Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
gen Bruchstücken und Blöcken bedeckt sind. Etwas N002
weiter ostwärts senkt er sich bald zu einer sumpfigen N003
Niederung, jenseits welcher er sich erst wieder ganz N004
allmählig erhebt; und ebenso fällt er auch weiter west- N005
wärts, jenseits des Hüttendamms ganz allmählig ab, N006
und auf diesem sanften Abhange sind, wie schon er- N007
wähnt, die Wohnungen der Hüttenleute aufgeführt. Er N008
besteht hier aus einem dichten gelblichgrauen Kalk- N009
stein, der einen feinsplittrigen Bruch hat, und dem ähnlich N010
ist, welchen wir an den Ufern der Lobwa hatten anste- N011
hen sehen, und der auch, ebenso wie jener, zur Ue- N012
bergangsformation gehört, wenngleich wir in ihm aus- N013
ser einer grossen gestreiften Muschel, die wahrschein- N014
lich eine Terebratula oder ein Productus ist, keine N015
Versteinerungen, die darüber mit Bestimmtheit entschei- N016
den könnten, gefunden haben.

N001
Ganz verschieden ist dagegen das Gestein, wel- N002
ches der Hütte gegenüber die schroffen Felsen bildet. N003
Wenn man von der Hütte aus über den Hüttendamm N004
geht, so sieht man gleich links am Flusse den ersten N005
hervorspringenden Felsen, der geschichtet ist, und in N006
seinen untern Schichten aus einem Grauwacken- N007
schiefer besteht, welcher Aehnlichkeit mit manchen N008
dichten Augitporphyren oder Grünsteinen hat. Er hat N009
eine dunkel grünlichgraue Farbe, flachmuschligen bis N010
unebenen Bruch und nur geringe Härte, indem er sich N011
mit dem Messer ritzen lässt. Er sieht wohl im Gan- N012
zen ziemlich gleichmässig aus, erscheint jedoch, näher N013
betrachtet, als ein feines Gemenge einer dunklen grü- N014
nen thonigen Masse mit einer graulichweissen, die N015
nur zum Theil aus Kalkstein besteht. Er braust mit N016
Säuren befeuchtet, doch nicht sehr stark; Stücke in N017
Säuren gelegt , bekommen eine weisse Oberfläche, N018
und zeigen nun die conglomeratartige Beschaffenheit N019
noch deutlicher. Die Schichten sind etwa 1 Fuss N020
mächtig, und fallen St. 5 nach Ost unter einem Win- N021
kel von ungefähr 45o. Wo man an den Abstürzen

N001
gen Bruchstücken und Blöcken bedeckt sind. Etwas N002
weiter ostwärts senkt er sich bald zu einer sumpfigen N003
Niederung, jenseits welcher er sich erst wieder ganz N004
allmählig erhebt; und ebenso fällt er auch weiter west- N005
wärts, jenseits des Hüttendamms ganz allmählig ab, N006
und auf diesem sanften Abhange sind, wie schon er- N007
wähnt, die Wohnungen der Hüttenleute aufgeführt. Er N008
besteht hier aus einem dichten gelblichgrauen Kalk- N009
stein, der einen feinsplittrigen Bruch hat, und dem ähnlich N010
ist, welchen wir an den Ufern der Lobwa hatten anste- N011
hen sehen, und der auch, ebenso wie jener, zur Ue- N012
bergangsformation gehört, wenngleich wir in ihm aus- N013
ser einer grossen gestreiften Muschel, die wahrschein- N014
lich eine Terebratula oder ein Productus ist, keine N015
Versteinerungen, die darüber mit Bestimmtheit entschei- N016
den könnten, gefunden haben.

N001
Ganz verschieden ist dagegen das Gestein, wel- N002
ches der Hütte gegenüber die schroffen Felsen bildet. N003
Wenn man von der Hütte aus über den Hüttendamm N004
geht, so sieht man gleich links am Flusse den ersten N005
hervorspringenden Felsen, der geschichtet ist, und in N006
seinen untern Schichten aus einem Grauwacken- N007
schiefer besteht, welcher Aehnlichkeit mit manchen N008
dichten Augitporphyren oder Grünsteinen hat. Er hat N009
eine dunkel grünlichgraue Farbe, flachmuschligen bis N010
unebenen Bruch und nur geringe Härte, indem er sich N011
mit dem Messer ritzen lässt. Er sieht wohl im Gan- N012
zen ziemlich gleichmässig aus, erscheint jedoch, näher N013
betrachtet, als ein feines Gemenge einer dunklen grü- N014
nen thonigen Masse mit einer graulichweissen, die N015
nur zum Theil aus Kalkstein besteht. Er braust mit N016
Säuren befeuchtet, doch nicht sehr stark; Stücke in N017
Säuren gelegt , bekommen eine weisse Oberfläche, N018
und zeigen nun die conglomeratartige Beschaffenheit N019
noch deutlicher. Die Schichten sind etwa 1 Fuss N020
mächtig, und fallen St. 5 nach Ost unter einem Win- N021
kel von ungefähr 45º. Wo man an den Abstürzen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0457" xml:id="img_0457" n="423"/>
        <p><lb n="N001"/>
gen Bruchstücken und Blöcken bedeckt sind. Etwas             <lb n="N002"/>
weiter ostwärts senkt er sich bald zu einer sumpfigen             <lb n="N003"/>
Niederung, jenseits welcher er sich erst wieder ganz             <lb n="N004"/>
allmählig erhebt; und ebenso fällt er auch weiter west- <lb n="N005"/>
wärts, jenseits des Hüttendamms ganz allmählig ab,             <lb n="N006"/>
und auf diesem sanften Abhange sind, wie schon er-             <lb n="N007"/>
wähnt, die Wohnungen der Hüttenleute aufgeführt. Er             <lb n="N008"/>
besteht hier aus einem dichten gelblichgrauen Kalk-             <lb n="N009"/>
stein, der einen feinsplittrigen Bruch hat, und dem ähnlich             <lb n="N010"/>
ist, welchen wir an den Ufern der Lobwa hatten anste-             <lb n="N011"/>
hen sehen, und der auch, ebenso wie jener, zur Ue-             <lb n="N012"/>
bergangsformation gehört, wenngleich wir in ihm aus-             <lb n="N013"/>
ser einer grossen gestreiften Muschel, die wahrschein-             <lb n="N014"/>
lich eine Terebratula oder ein Productus ist, keine             <lb n="N015"/>
Versteinerungen, die darüber mit Bestimmtheit entschei-             <lb n="N016"/>
den könnten, gefunden haben.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Ganz verschieden ist dagegen das Gestein, wel-             <lb n="N002"/>
ches der Hütte gegenüber die schroffen Felsen bildet.             <lb n="N003"/>
Wenn man von der Hütte aus über den Hüttendamm             <lb n="N004"/>
geht, so sieht man gleich links am Flusse den ersten             <lb n="N005"/>
hervorspringenden Felsen, der geschichtet ist, und in             <lb n="N006"/>
seinen untern Schichten aus einem Grauwacken-             <lb n="N007"/>
schiefer besteht, welcher Aehnlichkeit mit manchen             <lb n="N008"/>
dichten Augitporphyren oder Grünsteinen hat. Er hat             <lb n="N009"/>
eine dunkel grünlichgraue Farbe, flachmuschligen bis             <lb n="N010"/>
unebenen Bruch und nur geringe Härte, indem er sich             <lb n="N011"/>
mit dem Messer ritzen lässt. Er sieht wohl im Gan-             <lb n="N012"/>
zen ziemlich gleichmässig aus, erscheint jedoch, näher             <lb n="N013"/>
betrachtet, als ein feines Gemenge einer dunklen grü-             <lb n="N014"/>
nen thonigen Masse mit einer graulichweissen, die             <lb n="N015"/>
nur zum Theil aus Kalkstein besteht. Er braust mit             <lb n="N016"/>
Säuren befeuchtet, doch nicht sehr stark; Stücke in             <lb n="N017"/>
Säuren gelegt , bekommen eine weisse Oberfläche,             <lb n="N018"/>
und zeigen nun die conglomeratartige Beschaffenheit             <lb n="N019"/>
noch deutlicher. Die Schichten sind etwa 1 Fuss             <lb n="N020"/>
mächtig, und fallen St. 5 nach Ost unter einem Win-             <lb n="N021"/>
kel von ungefähr 45º. Wo man an den Abstürzen</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0457] N001 gen Bruchstücken und Blöcken bedeckt sind. Etwas N002 weiter ostwärts senkt er sich bald zu einer sumpfigen N003 Niederung, jenseits welcher er sich erst wieder ganz N004 allmählig erhebt; und ebenso fällt er auch weiter west- N005 wärts, jenseits des Hüttendamms ganz allmählig ab, N006 und auf diesem sanften Abhange sind, wie schon er- N007 wähnt, die Wohnungen der Hüttenleute aufgeführt. Er N008 besteht hier aus einem dichten gelblichgrauen Kalk- N009 stein, der einen feinsplittrigen Bruch hat, und dem ähnlich N010 ist, welchen wir an den Ufern der Lobwa hatten anste- N011 hen sehen, und der auch, ebenso wie jener, zur Ue- N012 bergangsformation gehört, wenngleich wir in ihm aus- N013 ser einer grossen gestreiften Muschel, die wahrschein- N014 lich eine Terebratula oder ein Productus ist, keine N015 Versteinerungen, die darüber mit Bestimmtheit entschei- N016 den könnten, gefunden haben. N001 Ganz verschieden ist dagegen das Gestein, wel- N002 ches der Hütte gegenüber die schroffen Felsen bildet. N003 Wenn man von der Hütte aus über den Hüttendamm N004 geht, so sieht man gleich links am Flusse den ersten N005 hervorspringenden Felsen, der geschichtet ist, und in N006 seinen untern Schichten aus einem Grauwacken- N007 schiefer besteht, welcher Aehnlichkeit mit manchen N008 dichten Augitporphyren oder Grünsteinen hat. Er hat N009 eine dunkel grünlichgraue Farbe, flachmuschligen bis N010 unebenen Bruch und nur geringe Härte, indem er sich N011 mit dem Messer ritzen lässt. Er sieht wohl im Gan- N012 zen ziemlich gleichmässig aus, erscheint jedoch, näher N013 betrachtet, als ein feines Gemenge einer dunklen grü- N014 nen thonigen Masse mit einer graulichweissen, die N015 nur zum Theil aus Kalkstein besteht. Er braust mit N016 Säuren befeuchtet, doch nicht sehr stark; Stücke in N017 Säuren gelegt , bekommen eine weisse Oberfläche, N018 und zeigen nun die conglomeratartige Beschaffenheit N019 noch deutlicher. Die Schichten sind etwa 1 Fuss N020 mächtig, und fallen St. 5 nach Ost unter einem Win- N021 kel von ungefähr 45º. Wo man an den Abstürzen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/457
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/457>, abgerufen am 22.11.2024.