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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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Kochsalz 13,124; 7,135 und 3,83 pC., dagegen an N002
Bittersalz 1,665; 1,858 und 5,32, und an Chlormagne- N003
sium 10,542; 16,539 und 19,75 pC. enthält.

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Wie sich die Beschaffenheit des Elton-Wassers N002
in Rücksicht des verschiedenen Gehalts seiner Be- N003
standteile nach den Jahres- und Tageszeiten verän- N004
dert, so wird sie sich auch mit dem Verlauf der Jahre N005
verändern, und hat sich in dieser Rücksicht gewiss N006
schon ausserordentlich verändert. Offenbar war im N007
Anfang der Entstehung des Elton-Sees die Beschaf- N008
fenheit seines Wassers von dem seiner Zuflüsse nicht N009
verschieden, da, wie wir aus den Analysen von Gö- N010
bel wissen, wenigstens das Wasser des Hauptzu- N011
flusses, der Charisacha, in qualitativer Hinsicht noch N012
jetzt mit dem Elton-Wasser übereinstimmt 1). Mit N013
den Jahren musste aber der Gehalt an Bittersalz und N014
Chlormagnesium immer mehr und mehr zunehmen, da N015
diese Bestandtheile nur in der Soole des Sees blieben, N016
während bei der Verdunstung des Auflösungsmittels N017
sich nur Kochsalz ablagerte. Dieser Unterschied in N018
dem Gehalte des Wassers ist bei der geringen Menge N019
von Bittersalz und Chlormagnesium, die die Charisa- N020
cha und wie sie vielleicht alle übrigen Flüsse dem N021
See zuführen, in kurz hinter einander folgenden Jah- N022
ren nur sehr unbedeutend, aber er würde gewiss sehr N023
gross erscheinen, wenn man das Wasser verschiede- N024
ner Jahrhunderte und Jahrtausende mit einander ver- N025
gleichen könnte. Vielleicht würde er auch schon zu N026
merken sein, wenn man mehrere Jahre hintereinander N027
vergleichende Analysen mit Wasser anstellte, das im

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[footnote reference] N001
1) Das Wasser des Gorkoi-Jerik enthält zwar nach der Analyse N002
von Göbel kein Bittersalz, doch war das untersuchte Wasser in der N003
Nähe seiner Quellen geschöpft, und es wäre möglich, dass es in N004
seinem weiteren Laufe durch Aufnahme von Bittersalz aus dem Bo- N005
den doch bittersalzhaltig würde, und der Name Bitter-Bach (Gorkoi- N006
Jerik), den dieser Bach erhalten, lässt diess wohl vermuthen.

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Kochsalz 13,124; 7,135 und 3,83 pC., dagegen an N002
Bittersalz 1,665; 1,858 und 5,32, und an Chlormagne- N003
sium 10,542; 16,539 und 19,75 pC. enthält.

N001
Wie sich die Beschaffenheit des Elton-Wassers N002
in Rücksicht des verschiedenen Gehalts seiner Be- N003
standteile nach den Jahres- und Tageszeiten verän- N004
dert, so wird sie sich auch mit dem Verlauf der Jahre N005
verändern, und hat sich in dieser Rücksicht gewiss N006
schon ausserordentlich verändert. Offenbar war im N007
Anfang der Entstehung des Elton-Sees die Beschaf- N008
fenheit seines Wassers von dem seiner Zuflüsse nicht N009
verschieden, da, wie wir aus den Analysen von Gö- N010
bel wissen, wenigstens das Wasser des Hauptzu- N011
flusses, der Charisacha, in qualitativer Hinsicht noch N012
jetzt mit dem Elton-Wasser übereinstimmt 1). Mit N013
den Jahren musste aber der Gehalt an Bittersalz und N014
Chlormagnesium immer mehr und mehr zunehmen, da N015
diese Bestandtheile nur in der Soole des Sees blieben, N016
während bei der Verdunstung des Auflösungsmittels N017
sich nur Kochsalz ablagerte. Dieser Unterschied in N018
dem Gehalte des Wassers ist bei der geringen Menge N019
von Bittersalz und Chlormagnesium, die die Charisa- N020
cha und wie sie vielleicht alle übrigen Flüsse dem N021
See zuführen, in kurz hinter einander folgenden Jah- N022
ren nur sehr unbedeutend, aber er würde gewiss sehr N023
gross erscheinen, wenn man das Wasser verschiede- N024
ner Jahrhunderte und Jahrtausende mit einander ver- N025
gleichen könnte. Vielleicht würde er auch schon zu N026
merken sein, wenn man mehrere Jahre hintereinander N027
vergleichende Analysen mit Wasser anstellte, das im

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1) Das Wasser des Gorkoi-Jerik enthält zwar nach der Analyse N002
von Göbel kein Bittersalz, doch war das untersuchte Wasser in der N003
Nähe seiner Quellen geschöpft, und es wäre möglich, dass es in N004
seinem weiteren Laufe durch Aufnahme von Bittersalz aus dem Bo- N005
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[267/0285] N001 Kochsalz 13,124; 7,135 und 3,83 pC., dagegen an N002 Bittersalz 1,665; 1,858 und 5,32, und an Chlormagne- N003 sium 10,542; 16,539 und 19,75 pC. enthält. N001 Wie sich die Beschaffenheit des Elton-Wassers N002 in Rücksicht des verschiedenen Gehalts seiner Be- N003 standteile nach den Jahres- und Tageszeiten verän- N004 dert, so wird sie sich auch mit dem Verlauf der Jahre N005 verändern, und hat sich in dieser Rücksicht gewiss N006 schon ausserordentlich verändert. Offenbar war im N007 Anfang der Entstehung des Elton-Sees die Beschaf- N008 fenheit seines Wassers von dem seiner Zuflüsse nicht N009 verschieden, da, wie wir aus den Analysen von Gö- N010 bel wissen, wenigstens das Wasser des Hauptzu- N011 flusses, der Charisacha, in qualitativer Hinsicht noch N012 jetzt mit dem Elton-Wasser übereinstimmt 1). Mit N013 den Jahren musste aber der Gehalt an Bittersalz und N014 Chlormagnesium immer mehr und mehr zunehmen, da N015 diese Bestandtheile nur in der Soole des Sees blieben, N016 während bei der Verdunstung des Auflösungsmittels N017 sich nur Kochsalz ablagerte. Dieser Unterschied in N018 dem Gehalte des Wassers ist bei der geringen Menge N019 von Bittersalz und Chlormagnesium, die die Charisa- N020 cha und wie sie vielleicht alle übrigen Flüsse dem N021 See zuführen, in kurz hinter einander folgenden Jah- N022 ren nur sehr unbedeutend, aber er würde gewiss sehr N023 gross erscheinen, wenn man das Wasser verschiede- N024 ner Jahrhunderte und Jahrtausende mit einander ver- N025 gleichen könnte. Vielleicht würde er auch schon zu N026 merken sein, wenn man mehrere Jahre hintereinander N027 vergleichende Analysen mit Wasser anstellte, das im [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Das Wasser des Gorkoi-Jerik enthält zwar nach der Analyse N002 von Göbel kein Bittersalz, doch war das untersuchte Wasser in der N003 Nähe seiner Quellen geschöpft, und es wäre möglich, dass es in N004 seinem weiteren Laufe durch Aufnahme von Bittersalz aus dem Bo- N005 den doch bittersalzhaltig würde, und der Name Bitter-Bach (Gorkoi- N006 Jerik), den dieser Bach erhalten, lässt diess wohl vermuthen.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/285>, abgerufen am 25.11.2024.