N001 muschlig. Nicht selten fanden sich auch Zwillings- N002 krystalle. Unter den grössern Geschieben fanden sich N003 ausser Quarzstücken, noch Chlorit- und Talkschiefer, N004 letzterer von weisser und graulichgrüner Farbe, beide N005 häufig mit eingeschlossenen Krystallen von Magnet- N006 eisenerz; ferner Eisenkies, der in Brauneisenerz um- N007 geändert war und inwendig häufig noch einen Kern N008 von unzersetztem Eisenkies enthielt. Unter den klei- N009 nern Körnern und Krystallen war Quarz und Mag- N010 neteisenerz vorherrschend, doch fanden sich auch kleine N011 Hexaeder oder Combinationen vom Hexaeder und Octae- N012 der von in Brauneisenerz verwandeltem Eisenkies, kleine N013 Prismen von Strahlstein und nur sparsam einige Kör- N014 ner von Granat. Zirkonkrystalle habe ich nicht auf- N015 finden können. -- Der Goldsand hielt 1 1/2 Solotnik N016 Gold in 100 Pud; und hatte seit 1824 bis Ende 1828 N017 über 70 Pud Gold geliefert.
N001 Wir kehrten wieder nach dem Dorfe zurück, wi- N002 chen dann aber rechts vom Wege ab, um einen Schurf N003 zu besuchen, den Herr Schwetsoff auf dem Plateau N004 der Bertewaja mitten im Walde erst vor kurzer Zeit N005 eröffnet hatte. Der Weg war nicht lang, doch be- N006 schwerlich, da das Plateau sehr sumpfig war und Klip- N007 pen überall hervorragten, die alle aus einem recht N008 durchscheinenden Serpentin bestanden, welcher häufig N009 Magneteisenerz in Körnern eingesprengt enthielt. Der N010 Schurf bestand in einem kleinen Schachte, der etwa N011 1 Lachter tief sein mochte, und in einem Gestein ab- N012 geteuft war, das gewissen Abänderungen des Granites N013 (Beresites) von Beresowsk vollkommen glich; es bestand N014 aus feinkörnigem, fast dichtem weissen Feldspath mit N015 eingemengten Quarzkörnern, hatte talkige Ablosungen, N016 und enthielt silberweisse Glimmerblättchen und kleine, N017 in Brauneisenerz veränderte Eisenkieskrystalle einge- N018 mengt. Diess Gestein wurde von Gängen von Quarz N019 durchsetzt, der auch in Drusenräumen häufig krystalli- N020 sirt und mit grobkörnigem Bleiglanz und blättrigem
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N001 muschlig. Nicht selten fanden sich auch Zwillings- N002 krystalle. Unter den grössern Geschieben fanden sich N003 ausser Quarzstücken, noch Chlorit- und Talkschiefer, N004 letzterer von weisser und graulichgrüner Farbe, beide N005 häufig mit eingeschlossenen Krystallen von Magnet- N006 eisenerz; ferner Eisenkies, der in Brauneisenerz um- N007 geändert war und inwendig häufig noch einen Kern N008 von unzersetztem Eisenkies enthielt. Unter den klei- N009 nern Körnern und Krystallen war Quarz und Mag- N010 neteisenerz vorherrschend, doch fanden sich auch kleine N011 Hexaëder oder Combinationen vom Hexaëder und Octaë- N012 der von in Brauneisenerz verwandeltem Eisenkies, kleine N013 Prismen von Strahlstein und nur sparsam einige Kör- N014 ner von Granat. Zirkonkrystalle habe ich nicht auf- N015 finden können. — Der Goldsand hielt 1 ½ Solotnik N016 Gold in 100 Pud; und hatte seit 1824 bis Ende 1828 N017 über 70 Pud Gold geliefert.
N001 Wir kehrten wieder nach dem Dorfe zurück, wi- N002 chen dann aber rechts vom Wege ab, um einen Schurf N003 zu besuchen, den Herr Schwetsoff auf dem Plateau N004 der Bertewaja mitten im Walde erst vor kurzer Zeit N005 eröffnet hatte. Der Weg war nicht lang, doch be- N006 schwerlich, da das Plateau sehr sumpfig war und Klip- N007 pen überall hervorragten, die alle aus einem recht N008 durchscheinenden Serpentin bestanden, welcher häufig N009 Magneteisenerz in Körnern eingesprengt enthielt. Der N010 Schurf bestand in einem kleinen Schachte, der etwa N011 1 Lachter tief sein mochte, und in einem Gestein ab- N012 geteuft war, das gewissen Abänderungen des Granites N013 (Beresites) von Beresowsk vollkommen glich; es bestand N014 aus feinkörnigem, fast dichtem weissen Feldspath mit N015 eingemengten Quarzkörnern, hatte talkige Ablosungen, N016 und enthielt silberweisse Glimmerblättchen und kleine, N017 in Brauneisenerz veränderte Eisenkieskrystalle einge- N018 mengt. Diess Gestein wurde von Gängen von Quarz N019 durchsetzt, der auch in Drusenräumen häufig krystalli- N020 sirt und mit grobkörnigem Bleiglanz und blättrigem
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krystalle. Unter den grössern Geschieben fanden sich N003
ausser Quarzstücken, noch Chlorit- und Talkschiefer, N004
letzterer von weisser und graulichgrüner Farbe, beide N005
häufig mit eingeschlossenen Krystallen von Magnet- N006
eisenerz; ferner Eisenkies, der in Brauneisenerz um- N007
geändert war und inwendig häufig noch einen Kern N008
von unzersetztem Eisenkies enthielt. Unter den klei- N009
nern Körnern und Krystallen war Quarz und Mag- N010
neteisenerz vorherrschend, doch fanden sich auch kleine N011
Hexaëder oder Combinationen vom Hexaëder und Octaë- N012
der von in Brauneisenerz verwandeltem Eisenkies, kleine N013
Prismen von Strahlstein und nur sparsam einige Kör- N014
ner von Granat. Zirkonkrystalle habe ich nicht auf- N015
finden können. — Der Goldsand hielt 1 ½ Solotnik N016
Gold in 100 Pud; und hatte seit 1824 bis Ende 1828 N017
über 70 Pud Gold geliefert.
N001
Wir kehrten wieder nach dem Dorfe zurück, wi- N002
chen dann aber rechts vom Wege ab, um einen Schurf N003
zu besuchen, den Herr Schwetsoff auf dem Plateau N004
der Bertewaja mitten im Walde erst vor kurzer Zeit N005
eröffnet hatte. Der Weg war nicht lang, doch be- N006
schwerlich, da das Plateau sehr sumpfig war und Klip- N007
pen überall hervorragten, die alle aus einem recht N008
durchscheinenden Serpentin bestanden, welcher häufig N009
Magneteisenerz in Körnern eingesprengt enthielt. Der N010
Schurf bestand in einem kleinen Schachte, der etwa N011
1 Lachter tief sein mochte, und in einem Gestein ab- N012
geteuft war, das gewissen Abänderungen des Granites N013
(Beresites) von Beresowsk vollkommen glich; es bestand N014
aus feinkörnigem, fast dichtem weissen Feldspath mit N015
eingemengten Quarzkörnern, hatte talkige Ablosungen, N016
und enthielt silberweisse Glimmerblättchen und kleine, N017
in Brauneisenerz veränderte Eisenkieskrystalle einge- N018
mengt. Diess Gestein wurde von Gängen von Quarz N019
durchsetzt, der auch in Drusenräumen häufig krystalli- N020
sirt und mit grobkörnigem Bleiglanz und blättrigem
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/355>, abgerufen am 22.11.2024.
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