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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Da unsere Ankunft schon vorher angemeldet N002
war, so hatten die Kosaken des russischen Pi- N003
kets zwei kirgisische Jurten auf dem rechten Ufer N004
aufgeschlagen, in welchen wir erst abstiegen, und so- N005
dann dem Befehlshaber des rechten Postens einen Be- N006
such machten. Er kam uns schon vor seinem Zelte N007
mit zwei Begleitern, die hinter ihm gingen, entgegen. N008
Es war ein langer, hagerer, und wie es schien noch N009
junger Mann, mit einem blauen seidenen Ueberrocke N010
bekleidet, der bis zu den Knöcheln hinabreichte, und N011
mit der bekannten spitzen, unten umgekrempten Mütze N012
bedeckt, in welche hinten mehrere, seinen Rang ver- N013
kündende Pfauenfedern horizontal gesteckt waren. Seine N014
Begleiter waren ebenso gekleidet, hatten aber die N015
Pfauenfedern in der Mütze nicht. Er lud uns durch N016
Zeichen ein, in sein Zelt zu treten, eine kirgi- N017
sische Jurte, in welcher der Thür gegenüber und N018
zur Seite mehrere Koffer und Kisten mit Teppichen N019
und Polstern bedeckt standen, und ein Teppich auf N020
dem Boden ausgebreitet war. Der Chinesische Be- N021
fehlshaber nahm der Thür gegenüber Platz, ihm zur N022
Seite Herr v. Humboldt, die übrige Gesellschaft N023
setzte sich theils auf die übrigen Kisten oder Polster, N024
oder auf den Boden. Wir hatten einen Dolmetscher N025
aus Buchtarminsk mitgebracht, der indessen nur mon- N026
golisch sprach, welches aber der Chinesische Offizier N027
verstand. Die Fragen des Herrn v. Humboldt wur- N028
den daher nun von unsern russischen Begleitern dem N029
Dolmetscher ins Russische, und von diesem dem chi- N030
nesischen Offiziere ins Mongolische übersetzt, und den- N031
selben Weg machten die Antworten zurück. Der chi- N032
nesische Befehlshaber bot uns Thee an, welcher von N033
den Chinesen ohne Milch und Zucker getrunken wird, N034
wofür ihm aber gedankt wurde; er erkundigte sich

[footnote-continued reference]
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und den Verkehr mit den Chinesen näher beschrieben. (Ledebour N002
Reise durch das Altai-Gebirge, Th. II, S. 203 u. ff.

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Da unsere Ankunft schon vorher angemeldet N002
war, so hatten die Kosaken des russischen Pi- N003
kets zwei kirgisische Jurten auf dem rechten Ufer N004
aufgeschlagen, in welchen wir erst abstiegen, und so- N005
dann dem Befehlshaber des rechten Postens einen Be- N006
such machten. Er kam uns schon vor seinem Zelte N007
mit zwei Begleitern, die hinter ihm gingen, entgegen. N008
Es war ein langer, hagerer, und wie es schien noch N009
junger Mann, mit einem blauen seidenen Ueberrocke N010
bekleidet, der bis zu den Knöcheln hinabreichte, und N011
mit der bekannten spitzen, unten umgekrempten Mütze N012
bedeckt, in welche hinten mehrere, seinen Rang ver- N013
kündende Pfauenfedern horizontal gesteckt waren. Seine N014
Begleiter waren ebenso gekleidet, hatten aber die N015
Pfauenfedern in der Mütze nicht. Er lud uns durch N016
Zeichen ein, in sein Zelt zu treten, eine kirgi- N017
sische Jurte, in welcher der Thür gegenüber und N018
zur Seite mehrere Koffer und Kisten mit Teppichen N019
und Polstern bedeckt standen, und ein Teppich auf N020
dem Boden ausgebreitet war. Der Chinesische Be- N021
fehlshaber nahm der Thür gegenüber Platz, ihm zur N022
Seite Herr v. Humboldt, die übrige Gesellschaft N023
setzte sich theils auf die übrigen Kisten oder Polster, N024
oder auf den Boden. Wir hatten einen Dolmetscher N025
aus Buchtarminsk mitgebracht, der indessen nur mon- N026
golisch sprach, welches aber der Chinesische Offizier N027
verstand. Die Fragen des Herrn v. Humboldt wur- N028
den daher nun von unsern russischen Begleitern dem N029
Dolmetscher ins Russische, und von diesem dem chi- N030
nesischen Offiziere ins Mongolische übersetzt, und den- N031
selben Weg machten die Antworten zurück. Der chi- N032
nesische Befehlshaber bot uns Thee an, welcher von N033
den Chinesen ohne Milch und Zucker getrunken wird, N034
wofür ihm aber gedankt wurde; er erkundigte sich

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[602/0636] N001 Da unsere Ankunft schon vorher angemeldet N002 war, so hatten die Kosaken des russischen Pi- N003 kets zwei kirgisische Jurten auf dem rechten Ufer N004 aufgeschlagen, in welchen wir erst abstiegen, und so- N005 dann dem Befehlshaber des rechten Postens einen Be- N006 such machten. Er kam uns schon vor seinem Zelte N007 mit zwei Begleitern, die hinter ihm gingen, entgegen. N008 Es war ein langer, hagerer, und wie es schien noch N009 junger Mann, mit einem blauen seidenen Ueberrocke N010 bekleidet, der bis zu den Knöcheln hinabreichte, und N011 mit der bekannten spitzen, unten umgekrempten Mütze N012 bedeckt, in welche hinten mehrere, seinen Rang ver- N013 kündende Pfauenfedern horizontal gesteckt waren. Seine N014 Begleiter waren ebenso gekleidet, hatten aber die N015 Pfauenfedern in der Mütze nicht. Er lud uns durch N016 Zeichen ein, in sein Zelt zu treten, eine kirgi- N017 sische Jurte, in welcher der Thür gegenüber und N018 zur Seite mehrere Koffer und Kisten mit Teppichen N019 und Polstern bedeckt standen, und ein Teppich auf N020 dem Boden ausgebreitet war. Der Chinesische Be- N021 fehlshaber nahm der Thür gegenüber Platz, ihm zur N022 Seite Herr v. Humboldt, die übrige Gesellschaft N023 setzte sich theils auf die übrigen Kisten oder Polster, N024 oder auf den Boden. Wir hatten einen Dolmetscher N025 aus Buchtarminsk mitgebracht, der indessen nur mon- N026 golisch sprach, welches aber der Chinesische Offizier N027 verstand. Die Fragen des Herrn v. Humboldt wur- N028 den daher nun von unsern russischen Begleitern dem N029 Dolmetscher ins Russische, und von diesem dem chi- N030 nesischen Offiziere ins Mongolische übersetzt, und den- N031 selben Weg machten die Antworten zurück. Der chi- N032 nesische Befehlshaber bot uns Thee an, welcher von N033 den Chinesen ohne Milch und Zucker getrunken wird, N034 wofür ihm aber gedankt wurde; er erkundigte sich [footnote-continued reference] [footnote-continued reference] N001 und den Verkehr mit den Chinesen näher beschrieben. (Ledebour N002 Reise durch das Altai-Gebirge, Th. II, S. 203 u. ff.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/636>, abgerufen am 22.11.2024.