N001 Nacht ankamen. Auch hier ruhte Herr v. Humboldt N002 nicht aus, sondern stellte noch in der Nacht bei dem N003 sternhellen Himmel einige astronomische Beobachtun- N004 gen an. Da am Morgen das Wetter heiter zu bleiben N005 schien, beschloss er auch noch den Vormittag in Kras- N006 nojarsk zu bleiben, um einige Sonnenhöhen zu nehmen, N007 daher Professor Ehrenberg und ich sich mit der N008 übrigen Gesellschaft von ihm trennten und voran N009 nach Buchtarminsk abreisten. Wir nahmen dahin nun N010 an dem rechten Ufer des Irtysch entlang, den geraden N011 Weg, der 56 Werste beträgt und durch die zwei N012 Kosackendörfer Tscheremschansk und Woronoi führt. N013 Die Ufer sind ziemlich eben und die Berge begleiten N014 den Fluss erst in einiger Entfernung; das Gestein über N015 welches man fährt, und das hin und wieder aus der N016 Dammerde hervortritt, ist dünnschiefriger Thonschie- N017 fer, der St. 12 streicht und fast seiger einfällt. Er N018 bildet wie bei dem chinesischen Posten ganz niedrige N019 Hügel; zu einem etwas höhern Felsen sieht man ihn N020 nur einmal vor Tscheremschansk unmittelbar am Flusse N021 sich erheben, wo er wie bei Buchtarminsk von schma- N022 len Gängen feinkörnigen Granits durchsetzt wird. Auch N023 hier haben diese Gänge den Thonschiefer in der N024 Nähe ganz glimmerreich gemacht. Weiterhin sahen N025 wir noch einen feinkörnigen Diorit anstehen, der dem N026 zwischen Sewernoi und Alexandrowsk ähnlich war, N027 und gelangten dann um 4 Uhr nach Buchtarminsk, N028 nachdem wir zuvor oberhalb der Festung über die N029 Buchtarma gesetzt hatten.
N001 Den 19. August setzten wir unsere Rückreise N002 nach Ustkamenogorsk weiter fort, wählten aber jetzt N003 nicht den beschwerlichen Landweg, sondern den Was- N004 serweg auf dem Irtysch, der für diese Reise von Buch- N005 tarminsk gewöhnlich genommen wird. Bei der Schnel- N006 ligkeit mit welcher sich der Strom in dieser Gegend N007 durch die Felsen drängt, kann er sehr gut in einem N008 Tage zurückgelegt werden, während man stromauf-
N001 Nacht ankamen. Auch hier ruhte Herr v. Humboldt N002 nicht aus, sondern stellte noch in der Nacht bei dem N003 sternhellen Himmel einige astronomische Beobachtun- N004 gen an. Da am Morgen das Wetter heiter zu bleiben N005 schien, beschloss er auch noch den Vormittag in Kras- N006 nojarsk zu bleiben, um einige Sonnenhöhen zu nehmen, N007 daher Professor Ehrenberg und ich sich mit der N008 übrigen Gesellschaft von ihm trennten und voran N009 nach Buchtarminsk abreisten. Wir nahmen dahin nun N010 an dem rechten Ufer des Irtysch entlang, den geraden N011 Weg, der 56 Werste beträgt und durch die zwei N012 Kosackendörfer Tscheremschansk und Woronoi führt. N013 Die Ufer sind ziemlich eben und die Berge begleiten N014 den Fluss erst in einiger Entfernung; das Gestein über N015 welches man fährt, und das hin und wieder aus der N016 Dammerde hervortritt, ist dünnschiefriger Thonschie- N017 fer, der St. 12 streicht und fast seiger einfällt. Er N018 bildet wie bei dem chinesischen Posten ganz niedrige N019 Hügel; zu einem etwas höhern Felsen sieht man ihn N020 nur einmal vor Tscheremschansk unmittelbar am Flusse N021 sich erheben, wo er wie bei Buchtarminsk von schma- N022 len Gängen feinkörnigen Granits durchsetzt wird. Auch N023 hier haben diese Gänge den Thonschiefer in der N024 Nähe ganz glimmerreich gemacht. Weiterhin sahen N025 wir noch einen feinkörnigen Diorit anstehen, der dem N026 zwischen Sewernoi und Alexandrowsk ähnlich war, N027 und gelangten dann um 4 Uhr nach Buchtarminsk, N028 nachdem wir zuvor oberhalb der Festung über die N029 Buchtarma gesetzt hatten.
N001 Den 19. August setzten wir unsere Rückreise N002 nach Ustkamenogorsk weiter fort, wählten aber jetzt N003 nicht den beschwerlichen Landweg, sondern den Was- N004 serweg auf dem Irtysch, der für diese Reise von Buch- N005 tarminsk gewöhnlich genommen wird. Bei der Schnel- N006 ligkeit mit welcher sich der Strom in dieser Gegend N007 durch die Felsen drängt, kann er sehr gut in einem N008 Tage zurückgelegt werden, während man stromauf-
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Nacht ankamen. Auch hier ruhte Herr v. Humboldt N002
nicht aus, sondern stellte noch in der Nacht bei dem N003
sternhellen Himmel einige astronomische Beobachtun- N004
gen an. Da am Morgen das Wetter heiter zu bleiben N005
schien, beschloss er auch noch den Vormittag in Kras- N006
nojarsk zu bleiben, um einige Sonnenhöhen zu nehmen, N007
daher Professor Ehrenberg und ich sich mit der N008
übrigen Gesellschaft von ihm trennten und voran N009
nach Buchtarminsk abreisten. Wir nahmen dahin nun N010
an dem rechten Ufer des Irtysch entlang, den geraden N011
Weg, der 56 Werste beträgt und durch die zwei N012
Kosackendörfer Tscheremschansk und Woronoi führt. N013
Die Ufer sind ziemlich eben und die Berge begleiten N014
den Fluss erst in einiger Entfernung; das Gestein über N015
welches man fährt, und das hin und wieder aus der N016
Dammerde hervortritt, ist dünnschiefriger Thonschie- N017
fer, der St. 12 streicht und fast seiger einfällt. Er N018
bildet wie bei dem chinesischen Posten ganz niedrige N019
Hügel; zu einem etwas höhern Felsen sieht man ihn N020
nur einmal vor Tscheremschansk unmittelbar am Flusse N021
sich erheben, wo er wie bei Buchtarminsk von schma- N022
len Gängen feinkörnigen Granits durchsetzt wird. Auch N023
hier haben diese Gänge den Thonschiefer in der N024
Nähe ganz glimmerreich gemacht. Weiterhin sahen N025
wir noch einen feinkörnigen Diorit anstehen, der dem N026
zwischen Sewernoi und Alexandrowsk ähnlich war, N027
und gelangten dann um 4 Uhr nach Buchtarminsk, N028
nachdem wir zuvor oberhalb der Festung über die N029
Buchtarma gesetzt hatten.
N001
Den 19. August setzten wir unsere Rückreise N002
nach Ustkamenogorsk weiter fort, wählten aber jetzt N003
nicht den beschwerlichen Landweg, sondern den Was- N004
serweg auf dem Irtysch, der für diese Reise von Buch- N005
tarminsk gewöhnlich genommen wird. Bei der Schnel- N006
ligkeit mit welcher sich der Strom in dieser Gegend N007
durch die Felsen drängt, kann er sehr gut in einem N008
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/642>, abgerufen am 22.11.2024.
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