N001 ner der englischen Salix cotinifolia (S. phylicifolia N002 L.?) nah verwandte Zwergweide 1).
N001 So schön und reich auch hier und da die Grup- N002 pirung der Pflanzen für das Auge war, so arm war N003 dagegen doch die Fauna der Gegend. Beim absicht- N004 lichen Suchen der Thiere auf der Jagd fanden sich N005 meist nur 2 bis 3 Vögel, und selten ein kleiner Hase N006 oder Eichhörnchen. Kein Zwitschern und Gesang N007 liess sich vernehmen. Meistens waren es kleine Fal- N008 ken, Falco tinnunculus und rufipes , hier und da ein N009 Steinschmätzer (Saxicola rubetra), bei Bogoslowsk ein N010 Fink (Pyrgita melanictera ); noch keine Sperlinge und N011 Bachstelzen, die Weltbürgerformen unter den Vögeln, N012 welche die Menschen und die Cultur begleiten.
N001 Der üppige Krautwuchs von meist sehr saftreichen N002 Pflanzen war aber die Ursache einer grossen Plage N003 dieser Gegend, indem er nämlich eine solche Menge N004 von Mücken ernährte, dass man sich ihrer kaum er- N005 wehren konnte. Die Bewohner dieser Gegenden schützen N006 sich das Gesicht durch vorgehängte Netze, die mit N007 Birkentheer, durch dessen Geruch die Mücken vertrie- N008 ben werden, bestrichen sind, oder sie tragen, wie N009 Pallas anführt 2), Töpfe mit faulem Holze oder mit N010 rauchenden Birkenschwämmen, deren Rauch die Au- N011 gen nicht angreift, auf dem Rücken. Wir mussten N012 aber von diesem Uebelstande um so mehr leiden, N013 da wir dagegen noch gar keine Vorkehrungen ge- N014 troffen hatten. Wir empfanden ihn freilich weni- N015 ger beim Fahren, weil dann die Mücken durch den N016 Zug vertrieben wurden, desto mehr aber, so bald N017 wir anhielten. Stärker aber noch als die Menschen N018 hatten die Pferde von diesem Ungeziefer zu leiden;
[footnote reference][footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Nach der Aussage des Dr. Wagner, eines unterrichteten N002 jungen Arztes in Bogoslowsk, soll sich bei dem Hüttenwerke Petro- N003 pawlowsk nördlich von Bogoslowsk, die Flora durch Orchideen und N004 eigene Andromeden plötzlich umändern.
[footnote reference]N001 2) Reise, Th. II, S. 202.
N001 ner der englischen Salix cotinifolia (S. phylicifolia N002 L.?) nah verwandte Zwergweide 1).
N001 So schön und reich auch hier und da die Grup- N002 pirung der Pflanzen für das Auge war, so arm war N003 dagegen doch die Fauna der Gegend. Beim absicht- N004 lichen Suchen der Thiere auf der Jagd fanden sich N005 meist nur 2 bis 3 Vögel, und selten ein kleiner Hase N006 oder Eichhörnchen. Kein Zwitschern und Gesang N007 liess sich vernehmen. Meistens waren es kleine Fal- N008 ken, Falco tinnunculus und rufipes , hier und da ein N009 Steinschmätzer (Saxicola rubetra), bei Bogoslowsk ein N010 Fink (Pyrgita melanictera ); noch keine Sperlinge und N011 Bachstelzen, die Weltbürgerformen unter den Vögeln, N012 welche die Menschen und die Cultur begleiten.
N001 Der üppige Krautwuchs von meist sehr saftreichen N002 Pflanzen war aber die Ursache einer grossen Plage N003 dieser Gegend, indem er nämlich eine solche Menge N004 von Mücken ernährte, dass man sich ihrer kaum er- N005 wehren konnte. Die Bewohner dieser Gegenden schützen N006 sich das Gesicht durch vorgehängte Netze, die mit N007 Birkentheer, durch dessen Geruch die Mücken vertrie- N008 ben werden, bestrichen sind, oder sie tragen, wie N009 Pallas anführt 2), Töpfe mit faulem Holze oder mit N010 rauchenden Birkenschwämmen, deren Rauch die Au- N011 gen nicht angreift, auf dem Rücken. Wir mussten N012 aber von diesem Uebelstande um so mehr leiden, N013 da wir dagegen noch gar keine Vorkehrungen ge- N014 troffen hatten. Wir empfanden ihn freilich weni- N015 ger beim Fahren, weil dann die Mücken durch den N016 Zug vertrieben wurden, desto mehr aber, so bald N017 wir anhielten. Stärker aber noch als die Menschen N018 hatten die Pferde von diesem Ungeziefer zu leiden;
[footnote reference][footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Nach der Aussage des Dr. Wagner, eines unterrichteten N002 jungen Arztes in Bogoslowsk, soll sich bei dem Hüttenwerke Petro- N003 pawlowsk nördlich von Bogoslowsk, die Flora durch Orchideen und N004 eigene Andromeden plötzlich umändern.
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L.?) nah verwandte Zwergweide 1).
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So schön und reich auch hier und da die Grup- N002
pirung der Pflanzen für das Auge war, so arm war N003
dagegen doch die Fauna der Gegend. Beim absicht- N004
lichen Suchen der Thiere auf der Jagd fanden sich N005
meist nur 2 bis 3 Vögel, und selten ein kleiner Hase N006
oder Eichhörnchen. Kein Zwitschern und Gesang N007
liess sich vernehmen. Meistens waren es kleine Fal- N008
ken, Falco tinnunculus und rufipes , hier und da ein N009
Steinschmätzer (Saxicola rubetra), bei Bogoslowsk ein N010
Fink (Pyrgita melanictera ); noch keine Sperlinge und N011
Bachstelzen, die Weltbürgerformen unter den Vögeln, N012
welche die Menschen und die Cultur begleiten.
N001
Der üppige Krautwuchs von meist sehr saftreichen N002
Pflanzen war aber die Ursache einer grossen Plage N003
dieser Gegend, indem er nämlich eine solche Menge N004
von Mücken ernährte, dass man sich ihrer kaum er- N005
wehren konnte. Die Bewohner dieser Gegenden schützen N006
sich das Gesicht durch vorgehängte Netze, die mit N007
Birkentheer, durch dessen Geruch die Mücken vertrie- N008
ben werden, bestrichen sind, oder sie tragen, wie N009
Pallas anführt 2), Töpfe mit faulem Holze oder mit N010
rauchenden Birkenschwämmen, deren Rauch die Au- N011
gen nicht angreift, auf dem Rücken. Wir mussten N012
aber von diesem Uebelstande um so mehr leiden, N013
da wir dagegen noch gar keine Vorkehrungen ge- N014
troffen hatten. Wir empfanden ihn freilich weni- N015
ger beim Fahren, weil dann die Mücken durch den N016
Zug vertrieben wurden, desto mehr aber, so bald N017
wir anhielten. Stärker aber noch als die Menschen N018
hatten die Pferde von diesem Ungeziefer zu leiden;
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[footnote reference] N001
1) Nach der Aussage des Dr. Wagner, eines unterrichteten N002
jungen Arztes in Bogoslowsk, soll sich bei dem Hüttenwerke Petro- N003
pawlowsk nördlich von Bogoslowsk, die Flora durch Orchideen und N004
eigene Andromeden plötzlich umändern.
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2) Reise, Th. II, S. 202.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/421>, abgerufen am 25.11.2024.
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