Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
und uns dazu eingeladen hatte. Wir untersuchten bei N002
dieser Gelegenheit die Temperatur des in der Festung N003
befindlichen Brunnens, die wir in einer Tiefe von 7 N004
Lachter 4,8o R. fanden.

N001
Am Morgen des 14. August traten wir unsere N002
weitere Reise nach Buchtarminsk an, die wir aber N003
auf unsere gewöhnliche Weise nicht anstellen konnten. N004
Zwischen Ustkamenogorsk und Buchtarminsk setzt N005
nämlich das Gebirge über den Fluss, der wie in einer N006
engen Felsenspalte zwischen den Felsen hindurchge- N007
drungen ist, und an den Ufern keinen Raum zu einem N008
Wege übriggelassen hat. Man muss daher die Reise N009
nach Buchtarminsk entweder über das Gebirge oder N010
zu Wasser auf dem Irtysch machen. Die erstere Reise N011
ist allerdings etwas beschwerlich, kann aber schneller N012
ausgeführt werden als die bequemere Reise auf dem N013
Irtysch, die wegen der starken Strömung des Flusses N014
an dieser Stelle stromaufwärts nur sehr langsam von N015
statten geht. Wir hatten die Wasserfahrt für den N016
Rückweg versparend, natürlich gleich den Gebirgsweg N017
vorgezogen; und da dieser in unsern grossen Wagen N018
nicht auszuführen war, unsere nothwendigsten Be- N019
dürfnisse in lange und schmale Wagen gepackt, N020
denen ähnlich, deren man sich auch im Ural zu den N021
Gebirgsreisen bedient. 1) Unsere übrigen Sachen hat- N022
ten wir unserm gefälligen Wirthe, dessen Gastfreiheit N023
wir doch wieder bei der Rückkehr in Anspruch neh- N024
men mussten, zur Verwahrung übergeben. Hier hatten N025
wir auch unser Barometer gelassen, das in den schma- N026
len nur eigentlich zum Liegen eingerichteten Wagen N027
nicht gut aufgehoben gewesen wäre. So eingerichtet N028
reisten wir ab.

N001
Der Gebirgsweg nach Buchtarminsk führt durch N002
fünf Dörfer, die wie die Dörfer und Städte an der N003
ganzen Irtyschlinie bis Omsk von Kosaken bewohnt

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Vergl. S. 440.

N001
und uns dazu eingeladen hatte. Wir untersuchten bei N002
dieser Gelegenheit die Temperatur des in der Festung N003
befindlichen Brunnens, die wir in einer Tiefe von 7 N004
Lachter 4,8º R. fanden.

N001
Am Morgen des 14. August traten wir unsere N002
weitere Reise nach Buchtarminsk an, die wir aber N003
auf unsere gewöhnliche Weise nicht anstellen konnten. N004
Zwischen Ustkamenogorsk und Buchtarminsk setzt N005
nämlich das Gebirge über den Fluss, der wie in einer N006
engen Felsenspalte zwischen den Felsen hindurchge- N007
drungen ist, und an den Ufern keinen Raum zu einem N008
Wege übriggelassen hat. Man muss daher die Reise N009
nach Buchtarminsk entweder über das Gebirge oder N010
zu Wasser auf dem Irtysch machen. Die erstere Reise N011
ist allerdings etwas beschwerlich, kann aber schneller N012
ausgeführt werden als die bequemere Reise auf dem N013
Irtysch, die wegen der starken Strömung des Flusses N014
an dieser Stelle stromaufwärts nur sehr langsam von N015
statten geht. Wir hatten die Wasserfahrt für den N016
Rückweg versparend, natürlich gleich den Gebirgsweg N017
vorgezogen; und da dieser in unsern grossen Wagen N018
nicht auszuführen war, unsere nothwendigsten Be- N019
dürfnisse in lange und schmale Wagen gepackt, N020
denen ähnlich, deren man sich auch im Ural zu den N021
Gebirgsreisen bedient. 1) Unsere übrigen Sachen hat- N022
ten wir unserm gefälligen Wirthe, dessen Gastfreiheit N023
wir doch wieder bei der Rückkehr in Anspruch neh- N024
men mussten, zur Verwahrung übergeben. Hier hatten N025
wir auch unser Barometer gelassen, das in den schma- N026
len nur eigentlich zum Liegen eingerichteten Wagen N027
nicht gut aufgehoben gewesen wäre. So eingerichtet N028
reisten wir ab.

N001
Der Gebirgsweg nach Buchtarminsk führt durch N002
fünf Dörfer, die wie die Dörfer und Städte an der N003
ganzen Irtyschlinie bis Omsk von Kosaken bewohnt

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Vergl. S. 440.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0614" xml:id="img_0614" n="580"/>
        <p><lb n="N001"/>
und uns dazu eingeladen hatte. Wir untersuchten bei             <lb n="N002"/>
dieser Gelegenheit die Temperatur des in der Festung             <lb n="N003"/>
befindlichen Brunnens, die wir in einer Tiefe von 7             <lb n="N004"/>
Lachter 4,8º R. fanden.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Am Morgen des 14. August traten wir unsere             <lb n="N002"/>
weitere Reise nach Buchtarminsk an, die wir aber             <lb n="N003"/>
auf unsere gewöhnliche Weise nicht anstellen konnten.             <lb n="N004"/>
Zwischen Ustkamenogorsk und Buchtarminsk setzt             <lb n="N005"/>
nämlich das Gebirge über den Fluss, der wie in einer             <lb n="N006"/>
engen Felsenspalte zwischen den Felsen hindurchge-             <lb n="N007"/>
drungen ist, und an den Ufern keinen Raum zu einem             <lb n="N008"/>
Wege übriggelassen hat. Man muss daher die Reise             <lb n="N009"/>
nach Buchtarminsk entweder über das Gebirge oder             <lb n="N010"/>
zu Wasser auf dem Irtysch machen. Die erstere Reise             <lb n="N011"/>
ist allerdings etwas beschwerlich, kann aber schneller             <lb n="N012"/>
ausgeführt werden als die bequemere Reise auf dem             <lb n="N013"/>
Irtysch, die wegen der starken Strömung des Flusses             <lb n="N014"/>
an dieser Stelle stromaufwärts nur sehr langsam von             <lb n="N015"/>
statten geht. Wir hatten die Wasserfahrt für den             <lb n="N016"/>
Rückweg versparend, natürlich gleich den Gebirgsweg             <lb n="N017"/>
vorgezogen; und da dieser in unsern grossen Wagen             <lb n="N018"/>
nicht auszuführen war, unsere nothwendigsten Be-             <lb n="N019"/>
dürfnisse in lange und schmale Wagen gepackt,             <lb n="N020"/>
denen ähnlich, deren man sich auch im Ural zu den             <lb n="N021"/>
Gebirgsreisen bedient. 1) Unsere übrigen Sachen hat-             <lb n="N022"/>
ten wir unserm gefälligen Wirthe, dessen Gastfreiheit             <lb n="N023"/>
wir doch wieder bei der Rückkehr in Anspruch neh-             <lb n="N024"/>
men mussten, zur Verwahrung übergeben. Hier hatten             <lb n="N025"/>
wir auch unser Barometer gelassen, das in den schma-             <lb n="N026"/>
len nur eigentlich zum Liegen eingerichteten Wagen             <lb n="N027"/>
nicht gut aufgehoben gewesen wäre. So eingerichtet             <lb n="N028"/>
reisten wir ab.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Gebirgsweg nach Buchtarminsk führt durch             <lb n="N002"/>
fünf Dörfer, die wie die Dörfer und Städte an der             <lb n="N003"/>
ganzen Irtyschlinie bis Omsk von Kosaken bewohnt</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1 ) Vergl. S. 440.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0614] N001 und uns dazu eingeladen hatte. Wir untersuchten bei N002 dieser Gelegenheit die Temperatur des in der Festung N003 befindlichen Brunnens, die wir in einer Tiefe von 7 N004 Lachter 4,8º R. fanden. N001 Am Morgen des 14. August traten wir unsere N002 weitere Reise nach Buchtarminsk an, die wir aber N003 auf unsere gewöhnliche Weise nicht anstellen konnten. N004 Zwischen Ustkamenogorsk und Buchtarminsk setzt N005 nämlich das Gebirge über den Fluss, der wie in einer N006 engen Felsenspalte zwischen den Felsen hindurchge- N007 drungen ist, und an den Ufern keinen Raum zu einem N008 Wege übriggelassen hat. Man muss daher die Reise N009 nach Buchtarminsk entweder über das Gebirge oder N010 zu Wasser auf dem Irtysch machen. Die erstere Reise N011 ist allerdings etwas beschwerlich, kann aber schneller N012 ausgeführt werden als die bequemere Reise auf dem N013 Irtysch, die wegen der starken Strömung des Flusses N014 an dieser Stelle stromaufwärts nur sehr langsam von N015 statten geht. Wir hatten die Wasserfahrt für den N016 Rückweg versparend, natürlich gleich den Gebirgsweg N017 vorgezogen; und da dieser in unsern grossen Wagen N018 nicht auszuführen war, unsere nothwendigsten Be- N019 dürfnisse in lange und schmale Wagen gepackt, N020 denen ähnlich, deren man sich auch im Ural zu den N021 Gebirgsreisen bedient. 1) Unsere übrigen Sachen hat- N022 ten wir unserm gefälligen Wirthe, dessen Gastfreiheit N023 wir doch wieder bei der Rückkehr in Anspruch neh- N024 men mussten, zur Verwahrung übergeben. Hier hatten N025 wir auch unser Barometer gelassen, das in den schma- N026 len nur eigentlich zum Liegen eingerichteten Wagen N027 nicht gut aufgehoben gewesen wäre. So eingerichtet N028 reisten wir ab. N001 Der Gebirgsweg nach Buchtarminsk führt durch N002 fünf Dörfer, die wie die Dörfer und Städte an der N003 ganzen Irtyschlinie bis Omsk von Kosaken bewohnt [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Vergl. S. 440.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/614
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/614>, abgerufen am 22.11.2024.