Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Krystalle lassen sich aus dem Muttergestein ziemlich N002
gut herauslösen: sie haben die Form von den spitzen N003
Hexagondodecaedern, die so häufig bei dem blauen N004
Korund und Saphir vorkommen, sind aber parallel den N005
Seitenkanten gestreift, und nicht hinreichend glänzend, N006
um mit dem Reflexionsgoniometer gemessen werden N007
zu können. Sie sind von sehr verschiedener Grösse; N008
die grössten, die ich gesehen habe, ein bis anderthalb N009
Zoll lang, und zwei bis drei Linien an der Basis N010
dick. Sie sind ziemlich vollkommen nach den Flächen N011
des Hauptrhomboeders spaltbar.

N001
Sie sind zuweilen sehr schön und dunkel saphir- N002
blau, in andern Fällen aber nur lichte blau, oder auch N003
selbst ganz farblos; grössere Krystalle sind zuweilen N004
nur im Innern blau, und äusserlich weiss, immer aber N005
sind sie nur an den Kanten schwach durchscheinend, N006
daher sie, wenn sie auch dunkel gefärbt sind, sich N007
nicht zur Verarbeitung als Schmuckstein eignen.

N001
Ausser dem Korund kommen in dem Barsowite N002
aber noch einige andere Mineralien vor, nämlich Zei- N003
lanit, Pistazit, weisser Glimmer und Chlorit.

N001
Der Zeilanit findet sich nur in Körnern von 1 bis N002
3 Linien Durchmesser, nie in regelmässig begrenzten N003
Krystallen, wodurch er sich von dem Tyroler Zeila- N004
nite unterscheidet. Er ist grünlichschwarz, im Bruche N005
stark glänzend von Glasglanz und undurchsichtig.

N001
Nach einer chemischen Untersuchung, die Herr N002
Dr. Abich auf meine Bitte unternommen 1), ent- N003
hält er:

N001
Sauerstoffgehalt N002
Talkerde 17,58 6,70 N003
Eisenoxydul 13,97 3,18 N004
Thonerde 65,27 30,28 N005
Kieselsäure 2,50 1,25 N006
99,32
[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 327.

N001
Krystalle lassen sich aus dem Muttergestein ziemlich N002
gut herauslösen: sie haben die Form von den spitzen N003
Hexagondodecaëdern, die so häufig bei dem blauen N004
Korund und Saphir vorkommen, sind aber parallel den N005
Seitenkanten gestreift, und nicht hinreichend glänzend, N006
um mit dem Reflexionsgoniometer gemessen werden N007
zu können. Sie sind von sehr verschiedener Grösse; N008
die grössten, die ich gesehen habe, ein bis anderthalb N009
Zoll lang, und zwei bis drei Linien an der Basis N010
dick. Sie sind ziemlich vollkommen nach den Flächen N011
des Hauptrhomboëders spaltbar.

N001
Sie sind zuweilen sehr schön und dunkel saphir- N002
blau, in andern Fällen aber nur lichte blau, oder auch N003
selbst ganz farblos; grössere Krystalle sind zuweilen N004
nur im Innern blau, und äusserlich weiss, immer aber N005
sind sie nur an den Kanten schwach durchscheinend, N006
daher sie, wenn sie auch dunkel gefärbt sind, sich N007
nicht zur Verarbeitung als Schmuckstein eignen.

N001
Ausser dem Korund kommen in dem Barsowite N002
aber noch einige andere Mineralien vor, nämlich Zei- N003
lanit, Pistazit, weisser Glimmer und Chlorit.

N001
Der Zeilanit findet sich nur in Körnern von 1 bis N002
3 Linien Durchmesser, nie in regelmässig begrenzten N003
Krystallen, wodurch er sich von dem Tyroler Zeila- N004
nite unterscheidet. Er ist grünlichschwarz, im Bruche N005
stark glänzend von Glasglanz und undurchsichtig.

N001
Nach einer chemischen Untersuchung, die Herr N002
Dr. Abich auf meine Bitte unternommen 1), ent- N003
hält er:

N001
Sauerstoffgehalt N002
Talkerde 17,58 6,70 N003
Eisenoxydul 13,97 3,18 N004
Thonerde 65,27 30,28 N005
Kieselsäure 2,50 1,25 N006
99,32
[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 327.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0171" xml:id="img_0169" n="153"/>
        <p><lb n="N001"/>
Krystalle lassen sich aus dem Muttergestein ziemlich             <lb n="N002"/>
gut herauslösen: sie haben die Form von den spitzen             <lb n="N003"/>
Hexagondodecaëdern, die so häufig bei dem blauen <lb n="N004"/>
Korund und Saphir vorkommen, sind aber parallel den             <lb n="N005"/>
Seitenkanten gestreift, und nicht hinreichend glänzend,             <lb n="N006"/>
um mit dem Reflexionsgoniometer gemessen werden             <lb n="N007"/>
zu können. Sie sind von sehr verschiedener Grösse;             <lb n="N008"/>
die grössten, die ich gesehen habe, ein bis anderthalb             <lb n="N009"/>
Zoll lang, und zwei bis drei Linien an der Basis             <lb n="N010"/>
dick. Sie sind ziemlich vollkommen nach den Flächen             <lb n="N011"/>
des Hauptrhomboëders spaltbar.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Sie sind zuweilen sehr schön und dunkel saphir-             <lb n="N002"/>
blau, in andern Fällen aber nur lichte blau, oder auch             <lb n="N003"/>
selbst ganz farblos; grössere Krystalle sind zuweilen             <lb n="N004"/>
nur im Innern blau, und äusserlich weiss, immer aber             <lb n="N005"/>
sind sie nur an den Kanten schwach durchscheinend,             <lb n="N006"/>
daher sie, wenn sie auch dunkel gefärbt sind, sich             <lb n="N007"/>
nicht zur Verarbeitung als Schmuckstein eignen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Ausser dem Korund kommen in dem Barsowite             <lb n="N002"/>
aber noch einige andere Mineralien vor, nämlich Zei-             <lb n="N003"/>
lanit, Pistazit, weisser Glimmer und Chlorit.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Zeilanit findet sich nur in Körnern von 1 bis             <lb n="N002"/>
3 Linien Durchmesser, nie in regelmässig begrenzten             <lb n="N003"/>
Krystallen, wodurch er sich von dem Tyroler Zeila-             <lb n="N004"/>
nite unterscheidet. Er ist grünlichschwarz, im Bruche             <lb n="N005"/>
stark glänzend von Glasglanz und undurchsichtig.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Nach einer chemischen Untersuchung, die Herr             <lb n="N002"/>
Dr. Abich auf meine Bitte unternommen 1), ent- <lb n="N003"/>
hält er:</p>
        <table>
          <row>
            <cell><lb n="N001"/>
Sauerstoffgehalt             <lb n="N002"/>
Talkerde 17,58 6,70             <lb n="N003"/>
Eisenoxydul 13,97 3,18             <lb n="N004"/>
Thonerde 65,27 30,28             <lb n="N005"/>
Kieselsäure 2,50 1,25             <lb n="N006"/>
99,32</cell>
          </row>
        </table>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 327.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0171] N001 Krystalle lassen sich aus dem Muttergestein ziemlich N002 gut herauslösen: sie haben die Form von den spitzen N003 Hexagondodecaëdern, die so häufig bei dem blauen N004 Korund und Saphir vorkommen, sind aber parallel den N005 Seitenkanten gestreift, und nicht hinreichend glänzend, N006 um mit dem Reflexionsgoniometer gemessen werden N007 zu können. Sie sind von sehr verschiedener Grösse; N008 die grössten, die ich gesehen habe, ein bis anderthalb N009 Zoll lang, und zwei bis drei Linien an der Basis N010 dick. Sie sind ziemlich vollkommen nach den Flächen N011 des Hauptrhomboëders spaltbar. N001 Sie sind zuweilen sehr schön und dunkel saphir- N002 blau, in andern Fällen aber nur lichte blau, oder auch N003 selbst ganz farblos; grössere Krystalle sind zuweilen N004 nur im Innern blau, und äusserlich weiss, immer aber N005 sind sie nur an den Kanten schwach durchscheinend, N006 daher sie, wenn sie auch dunkel gefärbt sind, sich N007 nicht zur Verarbeitung als Schmuckstein eignen. N001 Ausser dem Korund kommen in dem Barsowite N002 aber noch einige andere Mineralien vor, nämlich Zei- N003 lanit, Pistazit, weisser Glimmer und Chlorit. N001 Der Zeilanit findet sich nur in Körnern von 1 bis N002 3 Linien Durchmesser, nie in regelmässig begrenzten N003 Krystallen, wodurch er sich von dem Tyroler Zeila- N004 nite unterscheidet. Er ist grünlichschwarz, im Bruche N005 stark glänzend von Glasglanz und undurchsichtig. N001 Nach einer chemischen Untersuchung, die Herr N002 Dr. Abich auf meine Bitte unternommen 1), ent- N003 hält er: N001 Sauerstoffgehalt N002 Talkerde 17,58 6,70 N003 Eisenoxydul 13,97 3,18 N004 Thonerde 65,27 30,28 N005 Kieselsäure 2,50 1,25 N006 99,32 [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 327.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/171
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/171>, abgerufen am 28.11.2024.