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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Mit Phosphorsalz auf der Kohle geschmolzen, ver- N002
hält er sich wie Kupfer, und bildet in der innern N003
Flamme ein rothes, undurchsichtiges, und in der äus- N004
sern Flamme ein grünes durchsichtiges Glas.

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Mit Soda wird er reducirt, und man kann auf N002
die bekannte Weise Kupfer- und Eisenflitterchen er- N003
halten. Um die Probe legt sich starker gelber Be- N004
schlag von Bleioxyd. --

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Aus diesen Versuchen ergiebt sich, dass der Roh- N002
stein aus Schwefel, Blei, Kupfer und Eisen besteht. N003
Um nun das quantitative Verhältniss dieser Bestand- N004
theile zu erfahren, veranlasste ich Herrn Thaulow, ei- N005
nen jungen geschickten Chemiker aus Christiania, der N006
zu seiner weitern Ausbildung diesen Winter in dem N007
Laboratorium meines Bruders arbeitet, eine vollstän- N008
dige Analyse anzustellen. Der Rohstein wurde zu N009
dem Ende gepulvert, mit starker Salpetersäure anhal- N010
tend gekocht, bis er vollständig zersetzt worden war, N011
und nach der Verdünnung mit Wasser bloss Schwefel N012
und schwefelsaures Bleioxyd zurückliess. Dieser Rück- N013
stand wurde auf einem gewogenen Filtrum filtrirt und N014
gewogen, der Schwefel sodann verbrannt, und das N015
schwefelsaure Bleioxyd darauf wieder gewogen. Aus N016
seinem jetzigen Gewichte wurde der Gehalt an Blei N017
berechnet; der Unterschied mit dem frühern Gewichte N018
gab die Menge des nicht oxydirten Schwefels.

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Aus der filtrirten Auflösung wurde zuerst mittelst N002
Chlorwasserstoffsäure eine geringe Menge von Silber N003
gefällt, und darauf die Schwefelsäure durch eine Auf- N004
lösung von Chlorbarium niedergeschlagen. Aus dem N005
erhaltenen Niederschlag von schwefelsaurem Baryt N006
wurde die Menge des Schwefels, welcher sich bei N007
der Auflösung des Rohsteins oxydirt hatte, berechnet N008
und zu der früher erhaltenen addirt.

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In der Flüssigkeit wurde nun die überschüssig N002
zugesetzte Baryterde durch Schwefelsäure wegge- N003
schafft, und darauf mittelst Schwefelwasserstoffgas

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Mit Phosphorsalz auf der Kohle geschmolzen, ver- N002
hält er sich wie Kupfer, und bildet in der innern N003
Flamme ein rothes, undurchsichtiges, und in der äus- N004
sern Flamme ein grünes durchsichtiges Glas.

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Mit Soda wird er reducirt, und man kann auf N002
die bekannte Weise Kupfer- und Eisenflitterchen er- N003
halten. Um die Probe legt sich starker gelber Be- N004
schlag von Bleioxyd. —

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Aus diesen Versuchen ergiebt sich, dass der Roh- N002
stein aus Schwefel, Blei, Kupfer und Eisen besteht. N003
Um nun das quantitative Verhältniss dieser Bestand- N004
theile zu erfahren, veranlasste ich Herrn Thaulow, ei- N005
nen jungen geschickten Chemiker aus Christiania, der N006
zu seiner weitern Ausbildung diesen Winter in dem N007
Laboratorium meines Bruders arbeitet, eine vollstän- N008
dige Analyse anzustellen. Der Rohstein wurde zu N009
dem Ende gepulvert, mit starker Salpetersäure anhal- N010
tend gekocht, bis er vollständig zersetzt worden war, N011
und nach der Verdünnung mit Wasser bloss Schwefel N012
und schwefelsaures Bleioxyd zurückliess. Dieser Rück- N013
stand wurde auf einem gewogenen Filtrum filtrirt und N014
gewogen, der Schwefel sodann verbrannt, und das N015
schwefelsaure Bleioxyd darauf wieder gewogen. Aus N016
seinem jetzigen Gewichte wurde der Gehalt an Blei N017
berechnet; der Unterschied mit dem frühern Gewichte N018
gab die Menge des nicht oxydirten Schwefels.

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Aus der filtrirten Auflösung wurde zuerst mittelst N002
Chlorwasserstoffsäure eine geringe Menge von Silber N003
gefällt, und darauf die Schwefelsäure durch eine Auf- N004
lösung von Chlorbarium niedergeschlagen. Aus dem N005
erhaltenen Niederschlag von schwefelsaurem Baryt N006
wurde die Menge des Schwefels, welcher sich bei N007
der Auflösung des Rohsteins oxydirt hatte, berechnet N008
und zu der früher erhaltenen addirt.

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zugesetzte Baryterde durch Schwefelsäure wegge- N003
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[622/0656] N001 Mit Phosphorsalz auf der Kohle geschmolzen, ver- N002 hält er sich wie Kupfer, und bildet in der innern N003 Flamme ein rothes, undurchsichtiges, und in der äus- N004 sern Flamme ein grünes durchsichtiges Glas. N001 Mit Soda wird er reducirt, und man kann auf N002 die bekannte Weise Kupfer- und Eisenflitterchen er- N003 halten. Um die Probe legt sich starker gelber Be- N004 schlag von Bleioxyd. — N001 Aus diesen Versuchen ergiebt sich, dass der Roh- N002 stein aus Schwefel, Blei, Kupfer und Eisen besteht. N003 Um nun das quantitative Verhältniss dieser Bestand- N004 theile zu erfahren, veranlasste ich Herrn Thaulow, ei- N005 nen jungen geschickten Chemiker aus Christiania, der N006 zu seiner weitern Ausbildung diesen Winter in dem N007 Laboratorium meines Bruders arbeitet, eine vollstän- N008 dige Analyse anzustellen. Der Rohstein wurde zu N009 dem Ende gepulvert, mit starker Salpetersäure anhal- N010 tend gekocht, bis er vollständig zersetzt worden war, N011 und nach der Verdünnung mit Wasser bloss Schwefel N012 und schwefelsaures Bleioxyd zurückliess. Dieser Rück- N013 stand wurde auf einem gewogenen Filtrum filtrirt und N014 gewogen, der Schwefel sodann verbrannt, und das N015 schwefelsaure Bleioxyd darauf wieder gewogen. Aus N016 seinem jetzigen Gewichte wurde der Gehalt an Blei N017 berechnet; der Unterschied mit dem frühern Gewichte N018 gab die Menge des nicht oxydirten Schwefels. N001 Aus der filtrirten Auflösung wurde zuerst mittelst N002 Chlorwasserstoffsäure eine geringe Menge von Silber N003 gefällt, und darauf die Schwefelsäure durch eine Auf- N004 lösung von Chlorbarium niedergeschlagen. Aus dem N005 erhaltenen Niederschlag von schwefelsaurem Baryt N006 wurde die Menge des Schwefels, welcher sich bei N007 der Auflösung des Rohsteins oxydirt hatte, berechnet N008 und zu der früher erhaltenen addirt. N001 In der Flüssigkeit wurde nun die überschüssig N002 zugesetzte Baryterde durch Schwefelsäure wegge- N003 schafft, und darauf mittelst Schwefelwasserstoffgas

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/656>, abgerufen am 08.05.2024.