Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
macht, auch Bernstein 1) enthält. Unter der Alaunerde N002
liegt eine Schicht eisenhaltigen Thons, worauf sodann N003
das vulkanische Gestein folgt. In einem Schachte N004
den man im Jahre 1828 in diesem Sandstein zu sei- N005
ner genauern Untersuchung abteufte, weil man durch N006
die Alaunerde verführt Steinkohlen in demselben N007
vermuthete, haben die beschriebenen Flötzschichten N008
eine Mächtigkeit von 9 Saschenen. --

N001
Dieselben Formationen, die an dem Isset vor- N002
kommen, finden sich auch sowohl südlich an der Si- N003
nara und ihrem linken Nebenflusse dem Bajaräk, als N004
auch nördlich an der Pyschma wieder. Die krystal- N005
linisch-schiefrigen Gebirgsarten reichen an dem Ba- N006
jaräk bis zu dem Dorfe Bojefka 2); darauf folgen die N007
Glieder der Uebergangsformation, Grauwacke (die bei N008
dem Dorfe Osmanowa fussdicke Geschiebe enthält), N009
Thonschiefer und Kalkstein, welche bei dem Dorfe N010
Sotina von einem ähnlichen Porphyr, wie am Isset N011
(Dioritporphyr), und bei dem Dorfe Kolpakowa von N012
einem grünen Gesteine mit eingewachsenen Augitkry- N013
stallen durchbrochen werden; wo letzteres an den N014
Kalkstein gränzt, hat es demselben ein körniges Ge- N015
füge mitgetheilt. Bei dem Dorfe Okulowa, etwa 8 N016
Werste unterhalb der Mündung des Bajaräk in die N017
Sinara, fangen die oben beschriebenen vulkanischen N018
Bildungen an, die auch hier zu Mühlsteinen verarbei- N019
tet werden, welche aber an Güte denen von Kaltsche-

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Auf dieses Vorkommen machte uns schon Herr Assessor Helm N002
in Katharinenburg aufmerksam, der auch die Güte hatte, uns von N003
diesem Bernstein eine Probe mitzutheilen, wodurch wir uns von der N004
Richtigkeit der Angabe überzeugen konnten.
[footnote reference] N001
2) ln der Nähe dieses Dorfes findet sich nach Hermann (a. a. N002
O. S. 187) auf Quarzgängen stark phosphorescirender Flussspath, N003
der als das einzige Vorkommen der Art am Ural erwähnt zu werden ver- N004
dient. Auch Wolfram soll daselbst vorgekommen sein, wenn anders die N005
Angabe ihre Richtigkeit hat, da ich darüber nichts Näheres habe N006
erfahren können.
N001
31

N001
macht, auch Bernstein 1) enthält. Unter der Alaunerde N002
liegt eine Schicht eisenhaltigen Thons, worauf sodann N003
das vulkanische Gestein folgt. In einem Schachte N004
den man im Jahre 1828 in diesem Sandstein zu sei- N005
ner genauern Untersuchung abteufte, weil man durch N006
die Alaunerde verführt Steinkohlen in demselben N007
vermuthete, haben die beschriebenen Flötzschichten N008
eine Mächtigkeit von 9 Saschenen. —

N001
Dieselben Formationen, die an dem Isset vor- N002
kommen, finden sich auch sowohl südlich an der Si- N003
nara und ihrem linken Nebenflusse dem Bajaräk, als N004
auch nördlich an der Pyschma wieder. Die krystal- N005
linisch-schiefrigen Gebirgsarten reichen an dem Ba- N006
jaräk bis zu dem Dorfe Bojefka 2); darauf folgen die N007
Glieder der Uebergangsformation, Grauwacke (die bei N008
dem Dorfe Osmanowa fussdicke Geschiebe enthält), N009
Thonschiefer und Kalkstein, welche bei dem Dorfe N010
Sotina von einem ähnlichen Porphyr, wie am Isset N011
(Dioritporphyr), und bei dem Dorfe Kolpakowa von N012
einem grünen Gesteine mit eingewachsenen Augitkry- N013
stallen durchbrochen werden; wo letzteres an den N014
Kalkstein gränzt, hat es demselben ein körniges Ge- N015
füge mitgetheilt. Bei dem Dorfe Okulowa, etwa 8 N016
Werste unterhalb der Mündung des Bajaräk in die N017
Sinara, fangen die oben beschriebenen vulkanischen N018
Bildungen an, die auch hier zu Mühlsteinen verarbei- N019
tet werden, welche aber an Güte denen von Kaltsche-

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Auf dieses Vorkommen machte uns schon Herr Assessor Helm N002
in Katharinenburg aufmerksam, der auch die Güte hatte, uns von N003
diesem Bernstein eine Probe mitzutheilen, wodurch wir uns von der N004
Richtigkeit der Angabe überzeugen konnten.
[footnote reference] N001
2) ln der Nähe dieses Dorfes findet sich nach Hermann (a. a. N002
O. S. 187) auf Quarzgängen stark phosphorescirender Flussspath, N003
der als das einzige Vorkommen der Art am Ural erwähnt zu werden ver- N004
dient. Auch Wolfram soll daselbst vorgekommen sein, wenn anders die N005
Angabe ihre Richtigkeit hat, da ich darüber nichts Näheres habe N006
erfahren können.
N001
31
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0515" xml:id="img_0515" n="481"/>
        <p><lb n="N001"/>
macht, auch Bernstein 1) enthält. Unter der Alaunerde <lb n="N002"/>
liegt eine Schicht eisenhaltigen Thons, worauf sodann             <lb n="N003"/>
das vulkanische Gestein folgt. In einem Schachte             <lb n="N004"/>
den man im Jahre 1828 in diesem Sandstein zu sei-             <lb n="N005"/>
ner genauern Untersuchung abteufte, weil man durch             <lb n="N006"/>
die Alaunerde verführt Steinkohlen in demselben             <lb n="N007"/>
vermuthete, haben die beschriebenen Flötzschichten             <lb n="N008"/>
eine Mächtigkeit von 9 Saschenen. &#x2014;</p>
        <p><lb n="N001"/>
Dieselben Formationen, die an dem Isset vor-             <lb n="N002"/>
kommen, finden sich auch sowohl südlich an der Si-             <lb n="N003"/>
nara und ihrem linken Nebenflusse dem Bajaräk, als <lb n="N004"/>
auch nördlich an der Pyschma wieder. Die krystal- <lb n="N005"/>
linisch-schiefrigen Gebirgsarten reichen an dem Ba-             <lb n="N006"/>
jaräk bis zu dem Dorfe Bojefka 2); darauf folgen die <lb n="N007"/>
Glieder der Uebergangsformation, Grauwacke (die bei             <lb n="N008"/>
dem Dorfe Osmanowa fussdicke Geschiebe enthält),             <lb n="N009"/>
Thonschiefer und Kalkstein, welche bei dem Dorfe             <lb n="N010"/>
Sotina von einem ähnlichen Porphyr, wie am Isset             <lb n="N011"/>
(Dioritporphyr), und bei dem Dorfe Kolpakowa von             <lb n="N012"/>
einem grünen Gesteine mit eingewachsenen Augitkry-             <lb n="N013"/>
stallen durchbrochen werden; wo letzteres an den             <lb n="N014"/>
Kalkstein gränzt, hat es demselben ein körniges Ge-             <lb n="N015"/>
füge mitgetheilt. Bei dem Dorfe Okulowa, etwa 8             <lb n="N016"/>
Werste unterhalb der Mündung des Bajaräk in die             <lb n="N017"/>
Sinara, fangen die oben beschriebenen vulkanischen             <lb n="N018"/>
Bildungen an, die auch hier zu Mühlsteinen verarbei-             <lb n="N019"/>
tet werden, welche aber an Güte denen von Kaltsche-</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1 ) Auf dieses Vorkommen machte uns schon Herr Assessor Helm             <lb n="N002"/>
in Katharinenburg aufmerksam, der auch die Güte hatte, uns von             <lb n="N003"/>
diesem Bernstein eine Probe mitzutheilen, wodurch wir uns von der             <lb n="N004"/>
Richtigkeit der Angabe überzeugen konnten.</note>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
2) ln der Nähe dieses Dorfes findet sich nach Hermann (a. a.             <lb n="N002"/>
O. S. 187) auf Quarzgängen stark phosphorescirender Flussspath, <lb n="N003"/>
der als das einzige Vorkommen der Art am Ural erwähnt zu werden ver-             <lb n="N004"/>
dient. Auch Wolfram soll daselbst vorgekommen sein, wenn anders die             <lb n="N005"/>
Angabe ihre Richtigkeit hat, da ich darüber nichts Näheres habe <lb n="N006"/>
erfahren können.</note>
        <fw type="sig" place="bottom"><lb n="N001"/>
31</fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[481/0515] N001 macht, auch Bernstein 1) enthält. Unter der Alaunerde N002 liegt eine Schicht eisenhaltigen Thons, worauf sodann N003 das vulkanische Gestein folgt. In einem Schachte N004 den man im Jahre 1828 in diesem Sandstein zu sei- N005 ner genauern Untersuchung abteufte, weil man durch N006 die Alaunerde verführt Steinkohlen in demselben N007 vermuthete, haben die beschriebenen Flötzschichten N008 eine Mächtigkeit von 9 Saschenen. — N001 Dieselben Formationen, die an dem Isset vor- N002 kommen, finden sich auch sowohl südlich an der Si- N003 nara und ihrem linken Nebenflusse dem Bajaräk, als N004 auch nördlich an der Pyschma wieder. Die krystal- N005 linisch-schiefrigen Gebirgsarten reichen an dem Ba- N006 jaräk bis zu dem Dorfe Bojefka 2); darauf folgen die N007 Glieder der Uebergangsformation, Grauwacke (die bei N008 dem Dorfe Osmanowa fussdicke Geschiebe enthält), N009 Thonschiefer und Kalkstein, welche bei dem Dorfe N010 Sotina von einem ähnlichen Porphyr, wie am Isset N011 (Dioritporphyr), und bei dem Dorfe Kolpakowa von N012 einem grünen Gesteine mit eingewachsenen Augitkry- N013 stallen durchbrochen werden; wo letzteres an den N014 Kalkstein gränzt, hat es demselben ein körniges Ge- N015 füge mitgetheilt. Bei dem Dorfe Okulowa, etwa 8 N016 Werste unterhalb der Mündung des Bajaräk in die N017 Sinara, fangen die oben beschriebenen vulkanischen N018 Bildungen an, die auch hier zu Mühlsteinen verarbei- N019 tet werden, welche aber an Güte denen von Kaltsche- [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Auf dieses Vorkommen machte uns schon Herr Assessor Helm N002 in Katharinenburg aufmerksam, der auch die Güte hatte, uns von N003 diesem Bernstein eine Probe mitzutheilen, wodurch wir uns von der N004 Richtigkeit der Angabe überzeugen konnten. [footnote reference] N001 2) ln der Nähe dieses Dorfes findet sich nach Hermann (a. a. N002 O. S. 187) auf Quarzgängen stark phosphorescirender Flussspath, N003 der als das einzige Vorkommen der Art am Ural erwähnt zu werden ver- N004 dient. Auch Wolfram soll daselbst vorgekommen sein, wenn anders die N005 Angabe ihre Richtigkeit hat, da ich darüber nichts Näheres habe N006 erfahren können. N001 31

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/515
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/515>, abgerufen am 23.11.2024.