Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Das erhaltene Kupferoxyd wurde mit dem Löth- N002
rohr untersucht; es wurde sowohl mit Soda reducirt, N003
als auch mit Phosphorsalz geschmolzen, gab in der N004
Regel die bekannten Reactionen und zeigte sich ganz N005
rein, zuweilen nur wurde die Probe, mit Phosphorsalz N006
geschmolzen, in der inneren Flamme beim Erkalten N007
gelb und undurchsichtig wie beim Silber, und nur N008
stellenweise röthlich gefärbt. Andere Untersuchungen N009
konnten damit nicht angestellt werden, da in der Re- N010
gel die Menge nur hinreichend war, um einige Löth- N011
rohrversuche zu machen. Als ich eine grössere Quan- N012
tität von verschiedenen Orten bloss auf diese Beimen- N013
gung des Kupfers untersuchte, reagirte der durch N014
Schwefelwasserstoffwasser erhaltene Niederschlag vor N015
dem Löthrohr wie ganz reines Kupfer. Das Eisen N016
wurde ebenfalls vor dem Löthrohr mit Soda reducirt, N017
wodurch kleine metallische Blättchen erhalten wurden, N018
die vom Magnete anziehbar waren.

N001
Die beiden letzteren Bestandtheile waren mit dem N002
Golde chemisch verbunden, und rührten nicht von N003
dem Golde etwa ansitzendem Brauneisenerz oder von N004
etwas Kupferkies her; denn ersteres konnte nicht der N005
Fall sein, da das untersuchte Gold immer erst mit N006
Chlorwasserstoffsäure digerirt war, und letzteres auch N007
nicht, da die Auflösungen des Goldes in Königswas- N008
ser mit chlorwasserstoffsaurem Baryt nie eine Fällung N009
gaben.

N001
Das Gold vom Ural liess sich auf diese Weise N002
sämmtlich analysiren, auch habe ich in demselben N003
keine anderen als die angegebenen Bestandtheile ge- N004
funden. Ich hatte mich durch eine besondere Untersu- N005
chung überzeugt, dass in dem Golde kein Platin oder N006
eins der anderen mit dem Platin gemeinschaftlich sich N007
findenden Metalle vorkommt. Da Gold und Platin am N008
Ural sehr häufig auf denselben Lagerstätten gefunden N009
werden, so hätte es wohl möglich sein können, dass N010
sie auch chemisch mit einander verbunden wären. Ich

N001
Das erhaltene Kupferoxyd wurde mit dem Löth- N002
rohr untersucht; es wurde sowohl mit Soda reducirt, N003
als auch mit Phosphorsalz geschmolzen, gab in der N004
Regel die bekannten Reactionen und zeigte sich ganz N005
rein, zuweilen nur wurde die Probe, mit Phosphorsalz N006
geschmolzen, in der inneren Flamme beim Erkalten N007
gelb und undurchsichtig wie beim Silber, und nur N008
stellenweise röthlich gefärbt. Andere Untersuchungen N009
konnten damit nicht angestellt werden, da in der Re- N010
gel die Menge nur hinreichend war, um einige Löth- N011
rohrversuche zu machen. Als ich eine grössere Quan- N012
tität von verschiedenen Orten bloss auf diese Beimen- N013
gung des Kupfers untersuchte, reagirte der durch N014
Schwefelwasserstoffwasser erhaltene Niederschlag vor N015
dem Löthrohr wie ganz reines Kupfer. Das Eisen N016
wurde ebenfalls vor dem Löthrohr mit Soda reducirt, N017
wodurch kleine metallische Blättchen erhalten wurden, N018
die vom Magnete anziehbar waren.

N001
Die beiden letzteren Bestandtheile waren mit dem N002
Golde chemisch verbunden, und rührten nicht von N003
dem Golde etwa ansitzendem Brauneisenerz oder von N004
etwas Kupferkies her; denn ersteres konnte nicht der N005
Fall sein, da das untersuchte Gold immer erst mit N006
Chlorwasserstoffsäure digerirt war, und letzteres auch N007
nicht, da die Auflösungen des Goldes in Königswas- N008
ser mit chlorwasserstoffsaurem Baryt nie eine Fällung N009
gaben.

N001
Das Gold vom Ural liess sich auf diese Weise N002
sämmtlich analysiren, auch habe ich in demselben N003
keine anderen als die angegebenen Bestandtheile ge- N004
funden. Ich hatte mich durch eine besondere Untersu- N005
chung überzeugt, dass in dem Golde kein Platin oder N006
eins der anderen mit dem Platin gemeinschaftlich sich N007
findenden Metalle vorkommt. Da Gold und Platin am N008
Ural sehr häufig auf denselben Lagerstätten gefunden N009
werden, so hätte es wohl möglich sein können, dass N010
sie auch chemisch mit einander verbunden wären. Ich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0427" xml:id="img_0425" n="409"/>
        <p><lb n="N001"/>
Das erhaltene Kupferoxyd wurde mit dem Löth-             <lb n="N002"/>
rohr untersucht; es wurde sowohl mit Soda reducirt,             <lb n="N003"/>
als auch mit Phosphorsalz geschmolzen, gab in der             <lb n="N004"/>
Regel die bekannten Reactionen und zeigte sich ganz             <lb n="N005"/>
rein, zuweilen nur wurde die Probe, mit Phosphorsalz             <lb n="N006"/>
geschmolzen, in der inneren Flamme beim Erkalten             <lb n="N007"/>
gelb und undurchsichtig wie beim Silber, und nur             <lb n="N008"/>
stellenweise röthlich gefärbt. Andere Untersuchungen             <lb n="N009"/>
konnten damit nicht angestellt werden, da in der Re-             <lb n="N010"/>
gel die Menge nur hinreichend war, um einige Löth-             <lb n="N011"/>
rohrversuche zu machen. Als ich eine grössere Quan-             <lb n="N012"/>
tität von verschiedenen Orten bloss auf diese Beimen-             <lb n="N013"/>
gung des Kupfers untersuchte, reagirte der durch             <lb n="N014"/>
Schwefelwasserstoffwasser erhaltene Niederschlag vor             <lb n="N015"/>
dem Löthrohr wie ganz reines Kupfer. Das Eisen             <lb n="N016"/>
wurde ebenfalls vor dem Löthrohr mit Soda reducirt,             <lb n="N017"/>
wodurch kleine metallische Blättchen erhalten wurden,             <lb n="N018"/>
die vom Magnete anziehbar waren.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die beiden letzteren Bestandtheile waren mit dem             <lb n="N002"/>
Golde chemisch verbunden, und rührten nicht von             <lb n="N003"/>
dem Golde etwa ansitzendem Brauneisenerz oder von             <lb n="N004"/>
etwas Kupferkies her; denn ersteres konnte nicht der             <lb n="N005"/>
Fall sein, da das untersuchte Gold immer erst mit             <lb n="N006"/>
Chlorwasserstoffsäure digerirt war, und letzteres auch             <lb n="N007"/>
nicht, da die Auflösungen des Goldes in Königswas-             <lb n="N008"/>
ser mit chlorwasserstoffsaurem Baryt nie eine Fällung             <lb n="N009"/>
gaben.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das Gold vom Ural liess sich auf diese Weise             <lb n="N002"/>
sämmtlich analysiren, auch habe ich in demselben             <lb n="N003"/>
keine anderen als die angegebenen Bestandtheile ge-             <lb n="N004"/>
funden. Ich hatte mich durch eine besondere Untersu-             <lb n="N005"/>
chung überzeugt, dass in dem Golde kein Platin oder             <lb n="N006"/>
eins der anderen mit dem Platin gemeinschaftlich sich             <lb n="N007"/>
findenden Metalle vorkommt. Da Gold und Platin am             <lb n="N008"/>
Ural sehr häufig auf denselben Lagerstätten gefunden             <lb n="N009"/>
werden, so hätte es wohl möglich sein können, dass             <lb n="N010"/>
sie auch chemisch mit einander verbunden wären. Ich</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[409/0427] N001 Das erhaltene Kupferoxyd wurde mit dem Löth- N002 rohr untersucht; es wurde sowohl mit Soda reducirt, N003 als auch mit Phosphorsalz geschmolzen, gab in der N004 Regel die bekannten Reactionen und zeigte sich ganz N005 rein, zuweilen nur wurde die Probe, mit Phosphorsalz N006 geschmolzen, in der inneren Flamme beim Erkalten N007 gelb und undurchsichtig wie beim Silber, und nur N008 stellenweise röthlich gefärbt. Andere Untersuchungen N009 konnten damit nicht angestellt werden, da in der Re- N010 gel die Menge nur hinreichend war, um einige Löth- N011 rohrversuche zu machen. Als ich eine grössere Quan- N012 tität von verschiedenen Orten bloss auf diese Beimen- N013 gung des Kupfers untersuchte, reagirte der durch N014 Schwefelwasserstoffwasser erhaltene Niederschlag vor N015 dem Löthrohr wie ganz reines Kupfer. Das Eisen N016 wurde ebenfalls vor dem Löthrohr mit Soda reducirt, N017 wodurch kleine metallische Blättchen erhalten wurden, N018 die vom Magnete anziehbar waren. N001 Die beiden letzteren Bestandtheile waren mit dem N002 Golde chemisch verbunden, und rührten nicht von N003 dem Golde etwa ansitzendem Brauneisenerz oder von N004 etwas Kupferkies her; denn ersteres konnte nicht der N005 Fall sein, da das untersuchte Gold immer erst mit N006 Chlorwasserstoffsäure digerirt war, und letzteres auch N007 nicht, da die Auflösungen des Goldes in Königswas- N008 ser mit chlorwasserstoffsaurem Baryt nie eine Fällung N009 gaben. N001 Das Gold vom Ural liess sich auf diese Weise N002 sämmtlich analysiren, auch habe ich in demselben N003 keine anderen als die angegebenen Bestandtheile ge- N004 funden. Ich hatte mich durch eine besondere Untersu- N005 chung überzeugt, dass in dem Golde kein Platin oder N006 eins der anderen mit dem Platin gemeinschaftlich sich N007 findenden Metalle vorkommt. Da Gold und Platin am N008 Ural sehr häufig auf denselben Lagerstätten gefunden N009 werden, so hätte es wohl möglich sein können, dass N010 sie auch chemisch mit einander verbunden wären. Ich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/427
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/427>, abgerufen am 22.11.2024.