Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
er nun noch häufiger und an mehreren Orten gefun- N002
den zu sein, denn Lissenko 1) giebt an, dass er an N003
der Südostseite des Ilmensees in Eläolith und in Feld- N004
spath eingewachsen vorkomme. Die besten Krystalle N005
sollen hier unmittelbar unter der Dammerde gefunden N006
sein.

N001
2. Tschewkinit. Ein neues Mineral, das mir N002
später von Herrn v. Lissenko bei seiner Durchreise N003
durch Berlin im Jahre 1839 mitgetheilt wurde und das N004
ich in einer früheren Beschreibung desselben 2) N005
nach dem General Tschewkin, dem rastlos thäti- N006
gen Chef des Kaiserlichen Bergkorps in Petersburg, N007
dessen wissenschaftlichem Sinne ich selbst die grösste N008
Unterstützung bei meinen Arbeiten verdanke, zu nennen N009
vorgeschlagen habe.

N001
Der Tschewkinit findet sich derb, wie es scheint N002
als amorphe Masse mit flachmuschligem Bruch.

N001
Sammetschwarz, fast völlig undurchsichtig, oder N002
nur an den äussersten Kanten sehr dünner Splitter N003
mit brauner Farbe durchscheinend; stark glänzend von N004
Glasglanz; Strich: dunkelbraun.

N001
Härte nur wenig über der des Apatits; das spe- N002
cifische Gewicht 4,508-4,549.

N001
Vor dem Löthrohr glüht das Mineral bei der er- N002
sten Einwirkung der Hitze auf; es bläht sich dabei N003
auch ausserordentlich auf, wird braun und schmilzt zu- N004
letzt zu einer schwarzen Kugel.

N001
Im Kolben bläht es sich ebenfalls auf, und es N002
sublimirt dabei eine geringe Menge Wasser.

N001
In Borax löst es sich gepulvert ziemlich leicht N002
zu einem klaren, von Eisen schwach gefärbten Glase N003
auf; bei nur geringem Zusatz bleibt das Glas ganz N004
wasserhell.

N001
In Phosphorsalz löst es sich langsamer aber mit

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) In seiner Beschreibung des Hüttengebietes von Minsk a. a. O. N002
2) Poggendorffs Ann. B. XLVIII S. 551.

N001
er nun noch häufiger und an mehreren Orten gefun- N002
den zu sein, denn Lissenko 1) giebt an, dass er an N003
der Südostseite des Ilmensees in Eläolith und in Feld- N004
spath eingewachsen vorkomme. Die besten Krystalle N005
sollen hier unmittelbar unter der Dammerde gefunden N006
sein.

N001
2. Tschewkinit. Ein neues Mineral, das mir N002
später von Herrn v. Lissenko bei seiner Durchreise N003
durch Berlin im Jahre 1839 mitgetheilt wurde und das N004
ich in einer früheren Beschreibung desselben 2) N005
nach dem General Tschewkin, dem rastlos thäti- N006
gen Chef des Kaiserlichen Bergkorps in Petersburg, N007
dessen wissenschaftlichem Sinne ich selbst die grösste N008
Unterstützung bei meinen Arbeiten verdanke, zu nennen N009
vorgeschlagen habe.

N001
Der Tschewkinit findet sich derb, wie es scheint N002
als amorphe Masse mit flachmuschligem Bruch.

N001
Sammetschwarz, fast völlig undurchsichtig, oder N002
nur an den äussersten Kanten sehr dünner Splitter N003
mit brauner Farbe durchscheinend; stark glänzend von N004
Glasglanz; Strich: dunkelbraun.

N001
Härte nur wenig über der des Apatits; das spe- N002
cifische Gewicht 4,508-4,549.

N001
Vor dem Löthrohr glüht das Mineral bei der er- N002
sten Einwirkung der Hitze auf; es bläht sich dabei N003
auch ausserordentlich auf, wird braun und schmilzt zu- N004
letzt zu einer schwarzen Kugel.

N001
Im Kolben bläht es sich ebenfalls auf, und es N002
sublimirt dabei eine geringe Menge Wasser.

N001
In Borax löst es sich gepulvert ziemlich leicht N002
zu einem klaren, von Eisen schwach gefärbten Glase N003
auf; bei nur geringem Zusatz bleibt das Glas ganz N004
wasserhell.

N001
In Phosphorsalz löst es sich langsamer aber mit

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) In seiner Beschreibung des Hüttengebietes von Minsk a. a. O. N002
2) Poggendorffs Ann. B. XLVIII S. 551.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0110" xml:id="img_0108" n="92"/>
        <p><lb n="N001"/>
er nun noch häufiger und an mehreren Orten gefun-             <lb n="N002"/>
den zu sein, denn Lissenko 1) giebt an, dass er an <lb n="N003"/>
der Südostseite des Ilmensees in Eläolith und in Feld-             <lb n="N004"/>
spath eingewachsen vorkomme. Die besten Krystalle             <lb n="N005"/>
sollen hier unmittelbar unter der Dammerde gefunden             <lb n="N006"/>
sein.</p>
        <p><lb n="N001"/>
2. Tschewkinit. Ein neues Mineral, das mir             <lb n="N002"/>
später von Herrn v. Lissenko bei seiner Durchreise             <lb n="N003"/>
durch Berlin im Jahre 1839 mitgetheilt wurde und das             <lb n="N004"/>
ich in einer früheren Beschreibung desselben 2) <lb n="N005"/>
nach dem General Tschewkin, dem rastlos thäti-             <lb n="N006"/>
gen Chef des Kaiserlichen Bergkorps in Petersburg,             <lb n="N007"/>
dessen wissenschaftlichem Sinne ich selbst die grösste             <lb n="N008"/>
Unterstützung bei meinen Arbeiten verdanke, zu nennen             <lb n="N009"/>
vorgeschlagen habe. </p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Tschewkinit findet sich derb, wie es scheint             <lb n="N002"/>
als amorphe Masse mit flachmuschligem Bruch.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Sammetschwarz, fast völlig undurchsichtig, oder             <lb n="N002"/>
nur an den äussersten Kanten sehr dünner Splitter             <lb n="N003"/>
mit brauner Farbe durchscheinend; stark glänzend von             <lb n="N004"/>
Glasglanz; Strich: dunkelbraun.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Härte nur wenig über der des Apatits; das spe-             <lb n="N002"/>
cifische Gewicht 4,508-4,549.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Vor dem Löthrohr glüht das Mineral bei der er-             <lb n="N002"/>
sten Einwirkung der Hitze auf; es bläht sich dabei             <lb n="N003"/>
auch ausserordentlich auf, wird braun und schmilzt zu-             <lb n="N004"/>
letzt zu einer schwarzen Kugel.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Im Kolben bläht es sich ebenfalls auf, und es             <lb n="N002"/>
sublimirt dabei eine geringe Menge Wasser.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In Borax löst es sich gepulvert ziemlich leicht             <lb n="N002"/>
zu einem klaren, von Eisen schwach gefärbten Glase             <lb n="N003"/>
auf; bei nur geringem Zusatz bleibt das Glas ganz             <lb n="N004"/>
wasserhell.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In Phosphorsalz löst es sich langsamer aber mit</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) In seiner Beschreibung des Hüttengebietes von Minsk a. a. O. <lb n="N002"/>
2) Poggendorffs Ann. B. XLVIII S. 551.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0110] N001 er nun noch häufiger und an mehreren Orten gefun- N002 den zu sein, denn Lissenko 1) giebt an, dass er an N003 der Südostseite des Ilmensees in Eläolith und in Feld- N004 spath eingewachsen vorkomme. Die besten Krystalle N005 sollen hier unmittelbar unter der Dammerde gefunden N006 sein. N001 2. Tschewkinit. Ein neues Mineral, das mir N002 später von Herrn v. Lissenko bei seiner Durchreise N003 durch Berlin im Jahre 1839 mitgetheilt wurde und das N004 ich in einer früheren Beschreibung desselben 2) N005 nach dem General Tschewkin, dem rastlos thäti- N006 gen Chef des Kaiserlichen Bergkorps in Petersburg, N007 dessen wissenschaftlichem Sinne ich selbst die grösste N008 Unterstützung bei meinen Arbeiten verdanke, zu nennen N009 vorgeschlagen habe. N001 Der Tschewkinit findet sich derb, wie es scheint N002 als amorphe Masse mit flachmuschligem Bruch. N001 Sammetschwarz, fast völlig undurchsichtig, oder N002 nur an den äussersten Kanten sehr dünner Splitter N003 mit brauner Farbe durchscheinend; stark glänzend von N004 Glasglanz; Strich: dunkelbraun. N001 Härte nur wenig über der des Apatits; das spe- N002 cifische Gewicht 4,508-4,549. N001 Vor dem Löthrohr glüht das Mineral bei der er- N002 sten Einwirkung der Hitze auf; es bläht sich dabei N003 auch ausserordentlich auf, wird braun und schmilzt zu- N004 letzt zu einer schwarzen Kugel. N001 Im Kolben bläht es sich ebenfalls auf, und es N002 sublimirt dabei eine geringe Menge Wasser. N001 In Borax löst es sich gepulvert ziemlich leicht N002 zu einem klaren, von Eisen schwach gefärbten Glase N003 auf; bei nur geringem Zusatz bleibt das Glas ganz N004 wasserhell. N001 In Phosphorsalz löst es sich langsamer aber mit [footnote reference] [footnote reference] N001 1) In seiner Beschreibung des Hüttengebietes von Minsk a. a. O. N002 2) Poggendorffs Ann. B. XLVIII S. 551.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/110
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/110>, abgerufen am 25.11.2024.