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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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sich bis auf einige Fuss zum Wasser herab, und würde N002
bei einem etwas höhern Stande des Wasserspiegels N003
gar nicht mehr zu sehen sein. Alle diese Erschei- N004
nungen sahen wir aber nur auf dem rechten Irtysch- N005
ufer; das linke, gleich steil und hoch, bestand nur aus N006
Thonschiefer, ohne weder Ueberlagerungen noch Gänge N007
von Granit zu zeigen. Wäre der Fluss nicht da, hätte N008
der Irtysch nicht gerade an der Gränze des Granits N009
und des Thonschiefers sein Bette wühlen können, so N010
wäre hier das ganze Phänomen unbekannt. 1)

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Nach der Mitte des Weges von Buchtarminsk nach N002
Ustkamenogorsk hören die Granitfelsen auf, die Thon- N003
schieferfelsen setzen allein fort, nehmen aber allmählig N004
an Höhe ab und bekommen mehr abgerundete Formen. N005
Bei einer Einbucht, wo wir etwas Halt machten, be- N006
standen die Felsen des Ufers aus einem ähnlichen N007
feinkörnigen Diorite, wie wir in der Gegend zwi-

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[footnote reference] N001
1) Alle diese Verhältnisse zwischen dem Granit und Thonschie- N002
fer beschreibt schon Hermann, der dieselbe Reise wie wir auf N003
dem Irtysch machte, aber er beschreibt sie dem Zustande der Geo- N004
gnosie zu seiner Zeit angemessen, daher sie auch die Aufmerksam- N005
keit der Geognosten nicht auf sich gezogen haben. ,,Etwas weiter N006
abwärts" sagt er in seinen Min. Reisen Th. III, S . 108 und 109, N007
"zeigt sich die sonderbare Erscheinung, dass der Granit auf Schiefer N008
liegt, oder doch zu liegen scheint, denn der erstere, welcher da- N009
selbst in grossen Keilen und Wollsäcken übereinander liegt, hängt N010
in der Hohe gleichsam über dem Schiefer herab, so dass beinahe kein N011
Zweifel statt findet, dass der Granit nicht im eigentlichsten Sinne N012
auf Schiefer liege, und doch ist letzterer wohl nur auf jenen an ge- N013
schoben, weil das ganze linke Ufer des Flusses aus nichts als aus N014
lauter hohen und steilen Schieferwänden besteht, das rechte aber aus N015
zerrissenen Granitkuppen; nur höher über diesen letztern sieht man N016
einen Gebirgszug von hohen und mächtigen Schieferfelsen über den N017
Granit wegstreichen."
[footnote reference] N001
Die spätere horizontale Ueberlagerung des Granits beschreibt N002
Hermann ebenfalls, er sagt davon : "Etwas weiter herunter sieht man N003
aber wieder augenscheinlich, dass hier der Granit die höhern, und der N004
Schiefer nur die niedern Gebirgskuppen bildet, welche auf eine weite N005
Strecke am rechten Ufer des Irtysch angelehnt, und gleichsam seine N006
Vormauern sind."

N001
sich bis auf einige Fuss zum Wasser herab, und würde N002
bei einem etwas höhern Stande des Wasserspiegels N003
gar nicht mehr zu sehen sein. Alle diese Erschei- N004
nungen sahen wir aber nur auf dem rechten Irtysch- N005
ufer; das linke, gleich steil und hoch, bestand nur aus N006
Thonschiefer, ohne weder Ueberlagerungen noch Gänge N007
von Granit zu zeigen. Wäre der Fluss nicht da, hätte N008
der Irtysch nicht gerade an der Gränze des Granits N009
und des Thonschiefers sein Bette wühlen können, so N010
wäre hier das ganze Phänomen unbekannt. 1)

N001
Nach der Mitte des Weges von Buchtarminsk nach N002
Ustkamenogorsk hören die Granitfelsen auf, die Thon- N003
schieferfelsen setzen allein fort, nehmen aber allmählig N004
an Höhe ab und bekommen mehr abgerundete Formen. N005
Bei einer Einbucht, wo wir etwas Halt machten, be- N006
standen die Felsen des Ufers aus einem ähnlichen N007
feinkörnigen Diorite, wie wir in der Gegend zwi-

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1) Alle diese Verhältnisse zwischen dem Granit und Thonschie- N002
fer beschreibt schon Hermann, der dieselbe Reise wie wir auf N003
dem Irtysch machte, aber er beschreibt sie dem Zustande der Geo- N004
gnosie zu seiner Zeit angemessen, daher sie auch die Aufmerksam- N005
keit der Geognosten nicht auf sich gezogen haben. ,,Etwas weiter N006
abwärts" sagt er in seinen Min. Reisen Th. III, S . 108 und 109, N007
„zeigt sich die sonderbare Erscheinung, dass der Granit auf Schiefer N008
liegt, oder doch zu liegen scheint, denn der erstere, welcher da- N009
selbst in grossen Keilen und Wollsäcken übereinander liegt, hängt N010
in der Hohe gleichsam über dem Schiefer herab, so dass beinahe kein N011
Zweifel statt findet, dass der Granit nicht im eigentlichsten Sinne N012
auf Schiefer liege, und doch ist letzterer wohl nur auf jenen an ge- N013
schoben, weil das ganze linke Ufer des Flusses aus nichts als aus N014
lauter hohen und steilen Schieferwänden besteht, das rechte aber aus N015
zerrissenen Granitkuppen; nur höher über diesen letztern sieht man N016
einen Gebirgszug von hohen und mächtigen Schieferfelsen über den N017
Granit wegstreichen."
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Die spätere horizontale Ueberlagerung des Granits beschreibt N002
Hermann ebenfalls, er sagt davon : „Etwas weiter herunter sieht man N003
aber wieder augenscheinlich, dass hier der Granit die höhern, und der N004
Schiefer nur die niedern Gebirgskuppen bildet, welche auf eine weite N005
Strecke am rechten Ufer des Irtysch angelehnt, und gleichsam seine N006
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[612/0646] N001 sich bis auf einige Fuss zum Wasser herab, und würde N002 bei einem etwas höhern Stande des Wasserspiegels N003 gar nicht mehr zu sehen sein. Alle diese Erschei- N004 nungen sahen wir aber nur auf dem rechten Irtysch- N005 ufer; das linke, gleich steil und hoch, bestand nur aus N006 Thonschiefer, ohne weder Ueberlagerungen noch Gänge N007 von Granit zu zeigen. Wäre der Fluss nicht da, hätte N008 der Irtysch nicht gerade an der Gränze des Granits N009 und des Thonschiefers sein Bette wühlen können, so N010 wäre hier das ganze Phänomen unbekannt. 1) N001 Nach der Mitte des Weges von Buchtarminsk nach N002 Ustkamenogorsk hören die Granitfelsen auf, die Thon- N003 schieferfelsen setzen allein fort, nehmen aber allmählig N004 an Höhe ab und bekommen mehr abgerundete Formen. N005 Bei einer Einbucht, wo wir etwas Halt machten, be- N006 standen die Felsen des Ufers aus einem ähnlichen N007 feinkörnigen Diorite, wie wir in der Gegend zwi- [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Alle diese Verhältnisse zwischen dem Granit und Thonschie- N002 fer beschreibt schon Hermann, der dieselbe Reise wie wir auf N003 dem Irtysch machte, aber er beschreibt sie dem Zustande der Geo- N004 gnosie zu seiner Zeit angemessen, daher sie auch die Aufmerksam- N005 keit der Geognosten nicht auf sich gezogen haben. ,,Etwas weiter N006 abwärts" sagt er in seinen Min. Reisen Th. III, S . 108 und 109, N007 „zeigt sich die sonderbare Erscheinung, dass der Granit auf Schiefer N008 liegt, oder doch zu liegen scheint, denn der erstere, welcher da- N009 selbst in grossen Keilen und Wollsäcken übereinander liegt, hängt N010 in der Hohe gleichsam über dem Schiefer herab, so dass beinahe kein N011 Zweifel statt findet, dass der Granit nicht im eigentlichsten Sinne N012 auf Schiefer liege, und doch ist letzterer wohl nur auf jenen an ge- N013 schoben, weil das ganze linke Ufer des Flusses aus nichts als aus N014 lauter hohen und steilen Schieferwänden besteht, das rechte aber aus N015 zerrissenen Granitkuppen; nur höher über diesen letztern sieht man N016 einen Gebirgszug von hohen und mächtigen Schieferfelsen über den N017 Granit wegstreichen." [footnote reference] N001 Die spätere horizontale Ueberlagerung des Granits beschreibt N002 Hermann ebenfalls, er sagt davon : „Etwas weiter herunter sieht man N003 aber wieder augenscheinlich, dass hier der Granit die höhern, und der N004 Schiefer nur die niedern Gebirgskuppen bildet, welche auf eine weite N005 Strecke am rechten Ufer des Irtysch angelehnt, und gleichsam seine N006 Vormauern sind."

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/646>, abgerufen am 23.11.2024.