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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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letzten Station ereignete sich noch ein kleiner Unfall, N002
indem nämlich ein Rad und die hölzerne Axe des N003
Wagens, worin Herr von Humboldt fuhr, plötz- N004
lich zu brennen anfing. Glücklicher Weise geschah N005
diess aber nicht weit von einem Brunnen, so dass die N006
Flammen bald gelöscht, und Axe und Rad nicht so N007
beschädigt wurden, dass, nachdem sie neu betheert N008
waren, man sich ihrer nicht noch bis zur Erreichung N009
der Wolga, die ohnehin nicht mehr sehr entfernt war, N010
hätte bedienen können. So ging dieser Unfall noch N011
ohne grösseren Aufenthalt vorüber. Um 6 Uhr Mor- N012
gens waren wir an der Wolga, wo wir die schon N013
bestellten Kähne vorfanden, auf denen wir nach Du- N014
bowka übersetzten.

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In Dubowka verweilten wir nur noch so lange, N002
als nöthig war, um unsere Sachen zu ordnen, worauf N003
wir unsern Weg sogleich weiter fortsetzten. Dieser N004
ging noch immer an dem hohen Ufer der Wolga ent- N005
lang, und führte nach zwei Stationen zu der Kreisstadt N006
und Festung Zarizyn, welche hart an dem hohen Ufer N007
liegt. Sie ist demnach auf dieser Seite durch die Wolga N008
gedeckt, auf der anderen aber mit Wall und Graben N009
umgeben. Die Festungswerke sind nur unbedeutend, N010
waren aber doch hinreichend, die Rebellen unter Pu- N011
gatscheff aufzuhalten, welche die Festung 1774 N012
belagerten, ohne sie einnehmen zu können. Die Stadt N013
selbst ist schon alt, und wurde von Iwan II. gleich N014
nach der Eroberung von Astrachan angelegt, aber erst N015
durch Peter den Grossen auf ihre jetzige feste N016
Stellung in einer Höhe von 40 Faden über dem Spie- N017
gel der Wolga versetzt. Er bestimmte sie zu einer N018
Hauptfestung des Reiches an der unteren Wolga ge- N019
gen die in den kaspischen Steppen nomadisirenden N020
Völker, und führte von hier aus 60 Werste in nord- N021
westlicher Richtung zum Don die sogenannte Zarizyn- N022
sche Linie, von der man noch Ueberreste sieht. Zur N023
Belebung ihres Muthes liess er den Einwohnern von

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letzten Station ereignete sich noch ein kleiner Unfall, N002
indem nämlich ein Rad und die hölzerne Axe des N003
Wagens, worin Herr von Humboldt fuhr, plötz- N004
lich zu brennen anfing. Glücklicher Weise geschah N005
diess aber nicht weit von einem Brunnen, so dass die N006
Flammen bald gelöscht, und Axe und Rad nicht so N007
beschädigt wurden, dass, nachdem sie neu betheert N008
waren, man sich ihrer nicht noch bis zur Erreichung N009
der Wolga, die ohnehin nicht mehr sehr entfernt war, N010
hätte bedienen können. So ging dieser Unfall noch N011
ohne grösseren Aufenthalt vorüber. Um 6 Uhr Mor- N012
gens waren wir an der Wolga, wo wir die schon N013
bestellten Kähne vorfanden, auf denen wir nach Du- N014
bowka übersetzten.

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In Dubowka verweilten wir nur noch so lange, N002
als nöthig war, um unsere Sachen zu ordnen, worauf N003
wir unsern Weg sogleich weiter fortsetzten. Dieser N004
ging noch immer an dem hohen Ufer der Wolga ent- N005
lang, und führte nach zwei Stationen zu der Kreisstadt N006
und Festung Zarizyn, welche hart an dem hohen Ufer N007
liegt. Sie ist demnach auf dieser Seite durch die Wolga N008
gedeckt, auf der anderen aber mit Wall und Graben N009
umgeben. Die Festungswerke sind nur unbedeutend, N010
waren aber doch hinreichend, die Rebellen unter Pu- N011
gatscheff aufzuhalten, welche die Festung 1774 N012
belagerten, ohne sie einnehmen zu können. Die Stadt N013
selbst ist schon alt, und wurde von Iwan II. gleich N014
nach der Eroberung von Astrachan angelegt, aber erst N015
durch Peter den Grossen auf ihre jetzige feste N016
Stellung in einer Höhe von 40 Faden über dem Spie- N017
gel der Wolga versetzt. Er bestimmte sie zu einer N018
Hauptfestung des Reiches an der unteren Wolga ge- N019
gen die in den kaspischen Steppen nomadisirenden N020
Völker, und führte von hier aus 60 Werste in nord- N021
westlicher Richtung zum Don die sogenannte Zarizyn- N022
sche Linie, von der man noch Ueberreste sieht. Zur N023
Belebung ihres Muthes liess er den Einwohnern von

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[278/0296] N001 letzten Station ereignete sich noch ein kleiner Unfall, N002 indem nämlich ein Rad und die hölzerne Axe des N003 Wagens, worin Herr von Humboldt fuhr, plötz- N004 lich zu brennen anfing. Glücklicher Weise geschah N005 diess aber nicht weit von einem Brunnen, so dass die N006 Flammen bald gelöscht, und Axe und Rad nicht so N007 beschädigt wurden, dass, nachdem sie neu betheert N008 waren, man sich ihrer nicht noch bis zur Erreichung N009 der Wolga, die ohnehin nicht mehr sehr entfernt war, N010 hätte bedienen können. So ging dieser Unfall noch N011 ohne grösseren Aufenthalt vorüber. Um 6 Uhr Mor- N012 gens waren wir an der Wolga, wo wir die schon N013 bestellten Kähne vorfanden, auf denen wir nach Du- N014 bowka übersetzten. N001 In Dubowka verweilten wir nur noch so lange, N002 als nöthig war, um unsere Sachen zu ordnen, worauf N003 wir unsern Weg sogleich weiter fortsetzten. Dieser N004 ging noch immer an dem hohen Ufer der Wolga ent- N005 lang, und führte nach zwei Stationen zu der Kreisstadt N006 und Festung Zarizyn, welche hart an dem hohen Ufer N007 liegt. Sie ist demnach auf dieser Seite durch die Wolga N008 gedeckt, auf der anderen aber mit Wall und Graben N009 umgeben. Die Festungswerke sind nur unbedeutend, N010 waren aber doch hinreichend, die Rebellen unter Pu- N011 gatscheff aufzuhalten, welche die Festung 1774 N012 belagerten, ohne sie einnehmen zu können. Die Stadt N013 selbst ist schon alt, und wurde von Iwan II. gleich N014 nach der Eroberung von Astrachan angelegt, aber erst N015 durch Peter den Grossen auf ihre jetzige feste N016 Stellung in einer Höhe von 40 Faden über dem Spie- N017 gel der Wolga versetzt. Er bestimmte sie zu einer N018 Hauptfestung des Reiches an der unteren Wolga ge- N019 gen die in den kaspischen Steppen nomadisirenden N020 Völker, und führte von hier aus 60 Werste in nord- N021 westlicher Richtung zum Don die sogenannte Zarizyn- N022 sche Linie, von der man noch Ueberreste sieht. Zur N023 Belebung ihres Muthes liess er den Einwohnern von

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/296>, abgerufen am 22.11.2024.