Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
phyr hat eine bräunlichgraue Grundmasse mit sehr N002
feinsplittrigem Bruche und enthält gelblichweisse und N003
undurchsichtige Albitkrystalle eingewachsen, die wie N004
immer zwillingsartig verbunden sind und deutliche N005
einspringende Winkel zeigen; ausserdem finden sich N006
darin graulichweisse Quarzkörner, die zuweilen deut- N007
liche Hexagondodecaeder bilden, und sehr kleine N008
schwarze säulenförmige Krystalle, deren Beschaffenheit N009
sich nicht erkennen lässt, die aber wahrscheinlich Horn- N010
blende sind. Die Albitkrystalle sind nur klein und N011
schmal, höchstens zwei Linien lang, liegen aber in der N012
Grundmasse eng nebeneinander, die Quarzkörner und N013
Krystalle sind ebenfalls meistens nur klein, haben N014
aber zuweilen auch bis zwei Linien im Durchmesser, N015
und finden sich nur einzeln in der Masse vertheilt; N016
die schwarzen Krystalle sind nicht sehr häufig, und N017
bilden oft nur schwarze Pünktchen. Das Gestein N018
ist sehr klüftig, die Kluftflächen sind braun, die Albit- N019
krystalle auch zuweilen schon verwittert.

N001
Von der Höhe des Porphyrs, der einen breiten N002
kahlen Rücken mit hervorragenden Felsenriffen bildet, N003
übersieht man ein sich ungefähr von Westen nach N004
Osten erstreckendes Thal, in dessen Mitte der Flecken N005
Schlangenberg, umgeben von andern kahlen Felsen N006
und Kuppen liegt, unter denen sich sogleich der Berg, N007
welcher das Erzlager enthält, ein langer von NW. N008
nach SO. sich erstreckender Felsrücken im Süden N009
der Stadt, so wie ein domartiger Fels, die Karaulnaja N010
Sopka oder Wachtkuppe genannt, im NO. des Fleckens N011
auszeichnen. Wir fuhren durch eine lange Strasse N012
bei der steinernen Kirche vorbei, und stiegen in einem N013
Hause ab, welches eigends zur Aufnahme von reisen- N014
den Beamten bestimmt, von Holz gebaut und geräu- N015
mig und bequem eingerichtet ist. Wir hatten hier N016
gleich Gelegenheit den grössten Theil der Beamten N017
kennen zu lernen, welche Hrn. v. Humboldt begrüss- N018
ten, wie den Herrn Ober-Bergmeister Ulianoff und

N001
phyr hat eine bräunlichgraue Grundmasse mit sehr N002
feinsplittrigem Bruche und enthält gelblichweisse und N003
undurchsichtige Albitkrystalle eingewachsen, die wie N004
immer zwillingsartig verbunden sind und deutliche N005
einspringende Winkel zeigen; ausserdem finden sich N006
darin graulichweisse Quarzkörner, die zuweilen deut- N007
liche Hexagondodecaëder bilden, und sehr kleine N008
schwarze säulenförmige Krystalle, deren Beschaffenheit N009
sich nicht erkennen lässt, die aber wahrscheinlich Horn- N010
blende sind. Die Albitkrystalle sind nur klein und N011
schmal, höchstens zwei Linien lang, liegen aber in der N012
Grundmasse eng nebeneinander, die Quarzkörner und N013
Krystalle sind ebenfalls meistens nur klein, haben N014
aber zuweilen auch bis zwei Linien im Durchmesser, N015
und finden sich nur einzeln in der Masse vertheilt; N016
die schwarzen Krystalle sind nicht sehr häufig, und N017
bilden oft nur schwarze Pünktchen. Das Gestein N018
ist sehr klüftig, die Kluftflächen sind braun, die Albit- N019
krystalle auch zuweilen schon verwittert.

N001
Von der Höhe des Porphyrs, der einen breiten N002
kahlen Rücken mit hervorragenden Felsenriffen bildet, N003
übersieht man ein sich ungefähr von Westen nach N004
Osten erstreckendes Thal, in dessen Mitte der Flecken N005
Schlangenberg, umgeben von andern kahlen Felsen N006
und Kuppen liegt, unter denen sich sogleich der Berg, N007
welcher das Erzlager enthält, ein langer von NW. N008
nach SO. sich erstreckender Felsrücken im Süden N009
der Stadt, so wie ein domartiger Fels, die Karaulnaja N010
Sopka oder Wachtkuppe genannt, im NO. des Fleckens N011
auszeichnen. Wir fuhren durch eine lange Strasse N012
bei der steinernen Kirche vorbei, und stiegen in einem N013
Hause ab, welches eigends zur Aufnahme von reisen- N014
den Beamten bestimmt, von Holz gebaut und geräu- N015
mig und bequem eingerichtet ist. Wir hatten hier N016
gleich Gelegenheit den grössten Theil der Beamten N017
kennen zu lernen, welche Hrn. v. Humboldt begrüss- N018
ten, wie den Herrn Ober-Bergmeister Ulianoff und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0561" xml:id="img_0561" n="527"/>
        <p><lb n="N001"/>
phyr hat eine bräunlichgraue Grundmasse mit sehr             <lb n="N002"/>
feinsplittrigem Bruche und enthält gelblichweisse und             <lb n="N003"/>
undurchsichtige Albitkrystalle eingewachsen, die wie             <lb n="N004"/>
immer zwillingsartig verbunden sind und deutliche             <lb n="N005"/>
einspringende Winkel zeigen; ausserdem finden sich             <lb n="N006"/>
darin graulichweisse Quarzkörner, die zuweilen deut-             <lb n="N007"/>
liche Hexagondodecaëder bilden, und sehr kleine             <lb n="N008"/>
schwarze säulenförmige Krystalle, deren Beschaffenheit             <lb n="N009"/>
sich nicht erkennen lässt, die aber wahrscheinlich Horn-             <lb n="N010"/>
blende sind. Die Albitkrystalle sind nur klein und             <lb n="N011"/>
schmal, höchstens zwei Linien lang, liegen aber in der             <lb n="N012"/>
Grundmasse eng nebeneinander, die Quarzkörner und             <lb n="N013"/>
Krystalle sind ebenfalls meistens nur klein, haben             <lb n="N014"/>
aber zuweilen auch bis zwei Linien im Durchmesser,             <lb n="N015"/>
und finden sich nur einzeln in der Masse vertheilt;             <lb n="N016"/>
die schwarzen Krystalle sind nicht sehr häufig, und             <lb n="N017"/>
bilden oft nur schwarze Pünktchen. Das Gestein             <lb n="N018"/>
ist sehr klüftig, die Kluftflächen sind braun, die Albit-             <lb n="N019"/>
krystalle auch zuweilen schon verwittert.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Von der Höhe des Porphyrs, der einen breiten             <lb n="N002"/>
kahlen Rücken mit hervorragenden Felsenriffen bildet,             <lb n="N003"/>
übersieht man ein sich ungefähr von Westen nach             <lb n="N004"/>
Osten erstreckendes Thal, in dessen Mitte der Flecken             <lb n="N005"/>
Schlangenberg, umgeben von andern kahlen Felsen             <lb n="N006"/>
und Kuppen liegt, unter denen sich sogleich der Berg,             <lb n="N007"/>
welcher das Erzlager enthält, ein langer von NW.             <lb n="N008"/>
nach SO. sich erstreckender Felsrücken im Süden             <lb n="N009"/>
der Stadt, so wie ein domartiger Fels, die Karaulnaja             <lb n="N010"/>
Sopka oder Wachtkuppe genannt, im NO. des Fleckens             <lb n="N011"/>
auszeichnen. Wir fuhren durch eine lange Strasse             <lb n="N012"/>
bei der steinernen Kirche vorbei, und stiegen in einem             <lb n="N013"/>
Hause ab, welches eigends zur Aufnahme von reisen-             <lb n="N014"/>
den Beamten bestimmt, von Holz gebaut und geräu-             <lb n="N015"/>
mig und bequem eingerichtet ist. Wir hatten hier             <lb n="N016"/>
gleich Gelegenheit den grössten Theil der Beamten             <lb n="N017"/>
kennen zu lernen, welche Hrn. v. Humboldt begrüss-             <lb n="N018"/>
ten, wie den Herrn Ober-Bergmeister Ulianoff und</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[527/0561] N001 phyr hat eine bräunlichgraue Grundmasse mit sehr N002 feinsplittrigem Bruche und enthält gelblichweisse und N003 undurchsichtige Albitkrystalle eingewachsen, die wie N004 immer zwillingsartig verbunden sind und deutliche N005 einspringende Winkel zeigen; ausserdem finden sich N006 darin graulichweisse Quarzkörner, die zuweilen deut- N007 liche Hexagondodecaëder bilden, und sehr kleine N008 schwarze säulenförmige Krystalle, deren Beschaffenheit N009 sich nicht erkennen lässt, die aber wahrscheinlich Horn- N010 blende sind. Die Albitkrystalle sind nur klein und N011 schmal, höchstens zwei Linien lang, liegen aber in der N012 Grundmasse eng nebeneinander, die Quarzkörner und N013 Krystalle sind ebenfalls meistens nur klein, haben N014 aber zuweilen auch bis zwei Linien im Durchmesser, N015 und finden sich nur einzeln in der Masse vertheilt; N016 die schwarzen Krystalle sind nicht sehr häufig, und N017 bilden oft nur schwarze Pünktchen. Das Gestein N018 ist sehr klüftig, die Kluftflächen sind braun, die Albit- N019 krystalle auch zuweilen schon verwittert. N001 Von der Höhe des Porphyrs, der einen breiten N002 kahlen Rücken mit hervorragenden Felsenriffen bildet, N003 übersieht man ein sich ungefähr von Westen nach N004 Osten erstreckendes Thal, in dessen Mitte der Flecken N005 Schlangenberg, umgeben von andern kahlen Felsen N006 und Kuppen liegt, unter denen sich sogleich der Berg, N007 welcher das Erzlager enthält, ein langer von NW. N008 nach SO. sich erstreckender Felsrücken im Süden N009 der Stadt, so wie ein domartiger Fels, die Karaulnaja N010 Sopka oder Wachtkuppe genannt, im NO. des Fleckens N011 auszeichnen. Wir fuhren durch eine lange Strasse N012 bei der steinernen Kirche vorbei, und stiegen in einem N013 Hause ab, welches eigends zur Aufnahme von reisen- N014 den Beamten bestimmt, von Holz gebaut und geräu- N015 mig und bequem eingerichtet ist. Wir hatten hier N016 gleich Gelegenheit den grössten Theil der Beamten N017 kennen zu lernen, welche Hrn. v. Humboldt begrüss- N018 ten, wie den Herrn Ober-Bergmeister Ulianoff und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/561
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/561>, abgerufen am 23.11.2024.