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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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7. Topas. Er findet sich hier, wie fast überall, N002
nur krystallisirt, doch in zwei Varietäten, die sich durch N003
Farbe, Form und Grösse von einander unterscheiden. N004
Die Krystalle der ersten Varietät sind graulichweiss N005
bis berggrün. Ihre Form ist ähnlich der der Säch- N006
sischen Topase (vom Schneckenstein), wie sie Haüy N007
Taf. 50 Fig. 154 der zweiten Ausgabe seiner Minera- N008
logie dargestellt hat, nur sind gewöhnlich unter den N009
Seitenflächen die Flächen M kleiner und l vorherr- N010
schender, und unter den Zuschärfungsflächen des En- N011
des die untere y viel grösser als die obere n. Die N012
gerade Endfläche P ist meistenteils drusig oder voller N013
kleiner Höhlungen, die Flächen M sind rauh oder N014
stark vertikal, die Flächen l dagegen nur sehr schwach N015
vertikal gestreift; die übrigen Flächen sind glatt und N016
stark glänzend, und ihre Kanten mehr oder weniger N017
scharf, zuweilen, selbst bei den grössern Krystallen, N018
sehr vollkommen. Sie sind ganz durchsichtig, zuwei- N019
len nur mit Sprüngen in der Richtung der Spaltungs- N020
fläche (d. i. nach der geraden Endfläche) durchsetzt, N021
und haben nicht selten ein sehr bedeutendes Volumen; N022
der grösste Krystall, welchen ich von diesem Fundort N023
gesehen habe, ist der, welcher schon oben S. 39 er- N024
wähnt, und in der Sammlung des Bergkorps in Pe- N025
tersburg befindlich ist; einen andern nicht weniger N026
breiten, wenngleich nicht so hohen Krystall, der N027
sich jetzt in der Königlichen Sammlung in Berlin be- N028
findet, erhielt Herr von Humboldt später in Kyschtim N029
zum Geschenk.

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Die Krystalle der zweiten Varietät sind farblos N002
und wasserhell; sie haben wohl im Allgemeinen die N003
nämliche Form wie die vorigen, doch sind von den N004
Zuschärfungsflächen des Endes die obern n grösser N005
als die untern y, die Fläche P ist viel kleiner, so dass N006
sie nur als Abstumpfungsfläche der Zuschärfungskante, N007
welche die Flächen n bilden, erscheint, und dann fin-

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7. Topas. Er findet sich hier, wie fast überall, N002
nur krystallisirt, doch in zwei Varietäten, die sich durch N003
Farbe, Form und Grösse von einander unterscheiden. N004
Die Krystalle der ersten Varietät sind graulichweiss N005
bis berggrün. Ihre Form ist ähnlich der der Säch- N006
sischen Topase (vom Schneckenstein), wie sie Haüy N007
Taf. 50 Fig. 154 der zweiten Ausgabe seiner Minera- N008
logie dargestellt hat, nur sind gewöhnlich unter den N009
Seitenflächen die Flächen M kleiner und l vorherr- N010
schender, und unter den Zuschärfungsflächen des En- N011
des die untere y viel grösser als die obere n. Die N012
gerade Endfläche P ist meistenteils drusig oder voller N013
kleiner Höhlungen, die Flächen M sind rauh oder N014
stark vertikal, die Flächen l dagegen nur sehr schwach N015
vertikal gestreift; die übrigen Flächen sind glatt und N016
stark glänzend, und ihre Kanten mehr oder weniger N017
scharf, zuweilen, selbst bei den grössern Krystallen, N018
sehr vollkommen. Sie sind ganz durchsichtig, zuwei- N019
len nur mit Sprüngen in der Richtung der Spaltungs- N020
fläche (d. i. nach der geraden Endfläche) durchsetzt, N021
und haben nicht selten ein sehr bedeutendes Volumen; N022
der grösste Krystall, welchen ich von diesem Fundort N023
gesehen habe, ist der, welcher schon oben S. 39 er- N024
wähnt, und in der Sammlung des Bergkorps in Pe- N025
tersburg befindlich ist; einen andern nicht weniger N026
breiten, wenngleich nicht so hohen Krystall, der N027
sich jetzt in der Königlichen Sammlung in Berlin be- N028
findet, erhielt Herr von Humboldt später in Kyschtim N029
zum Geschenk.

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Die Krystalle der zweiten Varietät sind farblos N002
und wasserhell; sie haben wohl im Allgemeinen die N003
nämliche Form wie die vorigen, doch sind von den N004
Zuschärfungsflächen des Endes die obern n grösser N005
als die untern y, die Fläche P ist viel kleiner, so dass N006
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[453/0487] N001 7. Topas. Er findet sich hier, wie fast überall, N002 nur krystallisirt, doch in zwei Varietäten, die sich durch N003 Farbe, Form und Grösse von einander unterscheiden. N004 Die Krystalle der ersten Varietät sind graulichweiss N005 bis berggrün. Ihre Form ist ähnlich der der Säch- N006 sischen Topase (vom Schneckenstein), wie sie Haüy N007 Taf. 50 Fig. 154 der zweiten Ausgabe seiner Minera- N008 logie dargestellt hat, nur sind gewöhnlich unter den N009 Seitenflächen die Flächen M kleiner und l vorherr- N010 schender, und unter den Zuschärfungsflächen des En- N011 des die untere y viel grösser als die obere n. Die N012 gerade Endfläche P ist meistenteils drusig oder voller N013 kleiner Höhlungen, die Flächen M sind rauh oder N014 stark vertikal, die Flächen l dagegen nur sehr schwach N015 vertikal gestreift; die übrigen Flächen sind glatt und N016 stark glänzend, und ihre Kanten mehr oder weniger N017 scharf, zuweilen, selbst bei den grössern Krystallen, N018 sehr vollkommen. Sie sind ganz durchsichtig, zuwei- N019 len nur mit Sprüngen in der Richtung der Spaltungs- N020 fläche (d. i. nach der geraden Endfläche) durchsetzt, N021 und haben nicht selten ein sehr bedeutendes Volumen; N022 der grösste Krystall, welchen ich von diesem Fundort N023 gesehen habe, ist der, welcher schon oben S. 39 er- N024 wähnt, und in der Sammlung des Bergkorps in Pe- N025 tersburg befindlich ist; einen andern nicht weniger N026 breiten, wenngleich nicht so hohen Krystall, der N027 sich jetzt in der Königlichen Sammlung in Berlin be- N028 findet, erhielt Herr von Humboldt später in Kyschtim N029 zum Geschenk. N001 Die Krystalle der zweiten Varietät sind farblos N002 und wasserhell; sie haben wohl im Allgemeinen die N003 nämliche Form wie die vorigen, doch sind von den N004 Zuschärfungsflächen des Endes die obern n grösser N005 als die untern y, die Fläche P ist viel kleiner, so dass N006 sie nur als Abstumpfungsfläche der Zuschärfungskante, N007 welche die Flächen n bilden, erscheint, und dann fin-

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Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/487>, abgerufen am 19.05.2024.