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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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schon in geringer Entfernung davon mit Dammerde be- N002
deckt. Bei einem Dorfe an den Ufern eines kleinen in den N003
Resch fallenden Baches fanden sich sodann niedrige Felsen N004
von Augitporphyr, der ein eigentümliches Ansehn N005
hatte, und aus einer feinsplittrigen graulichgrünen N006
Grundmasse bestand, in welcher sehr gedrängt neben- N007
einander kleine Krystalle von Labrador und Augit N008
lagen, von denen die erstern dieselbe Farbe wie die N009
Grundmasse hatten, und daher nur an den Spaltungs- N010
flächen und den einspringenden Winkeln zu erkennen N011
waren; die letztern von schwärzlichgrüner oder dun- N012
kellauchgrüner Farbe waren. Bei dem Dorfe Rama- N013
schowa waren die niedrigen Felsen an seinem rech- N014
ten Ufer, an welchem der Weg nicht entlang geht, N015
wiederum von einem dichten Kalkstein gebildet, der N016
aber eine weisse Farbe hatte, und eine Menge un- N017
kenntlicher späthiger Versteinerungen enthielt, welche N018
mit gewissen Gattungen von Madreporiten, namentlich N019
mit Lithodendron, Aehnlichkeit hatten.

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Den 9ten Juli. Wir blieben die Nacht auf dem N002
Hüttenwerke, das ebenfalls Herrn Jakowleff gehört. N003
Es ist durch das vortreffliche Eisenblech ausgezeich- N004
net, welches hier verfertigt wird, enthält aber noch N005
ausser dem Blechwalzwerke einen Hohofen, in wel- N006
chem in der Nähe verkommendes Brauneisenerz ver- N007
schmolzen wird. Es liegt unmittelbar an dem Resch, N008
der sich später mit der Neiwa vereinigt, nach dieser N009
Vereinigung den Namen Nitza erhält, und sich darauf N010
in die rechte Seite der Tura ergiesst. An seinen N011
Ufern bei der Hütte stand ein schöner Serpentin N012
an, von dem man, um Raum für die anzulegenden Ge- N013
bäude zu gewinnen, viel weggesprengt hatte, und an N014
welchem daher häufig frischer Bruch zu sehen war. N015
Der Serpentin war von theils schwärzlichgrüner theils N016
öhlgrüner Farbe, enthielt aber eine Menge Klüfte, auf N017
welchen ein lichter grünlichgelber, stark durchschei- N018
nender Serpentin in dünnen Platten auflag.

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schon in geringer Entfernung davon mit Dammerde be- N002
deckt. Bei einem Dorfe an den Ufern eines kleinen in den N003
Resch fallenden Baches fanden sich sodann niedrige Felsen N004
von Augitporphyr, der ein eigentümliches Ansehn N005
hatte, und aus einer feinsplittrigen graulichgrünen N006
Grundmasse bestand, in welcher sehr gedrängt neben- N007
einander kleine Krystalle von Labrador und Augit N008
lagen, von denen die erstern dieselbe Farbe wie die N009
Grundmasse hatten, und daher nur an den Spaltungs- N010
flächen und den einspringenden Winkeln zu erkennen N011
waren; die letztern von schwärzlichgrüner oder dun- N012
kellauchgrüner Farbe waren. Bei dem Dorfe Rama- N013
schowa waren die niedrigen Felsen an seinem rech- N014
ten Ufer, an welchem der Weg nicht entlang geht, N015
wiederum von einem dichten Kalkstein gebildet, der N016
aber eine weisse Farbe hatte, und eine Menge un- N017
kenntlicher späthiger Versteinerungen enthielt, welche N018
mit gewissen Gattungen von Madreporiten, namentlich N019
mit Lithodendron, Aehnlichkeit hatten.

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Den 9ten Juli. Wir blieben die Nacht auf dem N002
Hüttenwerke, das ebenfalls Herrn Jakowleff gehört. N003
Es ist durch das vortreffliche Eisenblech ausgezeich- N004
net, welches hier verfertigt wird, enthält aber noch N005
ausser dem Blechwalzwerke einen Hohofen, in wel- N006
chem in der Nähe verkommendes Brauneisenerz ver- N007
schmolzen wird. Es liegt unmittelbar an dem Resch, N008
der sich später mit der Neiwa vereinigt, nach dieser N009
Vereinigung den Namen Nitza erhält, und sich darauf N010
in die rechte Seite der Tura ergiesst. An seinen N011
Ufern bei der Hütte stand ein schöner Serpentin N012
an, von dem man, um Raum für die anzulegenden Ge- N013
bäude zu gewinnen, viel weggesprengt hatte, und an N014
welchem daher häufig frischer Bruch zu sehen war. N015
Der Serpentin war von theils schwärzlichgrüner theils N016
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[435/0469] N001 schon in geringer Entfernung davon mit Dammerde be- N002 deckt. Bei einem Dorfe an den Ufern eines kleinen in den N003 Resch fallenden Baches fanden sich sodann niedrige Felsen N004 von Augitporphyr, der ein eigentümliches Ansehn N005 hatte, und aus einer feinsplittrigen graulichgrünen N006 Grundmasse bestand, in welcher sehr gedrängt neben- N007 einander kleine Krystalle von Labrador und Augit N008 lagen, von denen die erstern dieselbe Farbe wie die N009 Grundmasse hatten, und daher nur an den Spaltungs- N010 flächen und den einspringenden Winkeln zu erkennen N011 waren; die letztern von schwärzlichgrüner oder dun- N012 kellauchgrüner Farbe waren. Bei dem Dorfe Rama- N013 schowa waren die niedrigen Felsen an seinem rech- N014 ten Ufer, an welchem der Weg nicht entlang geht, N015 wiederum von einem dichten Kalkstein gebildet, der N016 aber eine weisse Farbe hatte, und eine Menge un- N017 kenntlicher späthiger Versteinerungen enthielt, welche N018 mit gewissen Gattungen von Madreporiten, namentlich N019 mit Lithodendron, Aehnlichkeit hatten. N001 Den 9ten Juli. Wir blieben die Nacht auf dem N002 Hüttenwerke, das ebenfalls Herrn Jakowleff gehört. N003 Es ist durch das vortreffliche Eisenblech ausgezeich- N004 net, welches hier verfertigt wird, enthält aber noch N005 ausser dem Blechwalzwerke einen Hohofen, in wel- N006 chem in der Nähe verkommendes Brauneisenerz ver- N007 schmolzen wird. Es liegt unmittelbar an dem Resch, N008 der sich später mit der Neiwa vereinigt, nach dieser N009 Vereinigung den Namen Nitza erhält, und sich darauf N010 in die rechte Seite der Tura ergiesst. An seinen N011 Ufern bei der Hütte stand ein schöner Serpentin N012 an, von dem man, um Raum für die anzulegenden Ge- N013 bäude zu gewinnen, viel weggesprengt hatte, und an N014 welchem daher häufig frischer Bruch zu sehen war. N015 Der Serpentin war von theils schwärzlichgrüner theils N016 öhlgrüner Farbe, enthielt aber eine Menge Klüfte, auf N017 welchen ein lichter grünlichgelber, stark durchschei- N018 nender Serpentin in dünnen Platten auflag.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/469>, abgerufen am 19.05.2024.