N001 nowschen Werke zu begleiten die Güte hatte. Das N002 Seifenwerk liegt 7 1/2 Werste nordwestlich von Polews- N003 koi an der Schelesenka, einem kleinen Flüsschen, das N004 am Fusse des Berges Asoff entspringend, in östlicher N005 Richtung der Polewaja zufliesst, in welche es sich N006 etwa 3 Werste nördlich von Polewskoi ergiesst. Der N007 Weg dahin führt durch Wald und durch Morast, und N008 ist daher zum Theil gebrückt. Es war das erste Sei- N009 fenwerk von allen, welche wir sahen, das in einem eigent- N010 lichen, von einem Flusse bewässerten Thale liegt. N011 Nord- und südwärts war es durch bewaldete Höhen N012 eingeschlossen, westwärts durch den Berg Asoff und N013 den Haupthöhenzug des Urals begränzt. Das Seifen- N014 werk hatte schon eine beträchtliche Ausdehnung er- N015 langt; man arbeitete an zwei Stellen, und unterschied N016 so eine obere und eine untere Wäsche. In der obern N017 Wäsche war der ausgearbeitete Raum 380 Lachter N018 lang und 10 bis 22 Lachter breit, in der untern 69 N019 Lachter lang und 11 bis 17 Lachter breit. In beiden N020 war das Seifengebirge 3 bis 9 Fuss mächtig, lag un- N021 mittelbar auf dem anstehenden Gestein, und wurde N022 von einer 1 bis 2 Fuss mächtigen Lage nicht bau- N023 würdigen Sandes bedeckt.
N001 Das Gestein, welches die Unterlage des Seifen- N002 gebirges bildete, war an einer Stelle, wo wir es N003 deutlich sehen konnten, Diorit, der ein körniges Ge- N004 menge von weissem undurchsichtigen Albit mit grau- N005 lichgrüner strahliger Hornblende bildete. Letztere N006 war vorwaltend; der Albit war zum Theil etwas N007 grünlich gefärbt, und hatte ein sehr dichtes Ansehen. N008 Quarzkörner waren hier und da darin eingewachsen. N009 An einer andern Stelle war das Gestein indessen N010 deutlicher Chloritschiefer, der dunkel lauchgrün N011 und unvollkommen schiefrig war. Seine Schichten N012 strichen von St. 1--2, also von N. nach S., setzten N013 also quer über den abgebauten Theil der Grube fort, N014 und fielen unter einem sehr steilen Winkel nach O.
N001 nowschen Werke zu begleiten die Güte hatte. Das N002 Seifenwerk liegt 7 ½ Werste nordwestlich von Polews- N003 koi an der Schelesenka, einem kleinen Flüsschen, das N004 am Fusse des Berges Asoff entspringend, in östlicher N005 Richtung der Polewaja zufliesst, in welche es sich N006 etwa 3 Werste nördlich von Polewskoi ergiesst. Der N007 Weg dahin führt durch Wald und durch Morast, und N008 ist daher zum Theil gebrückt. Es war das erste Sei- N009 fenwerk von allen, welche wir sahen, das in einem eigent- N010 lichen, von einem Flusse bewässerten Thale liegt. N011 Nord- und südwärts war es durch bewaldete Höhen N012 eingeschlossen, westwärts durch den Berg Asoff und N013 den Haupthöhenzug des Urals begränzt. Das Seifen- N014 werk hatte schon eine beträchtliche Ausdehnung er- N015 langt; man arbeitete an zwei Stellen, und unterschied N016 so eine obere und eine untere Wäsche. In der obern N017 Wäsche war der ausgearbeitete Raum 380 Lachter N018 lang und 10 bis 22 Lachter breit, in der untern 69 N019 Lachter lang und 11 bis 17 Lachter breit. In beiden N020 war das Seifengebirge 3 bis 9 Fuss mächtig, lag un- N021 mittelbar auf dem anstehenden Gestein, und wurde N022 von einer 1 bis 2 Fuss mächtigen Lage nicht bau- N023 würdigen Sandes bedeckt.
N001 Das Gestein, welches die Unterlage des Seifen- N002 gebirges bildete, war an einer Stelle, wo wir es N003 deutlich sehen konnten, Diorit, der ein körniges Ge- N004 menge von weissem undurchsichtigen Albit mit grau- N005 lichgrüner strahliger Hornblende bildete. Letztere N006 war vorwaltend; der Albit war zum Theil etwas N007 grünlich gefärbt, und hatte ein sehr dichtes Ansehen. N008 Quarzkörner waren hier und da darin eingewachsen. N009 An einer andern Stelle war das Gestein indessen N010 deutlicher Chloritschiefer, der dunkel lauchgrün N011 und unvollkommen schiefrig war. Seine Schichten N012 strichen von St. 1—2, also von N. nach S., setzten N013 also quer über den abgebauten Theil der Grube fort, N014 und fielen unter einem sehr steilen Winkel nach O.
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nowschen Werke zu begleiten die Güte hatte. Das N002
Seifenwerk liegt 7 ½ Werste nordwestlich von Polews- N003
koi an der Schelesenka, einem kleinen Flüsschen, das N004
am Fusse des Berges Asoff entspringend, in östlicher N005
Richtung der Polewaja zufliesst, in welche es sich N006
etwa 3 Werste nördlich von Polewskoi ergiesst. Der N007
Weg dahin führt durch Wald und durch Morast, und N008
ist daher zum Theil gebrückt. Es war das erste Sei- N009
fenwerk von allen, welche wir sahen, das in einem eigent- N010
lichen, von einem Flusse bewässerten Thale liegt. N011
Nord- und südwärts war es durch bewaldete Höhen N012
eingeschlossen, westwärts durch den Berg Asoff und N013
den Haupthöhenzug des Urals begränzt. Das Seifen- N014
werk hatte schon eine beträchtliche Ausdehnung er- N015
langt; man arbeitete an zwei Stellen, und unterschied N016
so eine obere und eine untere Wäsche. In der obern N017
Wäsche war der ausgearbeitete Raum 380 Lachter N018
lang und 10 bis 22 Lachter breit, in der untern 69 N019
Lachter lang und 11 bis 17 Lachter breit. In beiden N020
war das Seifengebirge 3 bis 9 Fuss mächtig, lag un- N021
mittelbar auf dem anstehenden Gestein, und wurde N022
von einer 1 bis 2 Fuss mächtigen Lage nicht bau- N023
würdigen Sandes bedeckt.
N001
Das Gestein, welches die Unterlage des Seifen- N002
gebirges bildete, war an einer Stelle, wo wir es N003
deutlich sehen konnten, Diorit, der ein körniges Ge- N004
menge von weissem undurchsichtigen Albit mit grau- N005
lichgrüner strahliger Hornblende bildete. Letztere N006
war vorwaltend; der Albit war zum Theil etwas N007
grünlich gefärbt, und hatte ein sehr dichtes Ansehen. N008
Quarzkörner waren hier und da darin eingewachsen. N009
An einer andern Stelle war das Gestein indessen N010
deutlicher Chloritschiefer, der dunkel lauchgrün N011
und unvollkommen schiefrig war. Seine Schichten N012
strichen von St. 1—2, also von N. nach S., setzten N013
also quer über den abgebauten Theil der Grube fort, N014
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/293>, abgerufen am 22.11.2024.
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