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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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N001
An jede dieser Reihen legen sich ferner noch andere N002
Reihen an, die die Nebenreihen der erstern 3 Haupt- N003
reihen bilden. Diese ordnen sich wiederum so, dass N004
die zu einer Hauptreihe gehörigen Nebenreihen den N005
2 andern Hauptreihen parallel sind, und also unter N006
Winkeln von 60° auf die Hauptreihen stossen, wo- N007
durch sie gleichsam wie die Zweige eines Stammes N008
erscheinen (siehe Taf. IV, Fig. 1 und 2).

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Da die 3 Hauptreihen oder Stämme dreien Linien N002
einer und derselben Fläche parallel gehen, so ge- N003
schieht auch die Aneinanderreihung aller dieser Zwil- N004
lingskrystalle in einer Ebene, die eben die Zwillings- N005
ebene ist, welche nun durch sämmtliche Krystalle hin- N006
durchgeht, und da die einzelnen Krystalle einer jeden N007
Reihe untereinander und mit dem Mittelkrystall eine N008
parallele Lage haben, so haben die Krystalle der gan- N009
zen Gruppe untereinander eine parallele Stellung, (nur N010
dass häufig die gleichnamigen Flächen der Krystalle der N011
verschiedenen Stämme auf eine untereinander verschie- N012
dene Weise, und wie bei Fig. 2 ausgedehnt sind,) daher N013
die ganze Gruppirung ungeachtet des Anscheins einer N014
grossen Menge von Individuen, doch nur einen ein- N015
zigen grossen Zwillingskrystall darstellt.

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Diese Gruppirung ist nicht immer so regelmässig, N002
wie die Fig. 1 u. 2 auf Taf. IV angeben; häufig ist nur N003
ein Stamm mit seinen Zweigen ausgebildet, andere N004
nicht; die Zweige eines Stammes werden wieder zu N005
neuen Stämmen, an welchen sich in den erwähnten N006
Richtungen wieder andere Zweige anlegen, oder die N007
Zweige treiben gleichsam Nebenzweige; oft fehlen N008
auch die Zweige und der Stamm bleibt nur allein, und N009
so entstehen eine Menge von Abweichungen, die aber N010
nun leicht zu verstehen sind. Auch darin entstehen N011
wieder Unregelmässigkeiten, dass die Individuen we- N012
niger deutlich hervortreten und mehr ineinander ver- N013
fliessen, dass die verschiedenen Zweige ebenfalls nä- N014
her aneinander rücken, und auch ineinander verflies-

N001
An jede dieser Reihen legen sich ferner noch andere N002
Reihen an, die die Nebenreihen der erstern 3 Haupt- N003
reihen bilden. Diese ordnen sich wiederum so, dass N004
die zu einer Hauptreihe gehörigen Nebenreihen den N005
2 andern Hauptreihen parallel sind, und also unter N006
Winkeln von 60° auf die Hauptreihen stossen, wo- N007
durch sie gleichsam wie die Zweige eines Stammes N008
erscheinen (siehe Taf. IV, Fig. 1 und 2).

N001
Da die 3 Hauptreihen oder Stämme dreien Linien N002
einer und derselben Fläche parallel gehen, so ge- N003
schieht auch die Aneinanderreihung aller dieser Zwil- N004
lingskrystalle in einer Ebene, die eben die Zwillings- N005
ebene ist, welche nun durch sämmtliche Krystalle hin- N006
durchgeht, und da die einzelnen Krystalle einer jeden N007
Reihe untereinander und mit dem Mittelkrystall eine N008
parallele Lage haben, so haben die Krystalle der gan- N009
zen Gruppe untereinander eine parallele Stellung, (nur N010
dass häufig die gleichnamigen Flächen der Krystalle der N011
verschiedenen Stämme auf eine untereinander verschie- N012
dene Weise, und wie bei Fig. 2 ausgedehnt sind,) daher N013
die ganze Gruppirung ungeachtet des Anscheins einer N014
grossen Menge von Individuen, doch nur einen ein- N015
zigen grossen Zwillingskrystall darstellt.

N001
Diese Gruppirung ist nicht immer so regelmässig, N002
wie die Fig. 1 u. 2 auf Taf. IV angeben; häufig ist nur N003
ein Stamm mit seinen Zweigen ausgebildet, andere N004
nicht; die Zweige eines Stammes werden wieder zu N005
neuen Stämmen, an welchen sich in den erwähnten N006
Richtungen wieder andere Zweige anlegen, oder die N007
Zweige treiben gleichsam Nebenzweige; oft fehlen N008
auch die Zweige und der Stamm bleibt nur allein, und N009
so entstehen eine Menge von Abweichungen, die aber N010
nun leicht zu verstehen sind. Auch darin entstehen N011
wieder Unregelmässigkeiten, dass die Individuen we- N012
niger deutlich hervortreten und mehr ineinander ver- N013
fliessen, dass die verschiedenen Zweige ebenfalls nä- N014
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[404/0438] N001 An jede dieser Reihen legen sich ferner noch andere N002 Reihen an, die die Nebenreihen der erstern 3 Haupt- N003 reihen bilden. Diese ordnen sich wiederum so, dass N004 die zu einer Hauptreihe gehörigen Nebenreihen den N005 2 andern Hauptreihen parallel sind, und also unter N006 Winkeln von 60° auf die Hauptreihen stossen, wo- N007 durch sie gleichsam wie die Zweige eines Stammes N008 erscheinen (siehe Taf. IV, Fig. 1 und 2). N001 Da die 3 Hauptreihen oder Stämme dreien Linien N002 einer und derselben Fläche parallel gehen, so ge- N003 schieht auch die Aneinanderreihung aller dieser Zwil- N004 lingskrystalle in einer Ebene, die eben die Zwillings- N005 ebene ist, welche nun durch sämmtliche Krystalle hin- N006 durchgeht, und da die einzelnen Krystalle einer jeden N007 Reihe untereinander und mit dem Mittelkrystall eine N008 parallele Lage haben, so haben die Krystalle der gan- N009 zen Gruppe untereinander eine parallele Stellung, (nur N010 dass häufig die gleichnamigen Flächen der Krystalle der N011 verschiedenen Stämme auf eine untereinander verschie- N012 dene Weise, und wie bei Fig. 2 ausgedehnt sind,) daher N013 die ganze Gruppirung ungeachtet des Anscheins einer N014 grossen Menge von Individuen, doch nur einen ein- N015 zigen grossen Zwillingskrystall darstellt. N001 Diese Gruppirung ist nicht immer so regelmässig, N002 wie die Fig. 1 u. 2 auf Taf. IV angeben; häufig ist nur N003 ein Stamm mit seinen Zweigen ausgebildet, andere N004 nicht; die Zweige eines Stammes werden wieder zu N005 neuen Stämmen, an welchen sich in den erwähnten N006 Richtungen wieder andere Zweige anlegen, oder die N007 Zweige treiben gleichsam Nebenzweige; oft fehlen N008 auch die Zweige und der Stamm bleibt nur allein, und N009 so entstehen eine Menge von Abweichungen, die aber N010 nun leicht zu verstehen sind. Auch darin entstehen N011 wieder Unregelmässigkeiten, dass die Individuen we- N012 niger deutlich hervortreten und mehr ineinander ver- N013 fliessen, dass die verschiedenen Zweige ebenfalls nä- N014 her aneinander rücken, und auch ineinander verflies-

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/438>, abgerufen am 18.05.2024.