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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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kleine Rinne, die ganz um ihn herumgeht, an welcher N002
man wahrscheinlich eine Schnur befestigt hat, um ihn N003
mittelst derselben am Halse zu tragen.

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Zur Vergleichung mit diesen beiden ausgezeich- N002
neten Diamanten habe ich noch die Zeichnung von N003
einem andern berühmten Diamanten, nämlich von dem N004
Pitt oder dem Regenten in der Französischen Krone N005
hinzugefügt, von welchem sich ein Modell von Holz in N006
der Königlichen Mineraliensammlung in Berlin befindet. N007
Dieses wurde von ihm genommen, als sich der Dia- N008
mant zur Zeit der Französischen Revolution in Berlin N009
befand, wo er an den Kaufmann Treskow verpfändet N010
war. Er ist als Brillant, aber nach dem vorhandenen N011
Modelle doch nur sehr schlecht geschnitten.

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Die übrigen geschliffenen Mineralien sieht man N002
ganz basonders in den Kaiserlichen Schlössern, vor- N003
züglich in dem schönen Winterpallast, einem Gebäude, N004
das an Pracht und Eleganz wohl kaum seines Glei- N005
chen hat. Was das weitläufige Russische Reich an N006
ausgezeichneten Gebirgsarten besitzt, sieht man hier N007
vereinigt, seine Säle zu schmücken. Zu den grössern N008
Gegenständen hat man besonders die verschiedenen N009
Porphyre des Altai benutzt. So sieht man hier eine N010
ganze Reihe kanellirter Säulen von dem prächtigen N011
grün- und weissgestreiften Porphyr 1) von der Reven- N012
naja Gora vom Altai, und kolossale Vasen und Bade- N013
wannen von den vielen Abänderungen des Porphyrs N014
vom Korgon, sowohl dem rothen Porphyr, der mit dem N015
antiken Aehnlichkeit hat, als auch dem conglomerat- N016
artigen rothen Porphyr, und endlich jener variolith-

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1) Man nennt diesen Porphyr gewöhnlich Jaspis, was er aber N002
keinesweges ist. Die Abänderung, die man zum Verschleifen benutzt, N003
enthält zwar nur selten oder gar nicht eingewachsene Feldspathkry- N004
stalle, aber sie geht in andere über, die deren sehr viel enthalten, N005
und ist ausserdem vor dem Löthrohre schmelzbar, was bei dem Jas- N006
pis nicht der Fall ist. Die nähere Beschreibung dieses Porphyrs N007
siehe unten beim Altai.

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kleine Rinne, die ganz um ihn herumgeht, an welcher N002
man wahrscheinlich eine Schnur befestigt hat, um ihn N003
mittelst derselben am Halse zu tragen.

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Zur Vergleichung mit diesen beiden ausgezeich- N002
neten Diamanten habe ich noch die Zeichnung von N003
einem andern berühmten Diamanten, nämlich von dem N004
Pitt oder dem Regenten in der Französischen Krone N005
hinzugefügt, von welchem sich ein Modell von Holz in N006
der Königlichen Mineraliensammlung in Berlin befindet. N007
Dieses wurde von ihm genommen, als sich der Dia- N008
mant zur Zeit der Französischen Revolution in Berlin N009
befand, wo er an den Kaufmann Treskow verpfändet N010
war. Er ist als Brillant, aber nach dem vorhandenen N011
Modelle doch nur sehr schlecht geschnitten.

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Die übrigen geschliffenen Mineralien sieht man N002
ganz basonders in den Kaiserlichen Schlössern, vor- N003
züglich in dem schönen Winterpallast, einem Gebäude, N004
das an Pracht und Eleganz wohl kaum seines Glei- N005
chen hat. Was das weitläufige Russische Reich an N006
ausgezeichneten Gebirgsarten besitzt, sieht man hier N007
vereinigt, seine Säle zu schmücken. Zu den grössern N008
Gegenständen hat man besonders die verschiedenen N009
Porphyre des Altai benutzt. So sieht man hier eine N010
ganze Reihe kanellirter Säulen von dem prächtigen N011
grün- und weissgestreiften Porphyr 1) von der Reven- N012
naja Gora vom Altai, und kolossale Vasen und Bade- N013
wannen von den vielen Abänderungen des Porphyrs N014
vom Korgon, sowohl dem rothen Porphyr, der mit dem N015
antiken Aehnlichkeit hat, als auch dem conglomerat- N016
artigen rothen Porphyr, und endlich jener variolith-

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1) Man nennt diesen Porphyr gewöhnlich Jaspis, was er aber N002
keinesweges ist. Die Abänderung, die man zum Verschleifen benutzt, N003
enthält zwar nur selten oder gar nicht eingewachsene Feldspathkry- N004
stalle, aber sie geht in andere über, die deren sehr viel enthalten, N005
und ist ausserdem vor dem Löthrohre schmelzbar, was bei dem Jas- N006
pis nicht der Fall ist. Die nähere Beschreibung dieses Porphyrs N007
siehe unten beim Altai.
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[52/0086] N001 kleine Rinne, die ganz um ihn herumgeht, an welcher N002 man wahrscheinlich eine Schnur befestigt hat, um ihn N003 mittelst derselben am Halse zu tragen. N001 Zur Vergleichung mit diesen beiden ausgezeich- N002 neten Diamanten habe ich noch die Zeichnung von N003 einem andern berühmten Diamanten, nämlich von dem N004 Pitt oder dem Regenten in der Französischen Krone N005 hinzugefügt, von welchem sich ein Modell von Holz in N006 der Königlichen Mineraliensammlung in Berlin befindet. N007 Dieses wurde von ihm genommen, als sich der Dia- N008 mant zur Zeit der Französischen Revolution in Berlin N009 befand, wo er an den Kaufmann Treskow verpfändet N010 war. Er ist als Brillant, aber nach dem vorhandenen N011 Modelle doch nur sehr schlecht geschnitten. N001 Die übrigen geschliffenen Mineralien sieht man N002 ganz basonders in den Kaiserlichen Schlössern, vor- N003 züglich in dem schönen Winterpallast, einem Gebäude, N004 das an Pracht und Eleganz wohl kaum seines Glei- N005 chen hat. Was das weitläufige Russische Reich an N006 ausgezeichneten Gebirgsarten besitzt, sieht man hier N007 vereinigt, seine Säle zu schmücken. Zu den grössern N008 Gegenständen hat man besonders die verschiedenen N009 Porphyre des Altai benutzt. So sieht man hier eine N010 ganze Reihe kanellirter Säulen von dem prächtigen N011 grün- und weissgestreiften Porphyr 1) von der Reven- N012 naja Gora vom Altai, und kolossale Vasen und Bade- N013 wannen von den vielen Abänderungen des Porphyrs N014 vom Korgon, sowohl dem rothen Porphyr, der mit dem N015 antiken Aehnlichkeit hat, als auch dem conglomerat- N016 artigen rothen Porphyr, und endlich jener variolith- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Man nennt diesen Porphyr gewöhnlich Jaspis, was er aber N002 keinesweges ist. Die Abänderung, die man zum Verschleifen benutzt, N003 enthält zwar nur selten oder gar nicht eingewachsene Feldspathkry- N004 stalle, aber sie geht in andere über, die deren sehr viel enthalten, N005 und ist ausserdem vor dem Löthrohre schmelzbar, was bei dem Jas- N006 pis nicht der Fall ist. Die nähere Beschreibung dieses Porphyrs N007 siehe unten beim Altai.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/86>, abgerufen am 03.05.2024.