Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
sich mit diesem zusammenfand und ein am Ural sehr N002
seltenes Erz ist, ausgezeichnet.

N001
Der oben erwähnte Glimmerschiefer, welcher sich N002
östlich von dem vierten Granitzuge findet, ist in der N003
neuern Zeit noch durch das Vorkommen zweier sehr N004
merkwürdigen Mineralien, nämlich des Smaragdes N005
und des Phenakites berühmt geworden. Der Fund- N006
ort derselben liegt 85 Werste von Katharinenburg N007
entfernt, ganz in der Nähe des Granites an der rech- N008
ten Seite des kleinen Flüsschens Takowaja, der sich N009
nicht weit von dem Ursprunge des Bolschoi Reft in N010
seine linke Seite ergiesst 1). Der Smaragd wurde N011
zuerst bekannt; ein Bauer aus dem Dorfe Bjelojarsk, N012
der im Januar 1831 in der Gegend Holz fällte, ent- N013
deckte ihn in dem Glimmerschiefer an einer Stelle, N014
wo die Wurzeln eines vom Winde umgestürzten Bau- N015
mes die bedeckende Dammerde abgerissen hatten. Er N016
sammelte mehrere der schön gefärbten Steine und N017
brachte sie nach Katharinenburg zum Verkauf, wo N018
sie die Aufmerksamkeit des Herrn Kokawin erregten, N019
der sich die Stelle von dem Bauer anzeigen, daselbst N020
weitere Nachgrabungen veranstalten liess, und auf N021
diese Weise eine Menge Stufen gewann, die er zum N022
Theil nach Petersburg schickte. Dadurch kam auch N023
die Königliche Sammlung in Berlin gleich nach der N024
Entdeckung in den Besitz eines sehr schönen Exemplars, N025
welches Se. Majestät der Kaiser Herrn von N026
Humboldt zum Geschenk machte, der es der Berli- N027
ner Sammlung verehrte.

N001
Die Smaragde dieses Fundorts sind durch die N002
bedeutende Grösse, in der sie sich zuweilen finden, N003
ausgezeichnet; in der Sammlung des Bergkorps in N004
Petersburg befindet sich ein Krystall, der 8 Zoll Höhe N005
und 5 Zoll Durchmesser hat. Die Krystalle haben

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Gornoi-Journal vom Jahre 1831, Quartal II, S. 147, N002
und vom Jahre 1832, Quartal I, S. 342

N001
sich mit diesem zusammenfand und ein am Ural sehr N002
seltenes Erz ist, ausgezeichnet.

N001
Der oben erwähnte Glimmerschiefer, welcher sich N002
östlich von dem vierten Granitzuge findet, ist in der N003
neuern Zeit noch durch das Vorkommen zweier sehr N004
merkwürdigen Mineralien, nämlich des Smaragdes N005
und des Phenakites berühmt geworden. Der Fund- N006
ort derselben liegt 85 Werste von Katharinenburg N007
entfernt, ganz in der Nähe des Granites an der rech- N008
ten Seite des kleinen Flüsschens Takowaja, der sich N009
nicht weit von dem Ursprunge des Bolschoi Reft in N010
seine linke Seite ergiesst 1). Der Smaragd wurde N011
zuerst bekannt; ein Bauer aus dem Dorfe Bjelojarsk, N012
der im Januar 1831 in der Gegend Holz fällte, ent- N013
deckte ihn in dem Glimmerschiefer an einer Stelle, N014
wo die Wurzeln eines vom Winde umgestürzten Bau- N015
mes die bedeckende Dammerde abgerissen hatten. Er N016
sammelte mehrere der schön gefärbten Steine und N017
brachte sie nach Katharinenburg zum Verkauf, wo N018
sie die Aufmerksamkeit des Herrn Kokawin erregten, N019
der sich die Stelle von dem Bauer anzeigen, daselbst N020
weitere Nachgrabungen veranstalten liess, und auf N021
diese Weise eine Menge Stufen gewann, die er zum N022
Theil nach Petersburg schickte. Dadurch kam auch N023
die Königliche Sammlung in Berlin gleich nach der N024
Entdeckung in den Besitz eines sehr schönen Exemplars, N025
welches Se. Majestät der Kaiser Herrn von N026
Humboldt zum Geschenk machte, der es der Berli- N027
ner Sammlung verehrte.

N001
Die Smaragde dieses Fundorts sind durch die N002
bedeutende Grösse, in der sie sich zuweilen finden, N003
ausgezeichnet; in der Sammlung des Bergkorps in N004
Petersburg befindet sich ein Krystall, der 8 Zoll Höhe N005
und 5 Zoll Durchmesser hat. Die Krystalle haben

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Gornoi-Journal vom Jahre 1831, Quartal II, S. 147, N002
und vom Jahre 1832, Quartal I, S. 342
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0517" xml:id="img_0517" n="483"/>
        <p><lb n="N001"/>
sich mit diesem zusammenfand und ein am Ural sehr             <lb n="N002"/>
seltenes Erz ist, ausgezeichnet.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der oben erwähnte Glimmerschiefer, welcher sich             <lb n="N002"/>
östlich von dem vierten Granitzuge findet, ist in der             <lb n="N003"/>
neuern Zeit noch durch das Vorkommen zweier sehr             <lb n="N004"/>
merkwürdigen Mineralien, nämlich des Smaragdes <lb n="N005"/>
und des Phenakites berühmt geworden. Der Fund-             <lb n="N006"/>
ort derselben liegt 85 Werste von Katharinenburg             <lb n="N007"/>
entfernt, ganz in der Nähe des Granites an der rech-             <lb n="N008"/>
ten Seite des kleinen Flüsschens Takowaja, der sich             <lb n="N009"/>
nicht weit von dem Ursprunge des Bolschoi Reft in             <lb n="N010"/>
seine linke Seite ergiesst 1). Der Smaragd wurde <lb n="N011"/>
zuerst bekannt; ein Bauer aus dem Dorfe Bjelojarsk,             <lb n="N012"/>
der im Januar 1831 in der Gegend Holz fällte, ent-             <lb n="N013"/>
deckte ihn in dem Glimmerschiefer an einer Stelle,             <lb n="N014"/>
wo die Wurzeln eines vom Winde umgestürzten Bau-             <lb n="N015"/>
mes die bedeckende Dammerde abgerissen hatten. Er             <lb n="N016"/>
sammelte mehrere der schön gefärbten Steine und             <lb n="N017"/>
brachte sie nach Katharinenburg zum Verkauf, wo             <lb n="N018"/>
sie die Aufmerksamkeit des Herrn Kokawin erregten,             <lb n="N019"/>
der sich die Stelle von dem Bauer anzeigen, daselbst             <lb n="N020"/>
weitere Nachgrabungen veranstalten liess, und auf             <lb n="N021"/>
diese Weise eine Menge Stufen gewann, die er zum             <lb n="N022"/>
Theil nach Petersburg schickte. Dadurch kam auch             <lb n="N023"/>
die Königliche Sammlung in Berlin gleich nach der             <lb n="N024"/>
Entdeckung in den Besitz eines sehr schönen Exemplars,             <lb n="N025"/>
welches Se. Majestät der Kaiser Herrn von             <lb n="N026"/>
Humboldt zum Geschenk machte, der es der Berli-             <lb n="N027"/>
ner Sammlung verehrte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Smaragde dieses Fundorts sind durch die             <lb n="N002"/>
bedeutende Grösse, in der sie sich zuweilen finden,             <lb n="N003"/>
ausgezeichnet; in der Sammlung des Bergkorps in             <lb n="N004"/>
Petersburg befindet sich ein Krystall, der 8 Zoll Höhe             <lb n="N005"/>
und 5 Zoll Durchmesser hat. Die Krystalle haben</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Vergl. Gornoi-Journal vom Jahre 1831, Quartal II, S. 147,             <lb n="N002"/>
und vom Jahre 1832, Quartal I, S. 342</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[483/0517] N001 sich mit diesem zusammenfand und ein am Ural sehr N002 seltenes Erz ist, ausgezeichnet. N001 Der oben erwähnte Glimmerschiefer, welcher sich N002 östlich von dem vierten Granitzuge findet, ist in der N003 neuern Zeit noch durch das Vorkommen zweier sehr N004 merkwürdigen Mineralien, nämlich des Smaragdes N005 und des Phenakites berühmt geworden. Der Fund- N006 ort derselben liegt 85 Werste von Katharinenburg N007 entfernt, ganz in der Nähe des Granites an der rech- N008 ten Seite des kleinen Flüsschens Takowaja, der sich N009 nicht weit von dem Ursprunge des Bolschoi Reft in N010 seine linke Seite ergiesst 1). Der Smaragd wurde N011 zuerst bekannt; ein Bauer aus dem Dorfe Bjelojarsk, N012 der im Januar 1831 in der Gegend Holz fällte, ent- N013 deckte ihn in dem Glimmerschiefer an einer Stelle, N014 wo die Wurzeln eines vom Winde umgestürzten Bau- N015 mes die bedeckende Dammerde abgerissen hatten. Er N016 sammelte mehrere der schön gefärbten Steine und N017 brachte sie nach Katharinenburg zum Verkauf, wo N018 sie die Aufmerksamkeit des Herrn Kokawin erregten, N019 der sich die Stelle von dem Bauer anzeigen, daselbst N020 weitere Nachgrabungen veranstalten liess, und auf N021 diese Weise eine Menge Stufen gewann, die er zum N022 Theil nach Petersburg schickte. Dadurch kam auch N023 die Königliche Sammlung in Berlin gleich nach der N024 Entdeckung in den Besitz eines sehr schönen Exemplars, N025 welches Se. Majestät der Kaiser Herrn von N026 Humboldt zum Geschenk machte, der es der Berli- N027 ner Sammlung verehrte. N001 Die Smaragde dieses Fundorts sind durch die N002 bedeutende Grösse, in der sie sich zuweilen finden, N003 ausgezeichnet; in der Sammlung des Bergkorps in N004 Petersburg befindet sich ein Krystall, der 8 Zoll Höhe N005 und 5 Zoll Durchmesser hat. Die Krystalle haben [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. Gornoi-Journal vom Jahre 1831, Quartal II, S. 147, N002 und vom Jahre 1832, Quartal I, S. 342

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/517
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/517>, abgerufen am 22.11.2024.