Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
hinaufzuziehen, weshalb sie sich hier ansammeln. Hier N002
angekommen, bestiegen wir ein Boot und fuhren in N003
einiger Entfernung an dem Wehre entlang, während N004
sich 2 Kosaken, jeder mit einem eisernen Haken an N005
der rechten Hand bewaffnet, in das Wasser stürzten, N006
dicht an dem Gitter entlang schwammen, der eine N007
unten, der andere oben, um mit ihren Haken die Fi- N008
sche, die sie an dem Gitter antrafen, heraufzuziehen. N009
Ein Paar andere Kosaken in einem Boote folgten nach, N010
um den schwimmenden Kosaken beim Heraufziehen N011
der Fische zu helfen und den Fang in das Boot auf- N012
zunehmen. In kurzer Zeit waren auf diese Weise N013
zwei grosse Fische herausgezogen, die Herrn von N014
Humboldt zum Geschenk gemacht wurden. Es waren N015
2 Hausen, von denen der grössere eine Länge von N016
5 Fuss 6 Zoll Preuss. hatte.

N001
Wir verweilten noch bis zum Mittag des 28. Sept. N002
in Uralsk 1), und setzten dann unsere Reise nach N003
Astrachan weiter fort. Der Weg bis Busuluk (1961/2 N004
Werst von Uralsk) geht in nordöstlicher Richtung N005
zuerst an der linken Seite des Tschagan, und dann N006
an der linken der Busuluk entlang, welche letztere N007
sich bei der Stadt gleiches Namens in die Samara er- N008
giesst. Zwischen beiden Flüssen zieht sich der N009
Obschtschei Syrt hin, der aber auch hier nur ein hüg- N010
liges Land darstellt, durch welches wir in der Nacht N011
fuhren, sonst ist der Weg eben und gut, so dass wir N012
schnell vorwärts rückten.

N001
In Busuluk, einem kleinen Städtchen mit hölzer- N002
nen Häusern und geraden Strassen, das wir am Mit- N003
tage des 29. Sept. erreichten, kamen wir auf die grosse N004
Strasse, die von Orenburg nach Moskau führt. Sie

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ich untersuchte den Vormittag die Temperatur von 9 offenen N002
Brunnen in der Stadt, und fand sie bei allen ziemlich gleich, näm- N003
lich 5°,3; 5,4; 5; 5,1; 5,3; 4,8; 4,9; 5,3 R. Die Brunnen wa- N004
ren alle etwa 4 Saschenen tief, die Temperatur der Luft um 101/2 N005
Uhr Morgens, wo ich die Brunnen untersuchte, 6° R.

N001
hinaufzuziehen, weshalb sie sich hier ansammeln. Hier N002
angekommen, bestiegen wir ein Boot und fuhren in N003
einiger Entfernung an dem Wehre entlang, während N004
sich 2 Kosaken, jeder mit einem eisernen Haken an N005
der rechten Hand bewaffnet, in das Wasser stürzten, N006
dicht an dem Gitter entlang schwammen, der eine N007
unten, der andere oben, um mit ihren Haken die Fi- N008
sche, die sie an dem Gitter antrafen, heraufzuziehen. N009
Ein Paar andere Kosaken in einem Boote folgten nach, N010
um den schwimmenden Kosaken beim Heraufziehen N011
der Fische zu helfen und den Fang in das Boot auf- N012
zunehmen. In kurzer Zeit waren auf diese Weise N013
zwei grosse Fische herausgezogen, die Herrn von N014
Humboldt zum Geschenk gemacht wurden. Es waren N015
2 Hausen, von denen der grössere eine Länge von N016
5 Fuss 6 Zoll Preuss. hatte.

N001
Wir verweilten noch bis zum Mittag des 28. Sept. N002
in Uralsk 1), und setzten dann unsere Reise nach N003
Astrachan weiter fort. Der Weg bis Busuluk (196½ N004
Werst von Uralsk) geht in nordöstlicher Richtung N005
zuerst an der linken Seite des Tschagan, und dann N006
an der linken der Busuluk entlang, welche letztere N007
sich bei der Stadt gleiches Namens in die Samara er- N008
giesst. Zwischen beiden Flüssen zieht sich der N009
Obschtschei Syrt hin, der aber auch hier nur ein hüg- N010
liges Land darstellt, durch welches wir in der Nacht N011
fuhren, sonst ist der Weg eben und gut, so dass wir N012
schnell vorwärts rückten.

N001
In Busuluk, einem kleinen Städtchen mit hölzer- N002
nen Häusern und geraden Strassen, das wir am Mit- N003
tage des 29. Sept. erreichten, kamen wir auf die grosse N004
Strasse, die von Orenburg nach Moskau führt. Sie

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ich untersuchte den Vormittag die Temperatur von 9 offenen N002
Brunnen in der Stadt, und fand sie bei allen ziemlich gleich, näm- N003
lich 5°,3; 5,4; 5; 5,1; 5,3; 4,8; 4,9; 5,3 R. Die Brunnen wa- N004
ren alle etwa 4 Saschenen tief, die Temperatur der Luft um 10½ N005
Uhr Morgens, wo ich die Brunnen untersuchte, 6° R.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0253" xml:id="img_0251" n="235"/>
        <p><lb n="N001"/>
hinaufzuziehen, weshalb sie sich hier ansammeln. Hier             <lb n="N002"/>
angekommen, bestiegen wir ein Boot und fuhren in             <lb n="N003"/>
einiger Entfernung an dem Wehre entlang, während             <lb n="N004"/>
sich 2 Kosaken, jeder mit einem eisernen Haken an             <lb n="N005"/>
der rechten Hand bewaffnet, in das Wasser stürzten,             <lb n="N006"/>
dicht an dem Gitter entlang schwammen, der eine             <lb n="N007"/>
unten, der andere oben, um mit ihren Haken die Fi-             <lb n="N008"/>
sche, die sie an dem Gitter antrafen, heraufzuziehen.             <lb n="N009"/>
Ein Paar andere Kosaken in einem Boote folgten nach,             <lb n="N010"/>
um den schwimmenden Kosaken beim Heraufziehen             <lb n="N011"/>
der Fische zu helfen und den Fang in das Boot auf-             <lb n="N012"/>
zunehmen. In kurzer Zeit waren auf diese Weise             <lb n="N013"/>
zwei grosse Fische herausgezogen, die Herrn von             <lb n="N014"/>
Humboldt zum Geschenk gemacht wurden. Es waren             <lb n="N015"/>
2 Hausen, von denen der grössere eine Länge von             <lb n="N016"/>
5 Fuss 6 Zoll Preuss. hatte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wir verweilten noch bis zum Mittag des 28. Sept.             <lb n="N002"/>
in Uralsk 1), und setzten dann unsere Reise nach <lb n="N003"/>
Astrachan weiter fort. Der Weg bis Busuluk (196½             <lb n="N004"/>
Werst von Uralsk) geht in nordöstlicher Richtung             <lb n="N005"/>
zuerst an der linken Seite des Tschagan, und dann             <lb n="N006"/>
an der linken der Busuluk entlang, welche letztere             <lb n="N007"/>
sich bei der Stadt gleiches Namens in die Samara er-             <lb n="N008"/>
giesst. Zwischen beiden Flüssen zieht sich der             <lb n="N009"/>
Obschtschei Syrt hin, der aber auch hier nur ein hüg-             <lb n="N010"/>
liges Land darstellt, durch welches wir in der Nacht             <lb n="N011"/>
fuhren, sonst ist der Weg eben und gut, so dass wir             <lb n="N012"/>
schnell vorwärts rückten.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In Busuluk, einem kleinen Städtchen mit hölzer-             <lb n="N002"/>
nen Häusern und geraden Strassen, das wir am Mit-             <lb n="N003"/>
tage des 29. Sept. erreichten, kamen wir auf die grosse             <lb n="N004"/>
Strasse, die von Orenburg nach Moskau führt. Sie</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Ich untersuchte den Vormittag die Temperatur von 9 offenen <lb n="N002"/>
Brunnen in der Stadt, und fand sie bei allen ziemlich gleich, näm-             <lb n="N003"/>
lich 5°,3; 5,4; 5; 5,1; 5,3; 4,8; 4,9; 5,3 R. Die Brunnen wa- <lb n="N004"/>
ren alle etwa 4 Saschenen tief, die Temperatur der Luft um 10½             <lb n="N005"/>
Uhr Morgens, wo ich die Brunnen untersuchte, 6° R.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0253] N001 hinaufzuziehen, weshalb sie sich hier ansammeln. Hier N002 angekommen, bestiegen wir ein Boot und fuhren in N003 einiger Entfernung an dem Wehre entlang, während N004 sich 2 Kosaken, jeder mit einem eisernen Haken an N005 der rechten Hand bewaffnet, in das Wasser stürzten, N006 dicht an dem Gitter entlang schwammen, der eine N007 unten, der andere oben, um mit ihren Haken die Fi- N008 sche, die sie an dem Gitter antrafen, heraufzuziehen. N009 Ein Paar andere Kosaken in einem Boote folgten nach, N010 um den schwimmenden Kosaken beim Heraufziehen N011 der Fische zu helfen und den Fang in das Boot auf- N012 zunehmen. In kurzer Zeit waren auf diese Weise N013 zwei grosse Fische herausgezogen, die Herrn von N014 Humboldt zum Geschenk gemacht wurden. Es waren N015 2 Hausen, von denen der grössere eine Länge von N016 5 Fuss 6 Zoll Preuss. hatte. N001 Wir verweilten noch bis zum Mittag des 28. Sept. N002 in Uralsk 1), und setzten dann unsere Reise nach N003 Astrachan weiter fort. Der Weg bis Busuluk (196½ N004 Werst von Uralsk) geht in nordöstlicher Richtung N005 zuerst an der linken Seite des Tschagan, und dann N006 an der linken der Busuluk entlang, welche letztere N007 sich bei der Stadt gleiches Namens in die Samara er- N008 giesst. Zwischen beiden Flüssen zieht sich der N009 Obschtschei Syrt hin, der aber auch hier nur ein hüg- N010 liges Land darstellt, durch welches wir in der Nacht N011 fuhren, sonst ist der Weg eben und gut, so dass wir N012 schnell vorwärts rückten. N001 In Busuluk, einem kleinen Städtchen mit hölzer- N002 nen Häusern und geraden Strassen, das wir am Mit- N003 tage des 29. Sept. erreichten, kamen wir auf die grosse N004 Strasse, die von Orenburg nach Moskau führt. Sie [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Ich untersuchte den Vormittag die Temperatur von 9 offenen N002 Brunnen in der Stadt, und fand sie bei allen ziemlich gleich, näm- N003 lich 5°,3; 5,4; 5; 5,1; 5,3; 4,8; 4,9; 5,3 R. Die Brunnen wa- N004 ren alle etwa 4 Saschenen tief, die Temperatur der Luft um 10½ N005 Uhr Morgens, wo ich die Brunnen untersuchte, 6° R.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/253
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/253>, abgerufen am 22.11.2024.