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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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auf die Strasse und rechts auf den oberen Theil der N002
Stadt,

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Juli, 21 -- 23. Nicht allein unser Wirth war ein N002
Deutscher, wir waren bald auch von andern Deut- N003
schen oder Männern deutscher Abkunft umgeben, wie N004
von dem Gouvernements-Fiscal Baron Krüdener, dem N005
Postdirector Müller, dem Dr. Fiandt, einem jungen N006
Arzte aus Potsdam gebürtig, so dass, fern von dem N007
Vaterlande, wir fast vergassen in Sibirien zu sein. N008
Selbst ein Theil der Dienerschaft des Etatsraths Al- N009
bert bestand aus Deutschen; es waren Verbannte, oder N010
Verschickte, wie sie hier genannt werden, die für To- N011
bolsk oft von grossem Nutzen sind, da nur die weni- N012
ger Schuldigen nach Tobolsk gesandt werden, und N013
unter ihnen sich häufig Handwerker und andere brauch- N014
bare Personen finden.

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Eine sehr interessante Bekanntschaft war uns ferner N002
die des Hrn. v. Weljaminoff, des General-Gouverneurs N003
von Westsibirien, der selbst ein sehr unterrichteter Mann, N004
so auch ein grosses Interesse an unseren wissenschaft- N005
lichen Beschäftigungen nahm. Wir brachten bei ihm N006
den Mittag des ersten, wie auch des dritten Tages N007
unseres Aufenthaltes in Tobolsk zu, und machten mit N008
ihm mehrere Spazierfahrten 1). Wir besuchten mit

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1 ) Durch Herrn v. Weljaminoff erhielt Herr v. Humboldt eine N002
ganze Schachtel mit theils losen, theils auf dichtem Kalkstein auf- N003
gewachsenen Dioptas-Krystallen, die in unseren Augen ein um so N004
werthvolleres Geschenk waren, da der Dioptas noch zu den grössten N005
mineralogischen Seltenheiten gehört. Wir erhielten hier auch einige N006
nähere Nachrichten über den Fundort dieses Minerals, die indessen N007
seitdem durch die Nachrichten sehr vervollständigt worden sind, die N008
der Dr. Meyer, welcher den Fundort selbst besucht hat, darüber mit- N009
theilt*). Nach diesem Reisenden liegt derselbe in dem Gebiete der N010
mittleren Kirgisenhorde, an dem westlichen Abhange des kleinen Ge-
[footnote reference] N001
*) v. Ledebour's Reise durch das Altai-Gebirge und die soongori- N002
sche Kirgisen-Steppe, Th. II, S. 428.

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auf die Strasse und rechts auf den oberen Theil der N002
Stadt,

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Juli, 21 — 23. Nicht allein unser Wirth war ein N002
Deutscher, wir waren bald auch von andern Deut- N003
schen oder Männern deutscher Abkunft umgeben, wie N004
von dem Gouvernements-Fiscal Baron Krüdener, dem N005
Postdirector Müller, dem Dr. Fiandt, einem jungen N006
Arzte aus Potsdam gebürtig, so dass, fern von dem N007
Vaterlande, wir fast vergassen in Sibirien zu sein. N008
Selbst ein Theil der Dienerschaft des Etatsraths Al- N009
bert bestand aus Deutschen; es waren Verbannte, oder N010
Verschickte, wie sie hier genannt werden, die für To- N011
bolsk oft von grossem Nutzen sind, da nur die weni- N012
ger Schuldigen nach Tobolsk gesandt werden, und N013
unter ihnen sich häufig Handwerker und andere brauch- N014
bare Personen finden.

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Eine sehr interessante Bekanntschaft war uns ferner N002
die des Hrn. v. Weljaminoff, des General-Gouverneurs N003
von Westsibirien, der selbst ein sehr unterrichteter Mann, N004
so auch ein grosses Interesse an unseren wissenschaft- N005
lichen Beschäftigungen nahm. Wir brachten bei ihm N006
den Mittag des ersten, wie auch des dritten Tages N007
unseres Aufenthaltes in Tobolsk zu, und machten mit N008
ihm mehrere Spazierfahrten 1). Wir besuchten mit

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1 ) Durch Herrn v. Weljaminoff erhielt Herr v. Humboldt eine N002
ganze Schachtel mit theils losen, theils auf dichtem Kalkstein auf- N003
gewachsenen Dioptas-Krystallen, die in unseren Augen ein um so N004
werthvolleres Geschenk waren, da der Dioptas noch zu den grössten N005
mineralogischen Seltenheiten gehört. Wir erhielten hier auch einige N006
nähere Nachrichten über den Fundort dieses Minerals, die indessen N007
seitdem durch die Nachrichten sehr vervollständigt worden sind, die N008
der Dr. Meyer, welcher den Fundort selbst besucht hat, darüber mit- N009
theilt*). Nach diesem Reisenden liegt derselbe in dem Gebiete der N010
mittleren Kirgisenhorde, an dem westlichen Abhange des kleinen Ge-
[footnote reference] N001
*) v. Ledebour’s Reise durch das Altai-Gebirge und die soongori- N002
sche Kirgisen-Steppe, Th. II, S. 428.
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[488/0522] N001 auf die Strasse und rechts auf den oberen Theil der N002 Stadt, N001 Juli, 21 — 23. Nicht allein unser Wirth war ein N002 Deutscher, wir waren bald auch von andern Deut- N003 schen oder Männern deutscher Abkunft umgeben, wie N004 von dem Gouvernements-Fiscal Baron Krüdener, dem N005 Postdirector Müller, dem Dr. Fiandt, einem jungen N006 Arzte aus Potsdam gebürtig, so dass, fern von dem N007 Vaterlande, wir fast vergassen in Sibirien zu sein. N008 Selbst ein Theil der Dienerschaft des Etatsraths Al- N009 bert bestand aus Deutschen; es waren Verbannte, oder N010 Verschickte, wie sie hier genannt werden, die für To- N011 bolsk oft von grossem Nutzen sind, da nur die weni- N012 ger Schuldigen nach Tobolsk gesandt werden, und N013 unter ihnen sich häufig Handwerker und andere brauch- N014 bare Personen finden. N001 Eine sehr interessante Bekanntschaft war uns ferner N002 die des Hrn. v. Weljaminoff, des General-Gouverneurs N003 von Westsibirien, der selbst ein sehr unterrichteter Mann, N004 so auch ein grosses Interesse an unseren wissenschaft- N005 lichen Beschäftigungen nahm. Wir brachten bei ihm N006 den Mittag des ersten, wie auch des dritten Tages N007 unseres Aufenthaltes in Tobolsk zu, und machten mit N008 ihm mehrere Spazierfahrten 1). Wir besuchten mit [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Durch Herrn v. Weljaminoff erhielt Herr v. Humboldt eine N002 ganze Schachtel mit theils losen, theils auf dichtem Kalkstein auf- N003 gewachsenen Dioptas-Krystallen, die in unseren Augen ein um so N004 werthvolleres Geschenk waren, da der Dioptas noch zu den grössten N005 mineralogischen Seltenheiten gehört. Wir erhielten hier auch einige N006 nähere Nachrichten über den Fundort dieses Minerals, die indessen N007 seitdem durch die Nachrichten sehr vervollständigt worden sind, die N008 der Dr. Meyer, welcher den Fundort selbst besucht hat, darüber mit- N009 theilt*). Nach diesem Reisenden liegt derselbe in dem Gebiete der N010 mittleren Kirgisenhorde, an dem westlichen Abhange des kleinen Ge- [footnote reference] N001 *) v. Ledebour’s Reise durch das Altai-Gebirge und die soongori- N002 sche Kirgisen-Steppe, Th. II, S. 428.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/522>, abgerufen am 19.05.2024.