N001 vor Schlangenberg befanden. Es sind Granitfelsen N002 von der sonderbarsten Form, die das nördliche und N003 östliche Ufer dieses an sich nur kleinen, etwa 6 Werste N004 im Umfange haltenden Sees umgeben, und sich ganz N005 plötzlich und unmittelbar aus der Steppe erheben. Sie N006 stehen vereinzelt da, ohne sichtbaren Zusammenhang N007 untereinander, oft aber reihenförmig gruppirt, gleich- N008 sam als wären sie aus einer Spalte hervorgebrochen. N009 Sie bestehen aus übereinander liegenden meist horizon- N010 talen Platten, von 3 Zoll bis 3 Fuss Mächtigkeit, die N011 an der Spitze oft ganz überhängen, und jeden Augen- N012 blick herunterzufallen drohen. Dabei sind sie von N013 sehr verschiedener Grösse; die ersten die sich aus der N014 Steppe erheben, erscheinen wie kleine einzeln in der N015 Steppe stehende Altäre, andere fernere wie Mauern N016 und Ruinen alter Burgen. Diese erheben sich östlich N017 immer mehr, und schliessen sich an die Sinaja Sobka N018 an, welche ebenfalls aus Granit besteht. 1)
N001 Der Granit dieser Felsen enthält röthlichweissen N002 durchscheinenden Feldspath, schneeweissen undurch- N003 sichtigen Albit, graulichweissen Quarz und schwarzen N004 in dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmer. Als zu- N005 fällige Gemengtheile finden sich darin einzelne Kör- N006 ner von schwarzer Hornblende und hier und da kleine N007 braune Titanitkrystalle mit sehr glänzenden und glat- N008 ten Flächen. Feldspath und Albit sind vorherrschend, N009 und beide in ungefähr gleicher Menge vorhanden, N010 Quarz und Glimmer untergeordnet; erstere sind dabei N011 ziemlich grobkörnig, besonders der Feldspath, der zu- N012 weilen in 1 -- 11/2 Zoll grossen Krystallen in dem Ge- N013 menge liegt; Quarz und Glimmer sind fast nur klein- N014 körnig, daher auch der Quarz bei seiner lichten Farbe N015 nur wenig auffällt. An der Oberfläche ist dieser Gra- N016 nit sehr verwittert, wie man diess auch schon an den
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Zwei gute Abbildungen dieser merkwürdigen Felsen finden N002 sich in Ledebour's Reise.
N001 vor Schlangenberg befanden. Es sind Granitfelsen N002 von der sonderbarsten Form, die das nördliche und N003 östliche Ufer dieses an sich nur kleinen, etwa 6 Werste N004 im Umfange haltenden Sees umgeben, und sich ganz N005 plötzlich und unmittelbar aus der Steppe erheben. Sie N006 stehen vereinzelt da, ohne sichtbaren Zusammenhang N007 untereinander, oft aber reihenförmig gruppirt, gleich- N008 sam als wären sie aus einer Spalte hervorgebrochen. N009 Sie bestehen aus übereinander liegenden meist horizon- N010 talen Platten, von 3 Zoll bis 3 Fuss Mächtigkeit, die N011 an der Spitze oft ganz überhängen, und jeden Augen- N012 blick herunterzufallen drohen. Dabei sind sie von N013 sehr verschiedener Grösse; die ersten die sich aus der N014 Steppe erheben, erscheinen wie kleine einzeln in der N015 Steppe stehende Altäre, andere fernere wie Mauern N016 und Ruinen alter Burgen. Diese erheben sich östlich N017 immer mehr, und schliessen sich an die Sinaja Sobka N018 an, welche ebenfalls aus Granit besteht. 1)
N001 Der Granit dieser Felsen enthält röthlichweissen N002 durchscheinenden Feldspath, schneeweissen undurch- N003 sichtigen Albit, graulichweissen Quarz und schwarzen N004 in dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmer. Als zu- N005 fällige Gemengtheile finden sich darin einzelne Kör- N006 ner von schwarzer Hornblende und hier und da kleine N007 braune Titanitkrystalle mit sehr glänzenden und glat- N008 ten Flächen. Feldspath und Albit sind vorherrschend, N009 und beide in ungefähr gleicher Menge vorhanden, N010 Quarz und Glimmer untergeordnet; erstere sind dabei N011 ziemlich grobkörnig, besonders der Feldspath, der zu- N012 weilen in 1 — 1½ Zoll grossen Krystallen in dem Ge- N013 menge liegt; Quarz und Glimmer sind fast nur klein- N014 körnig, daher auch der Quarz bei seiner lichten Farbe N015 nur wenig auffällt. An der Oberfläche ist dieser Gra- N016 nit sehr verwittert, wie man diess auch schon an den
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[footnote reference]N001 1) Zwei gute Abbildungen dieser merkwürdigen Felsen finden N002 sich in Ledebour’s Reise.
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vor Schlangenberg befanden. Es sind Granitfelsen N002
von der sonderbarsten Form, die das nördliche und N003
östliche Ufer dieses an sich nur kleinen, etwa 6 Werste N004
im Umfange haltenden Sees umgeben, und sich ganz N005
plötzlich und unmittelbar aus der Steppe erheben. Sie N006
stehen vereinzelt da, ohne sichtbaren Zusammenhang N007
untereinander, oft aber reihenförmig gruppirt, gleich- N008
sam als wären sie aus einer Spalte hervorgebrochen. N009
Sie bestehen aus übereinander liegenden meist horizon- N010
talen Platten, von 3 Zoll bis 3 Fuss Mächtigkeit, die N011
an der Spitze oft ganz überhängen, und jeden Augen- N012
blick herunterzufallen drohen. Dabei sind sie von N013
sehr verschiedener Grösse; die ersten die sich aus der N014
Steppe erheben, erscheinen wie kleine einzeln in der N015
Steppe stehende Altäre, andere fernere wie Mauern N016
und Ruinen alter Burgen. Diese erheben sich östlich N017
immer mehr, und schliessen sich an die Sinaja Sobka N018
an, welche ebenfalls aus Granit besteht. 1)
N001
Der Granit dieser Felsen enthält röthlichweissen N002
durchscheinenden Feldspath, schneeweissen undurch- N003
sichtigen Albit, graulichweissen Quarz und schwarzen N004
in dünnen Blättchen lauchgrünen Glimmer. Als zu- N005
fällige Gemengtheile finden sich darin einzelne Kör- N006
ner von schwarzer Hornblende und hier und da kleine N007
braune Titanitkrystalle mit sehr glänzenden und glat- N008
ten Flächen. Feldspath und Albit sind vorherrschend, N009
und beide in ungefähr gleicher Menge vorhanden, N010
Quarz und Glimmer untergeordnet; erstere sind dabei N011
ziemlich grobkörnig, besonders der Feldspath, der zu- N012
weilen in 1 — 1½ Zoll grossen Krystallen in dem Ge- N013
menge liegt; Quarz und Glimmer sind fast nur klein- N014
körnig, daher auch der Quarz bei seiner lichten Farbe N015
nur wenig auffällt. An der Oberfläche ist dieser Gra- N016
nit sehr verwittert, wie man diess auch schon an den
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/558>, abgerufen am 22.11.2024.
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