht völlig verdampft, und N004
der Niederschlag, der entstand, war der nämliche, der N005
sich bildet, wenn eine Goldauflösung mit Alkohol di- N006
gerirt und mit Cyanquecksilber versetzt wird. In ei- N007
ner alkoholfreien Goldauflösung bildet sich durch Cyan- N008
quecksilber kein Niederschlag. Das untersuchte Gold N009
enthielt also auch kein Palladium. Es ist bekannt, N010
dass man schon Verbindungen von Rhodium sowohl N011
als Palladium mit Gold gefunden hat, dass del Rio N012
die erstere Verbindung in dem mexikanischen Golde, N013
und Cloud in Philadelphia die letztere in Goldbarren N014
gefunden hat, die aus Brasilien gekommen waren 1); N015
daher ich meine Aufmerksamkeit besonders auf diese N016
Metalle gerichtet hatte.

N001
Folgendes sind die Goldproben, die ich auf die N002
oben angeführte Weise mittelst Königswasser analy- N003
sirt habe. Ich führe sie in der Ordnung auf, wie ich N004
sie analysirt habe, da die ersteren, in Rücksicht der N005
Bestimmung des Goldes, aus Mangel an Uebung we- N006
niger genau sind als die letzteren, und werde später N007
die Resultate, die ich daraus gezogen habe, zusam- N008
menstellen.

N001
1) Gold aus dem Goldsande von Boruschkoi bei N002
Nischne-Tagilsk; ein abgeplattetes glattes Korn N003
1,544 Gr. schwer. Sein spec. Gewicht betrug 17,061 N004
bei 10°, 2 R.; bei dem zweiten Aufguss von Königs- N005
wasser hatte das Chlorsilher noch seine Form behal- N006
ten, und liess sich nicht zerstossen, obgleich das an- N007
gewandte Gold fein ausgeplattet war. Das Chlorsilber N008
sah geschmolzen ganz rein aus. Es enthielt:

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Das Palladiumgold ist in neuerer Zeit im natürlichen Zu- N002
stande von Berzelius untersucht worden. Es enthält 9,85 Palla- N003
dium und 4,17 Silber, findet sich in der Capitania Porpez und ist in N004
Brasilien unter dem Namen ,,Ouro poudre" (faules Gold) bekannt. N005
Poggendorffs Annalen B. XXXV S. 514.

N001
Ansehen von Cyanpalladium hatte, aber filtrirt, ge- N002
trocknet und geglüht reines Gold zurückliess; der Al- N003
kohol war nämlich früher nicht völlig verdampft, und N004
der Niederschlag, der entstand, war der nämliche, der N005
sich bildet, wenn eine Goldauflösung mit Alkohol di- N006
gerirt und mit Cyanquecksilber versetzt wird. In ei- N007
ner alkoholfreien Goldauflösung bildet sich durch Cyan- N008
quecksilber kein Niederschlag. Das untersuchte Gold N009
enthielt also auch kein Palladium. Es ist bekannt, N010
dass man schon Verbindungen von Rhodium sowohl N011
als Palladium mit Gold gefunden hat, dass del Rio N012
die erstere Verbindung in dem mexikanischen Golde, N013
und Cloud in Philadelphia die letztere in Goldbarren N014
gefunden hat, die aus Brasilien gekommen waren 1); N015
daher ich meine Aufmerksamkeit besonders auf diese N016
Metalle gerichtet hatte.

N001
Folgendes sind die Goldproben, die ich auf die N002
oben angeführte Weise mittelst Königswasser analy- N003
sirt habe. Ich führe sie in der Ordnung auf, wie ich N004
sie analysirt habe, da die ersteren, in Rücksicht der N005
Bestimmung des Goldes, aus Mangel an Uebung we- N006
niger genau sind als die letzteren, und werde später N007
die Resultate, die ich daraus gezogen habe, zusam- N008
menstellen.

N001
1) Gold aus dem Goldsande von Boruschkoi bei N002
Nischne-Tagilsk; ein abgeplattetes glattes Korn N003
1,544 Gr. schwer. Sein spec. Gewicht betrug 17,061 N004
bei 10°, 2 R.; bei dem zweiten Aufguss von Königs- N005
wasser hatte das Chlorsilher noch seine Form behal- N006
ten, und liess sich nicht zerstossen, obgleich das an- N007
gewandte Gold fein ausgeplattet war. Das Chlorsilber N008
sah geschmolzen ganz rein aus. Es enthielt:

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Das Palladiumgold ist in neuerer Zeit im natürlichen Zu- N002
stande von Berzelius untersucht worden. Es enthält 9,85 Palla- N003
dium und 4,17 Silber, findet sich in der Capitania Porpez und ist in N004
Brasilien unter dem Namen ,,Ouro poudre“ (faules Gold) bekannt. N005
Poggendorffs Annalen B. XXXV S. 514.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0430" xml:id="img_0428" n="412"/>
        <p><lb n="N001"/>
Ansehen von Cyanpalladium hatte, aber filtrirt, ge-             <lb n="N002"/>
trocknet und geglüht reines Gold zurückliess; der Al-             <lb n="N003"/>
kohol war nämlich früher nicht völlig verdampft, und             <lb n="N004"/>
der Niederschlag, der entstand, war der nämliche, der             <lb n="N005"/>
sich bildet, wenn eine Goldauflösung mit Alkohol di-             <lb n="N006"/>
gerirt und mit Cyanquecksilber versetzt wird. In ei-             <lb n="N007"/>
ner alkoholfreien Goldauflösung bildet sich durch Cyan-             <lb n="N008"/>
quecksilber kein Niederschlag. Das untersuchte Gold             <lb n="N009"/>
enthielt also auch kein Palladium. Es ist bekannt,             <lb n="N010"/>
dass man schon Verbindungen von Rhodium sowohl             <lb n="N011"/>
als Palladium mit Gold gefunden hat, dass del Rio             <lb n="N012"/>
die erstere Verbindung in dem mexikanischen Golde,             <lb n="N013"/>
und Cloud in Philadelphia die letztere in Goldbarren             <lb n="N014"/>
gefunden hat, die aus Brasilien gekommen waren 1); <lb n="N015"/>
daher ich meine Aufmerksamkeit besonders auf diese             <lb n="N016"/>
Metalle gerichtet hatte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Folgendes sind die Goldproben, die ich auf die             <lb n="N002"/>
oben angeführte Weise mittelst Königswasser analy-             <lb n="N003"/>
sirt habe. Ich führe sie in der Ordnung auf, wie ich             <lb n="N004"/>
sie analysirt habe, da die ersteren, in Rücksicht der             <lb n="N005"/>
Bestimmung des Goldes, aus Mangel an Uebung we- <lb n="N006"/>
niger genau sind als die letzteren, und werde später             <lb n="N007"/>
die Resultate, die ich daraus gezogen habe, zusam-             <lb n="N008"/>
menstellen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
1) Gold aus dem Goldsande von Boruschkoi bei             <lb n="N002"/>
Nischne-Tagilsk; ein abgeplattetes glattes Korn <lb n="N003"/>
1,544 Gr. schwer. Sein spec. Gewicht betrug 17,061             <lb n="N004"/>
bei 10°, 2 R.; bei dem zweiten Aufguss von Königs- <lb n="N005"/>
wasser hatte das Chlorsilher noch seine Form behal-             <lb n="N006"/>
ten, und liess sich nicht zerstossen, obgleich das an-             <lb n="N007"/>
gewandte Gold fein ausgeplattet war. Das Chlorsilber             <lb n="N008"/>
sah geschmolzen ganz rein aus. Es enthielt:</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Das Palladiumgold ist in neuerer Zeit im natürlichen Zu- <lb n="N002"/>
stande von Berzelius untersucht worden. Es enthält 9,85 Palla-             <lb n="N003"/>
dium und 4,17 Silber, findet sich in der Capitania Porpez und ist in             <lb n="N004"/>
Brasilien unter dem Namen ,,Ouro poudre&#x201C; (faules Gold) bekannt.             <lb n="N005"/>
Poggendorffs Annalen B. XXXV S. 514.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[412/0430] N001 Ansehen von Cyanpalladium hatte, aber filtrirt, ge- N002 trocknet und geglüht reines Gold zurückliess; der Al- N003 kohol war nämlich früher nicht völlig verdampft, und N004 der Niederschlag, der entstand, war der nämliche, der N005 sich bildet, wenn eine Goldauflösung mit Alkohol di- N006 gerirt und mit Cyanquecksilber versetzt wird. In ei- N007 ner alkoholfreien Goldauflösung bildet sich durch Cyan- N008 quecksilber kein Niederschlag. Das untersuchte Gold N009 enthielt also auch kein Palladium. Es ist bekannt, N010 dass man schon Verbindungen von Rhodium sowohl N011 als Palladium mit Gold gefunden hat, dass del Rio N012 die erstere Verbindung in dem mexikanischen Golde, N013 und Cloud in Philadelphia die letztere in Goldbarren N014 gefunden hat, die aus Brasilien gekommen waren 1); N015 daher ich meine Aufmerksamkeit besonders auf diese N016 Metalle gerichtet hatte. N001 Folgendes sind die Goldproben, die ich auf die N002 oben angeführte Weise mittelst Königswasser analy- N003 sirt habe. Ich führe sie in der Ordnung auf, wie ich N004 sie analysirt habe, da die ersteren, in Rücksicht der N005 Bestimmung des Goldes, aus Mangel an Uebung we- N006 niger genau sind als die letzteren, und werde später N007 die Resultate, die ich daraus gezogen habe, zusam- N008 menstellen. N001 1) Gold aus dem Goldsande von Boruschkoi bei N002 Nischne-Tagilsk; ein abgeplattetes glattes Korn N003 1,544 Gr. schwer. Sein spec. Gewicht betrug 17,061 N004 bei 10°, 2 R.; bei dem zweiten Aufguss von Königs- N005 wasser hatte das Chlorsilher noch seine Form behal- N006 ten, und liess sich nicht zerstossen, obgleich das an- N007 gewandte Gold fein ausgeplattet war. Das Chlorsilber N008 sah geschmolzen ganz rein aus. Es enthielt: [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Das Palladiumgold ist in neuerer Zeit im natürlichen Zu- N002 stande von Berzelius untersucht worden. Es enthält 9,85 Palla- N003 dium und 4,17 Silber, findet sich in der Capitania Porpez und ist in N004 Brasilien unter dem Namen ,,Ouro poudre“ (faules Gold) bekannt. N005 Poggendorffs Annalen B. XXXV S. 514.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/430
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/430>, abgerufen am 22.11.2024.