Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
abgeleitet hat 1). Mit diesen verglichen, kommt der N002
Serpentin von Gornoschit in Rücksicht seiner Zusam- N003
mensetzung am meisten mit dem von Massachusets N004
überein, der ebenfalls ziemlich viel Eisenoxydul, näm- N005
lich 5,24 Proc. enthält, und dem Serpentine von Gor- N006
noschit vielleicht auch im Aeussern ähnlich sieht, da N007
Lychnell ihn strahlig nennt. -- Das specifische N008
Gewicht des Serpentins von Gornoschit fand Graf N009
Schaffgotsch in Uebereinstimmung mit dem ande- N010
ren Serpentine 2,641.

N001
Funfzehn Werste hinter dem Dorfe Gornoschit N002
kamen wir nach Mramorskoi, einer kleinen Ortschaft, N003
die aus einer der Krone gehörigen Marmorschlei- N004
ferei nebst einigen Gebäuden für die Arbeiter be- N005
steht. Die Fabrik steht unter der Aufsicht des Di- N006
rektors der Steinschleiferei von Katharinenburg Herrn N007
Kokawin, der selbst die Güte gehabt hatte, nach N008
Mramorsk zu kommen, um uns in der Fabrik herum- N009
zuführen. Wir konnten indessen wenig darin sehen, N010
weil die Fabrik jetzt nicht im Gange war, da man N011
die Arbeiter zur Heuerndte entlassen hatte, und auch N012
die Niederlage grösstentheils leer war, da man nur N013
die von Petersburg gemachten Bestellungen ausführt, N014
und die fertigen Gegenstände stets im Frühjahr bei N015
dem hohen Wasserstande abschickt Man verfertigt N016
übrigens Vasen, Tisch- und Kaminplatten, Säulen und N017
ähnliche Gegenstände; in der Niederlage sahen wir N018
noch die einzelnen Stücke einer grossen Spitzsäule, N019
die in Tobolsk zu Ehren des Kosacken-Hetmanns N020
Jermack, des Eroberers von Sibirien errichtet werden N021
sollte, aber in keinem sehr guten Geschmacke ausge- N022
führt war.

N001
Die Marmorbrüche, worin der Marmor für die Fa- N002
brik gewonnen wird, liegen gleich hinter derselben N003
und führen wegen der Nähe des Dorfes Gornoschit

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 214.

N001
abgeleitet hat 1). Mit diesen verglichen, kommt der N002
Serpentin von Gornoschit in Rücksicht seiner Zusam- N003
mensetzung am meisten mit dem von Massachusets N004
überein, der ebenfalls ziemlich viel Eisenoxydul, näm- N005
lich 5,24 Proc. enthält, und dem Serpentine von Gor- N006
noschit vielleicht auch im Aeussern ähnlich sieht, da N007
Lychnell ihn strahlig nennt. — Das specifische N008
Gewicht des Serpentins von Gornoschit fand Graf N009
Schaffgotsch in Uebereinstimmung mit dem ande- N010
ren Serpentine 2,641.

N001
Funfzehn Werste hinter dem Dorfe Gornoschit N002
kamen wir nach Mramorskoi, einer kleinen Ortschaft, N003
die aus einer der Krone gehörigen Marmorschlei- N004
ferei nebst einigen Gebäuden für die Arbeiter be- N005
steht. Die Fabrik steht unter der Aufsicht des Di- N006
rektors der Steinschleiferei von Katharinenburg Herrn N007
Kokawin, der selbst die Güte gehabt hatte, nach N008
Mramorsk zu kommen, um uns in der Fabrik herum- N009
zuführen. Wir konnten indessen wenig darin sehen, N010
weil die Fabrik jetzt nicht im Gange war, da man N011
die Arbeiter zur Heuerndte entlassen hatte, und auch N012
die Niederlage grösstentheils leer war, da man nur N013
die von Petersburg gemachten Bestellungen ausführt, N014
und die fertigen Gegenstände stets im Frühjahr bei N015
dem hohen Wasserstande abschickt Man verfertigt N016
übrigens Vasen, Tisch- und Kaminplatten, Säulen und N017
ähnliche Gegenstände; in der Niederlage sahen wir N018
noch die einzelnen Stücke einer grossen Spitzsäule, N019
die in Tobolsk zu Ehren des Kosacken-Hetmanns N020
Jermack, des Eroberers von Sibirien errichtet werden N021
sollte, aber in keinem sehr guten Geschmacke ausge- N022
führt war.

N001
Die Marmorbrüche, worin der Marmor für die Fa- N002
brik gewonnen wird, liegen gleich hinter derselben N003
und führen wegen der Nähe des Dorfes Gornoschit

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 214.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0280" xml:id="img_0280" n="246"/>
        <p><lb n="N001"/>
abgeleitet hat 1). Mit diesen verglichen, kommt der             <lb n="N002"/>
Serpentin von Gornoschit in Rücksicht seiner Zusam-             <lb n="N003"/>
mensetzung am meisten mit dem von Massachusets             <lb n="N004"/>
überein, der ebenfalls ziemlich viel Eisenoxydul, näm-             <lb n="N005"/>
lich 5,24 Proc. enthält, und dem Serpentine von Gor-             <lb n="N006"/>
noschit vielleicht auch im Aeussern ähnlich sieht, da             <lb n="N007"/>
Lychnell ihn strahlig nennt. &#x2014; Das specifische             <lb n="N008"/>
Gewicht des Serpentins von Gornoschit fand Graf             <lb n="N009"/>
Schaffgotsch in Uebereinstimmung mit dem ande-             <lb n="N010"/>
ren Serpentine 2,641.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Funfzehn Werste hinter dem Dorfe Gornoschit             <lb n="N002"/>
kamen wir nach Mramorskoi, einer kleinen Ortschaft,             <lb n="N003"/>
die aus einer der Krone gehörigen Marmorschlei-             <lb n="N004"/>
ferei nebst einigen Gebäuden für die Arbeiter be-             <lb n="N005"/>
steht. Die Fabrik steht unter der Aufsicht des Di-             <lb n="N006"/>
rektors der Steinschleiferei von Katharinenburg Herrn             <lb n="N007"/>
Kokawin, der selbst die Güte gehabt hatte, nach             <lb n="N008"/>
Mramorsk zu kommen, um uns in der Fabrik herum-             <lb n="N009"/>
zuführen. Wir konnten indessen wenig darin sehen,             <lb n="N010"/>
weil die Fabrik jetzt nicht im Gange war, da man             <lb n="N011"/>
die Arbeiter zur Heuerndte entlassen hatte, und auch             <lb n="N012"/>
die Niederlage grösstentheils leer war, da man nur             <lb n="N013"/>
die von Petersburg gemachten Bestellungen ausführt,             <lb n="N014"/>
und die fertigen Gegenstände stets im Frühjahr bei             <lb n="N015"/>
dem hohen Wasserstande abschickt Man verfertigt             <lb n="N016"/>
übrigens Vasen, Tisch- und Kaminplatten, Säulen und             <lb n="N017"/>
ähnliche Gegenstände; in der Niederlage sahen wir             <lb n="N018"/>
noch die einzelnen Stücke einer grossen Spitzsäule,             <lb n="N019"/>
die in Tobolsk zu Ehren des Kosacken-Hetmanns             <lb n="N020"/>
Jermack, des Eroberers von Sibirien errichtet werden             <lb n="N021"/>
sollte, aber in keinem sehr guten Geschmacke ausge-             <lb n="N022"/>
führt war.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Marmorbrüche, worin der Marmor für die Fa-             <lb n="N002"/>
brik gewonnen wird, liegen gleich hinter derselben             <lb n="N003"/>
und führen wegen der Nähe des Dorfes Gornoschit</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 214.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[246/0280] N001 abgeleitet hat 1). Mit diesen verglichen, kommt der N002 Serpentin von Gornoschit in Rücksicht seiner Zusam- N003 mensetzung am meisten mit dem von Massachusets N004 überein, der ebenfalls ziemlich viel Eisenoxydul, näm- N005 lich 5,24 Proc. enthält, und dem Serpentine von Gor- N006 noschit vielleicht auch im Aeussern ähnlich sieht, da N007 Lychnell ihn strahlig nennt. — Das specifische N008 Gewicht des Serpentins von Gornoschit fand Graf N009 Schaffgotsch in Uebereinstimmung mit dem ande- N010 ren Serpentine 2,641. N001 Funfzehn Werste hinter dem Dorfe Gornoschit N002 kamen wir nach Mramorskoi, einer kleinen Ortschaft, N003 die aus einer der Krone gehörigen Marmorschlei- N004 ferei nebst einigen Gebäuden für die Arbeiter be- N005 steht. Die Fabrik steht unter der Aufsicht des Di- N006 rektors der Steinschleiferei von Katharinenburg Herrn N007 Kokawin, der selbst die Güte gehabt hatte, nach N008 Mramorsk zu kommen, um uns in der Fabrik herum- N009 zuführen. Wir konnten indessen wenig darin sehen, N010 weil die Fabrik jetzt nicht im Gange war, da man N011 die Arbeiter zur Heuerndte entlassen hatte, und auch N012 die Niederlage grösstentheils leer war, da man nur N013 die von Petersburg gemachten Bestellungen ausführt, N014 und die fertigen Gegenstände stets im Frühjahr bei N015 dem hohen Wasserstande abschickt Man verfertigt N016 übrigens Vasen, Tisch- und Kaminplatten, Säulen und N017 ähnliche Gegenstände; in der Niederlage sahen wir N018 noch die einzelnen Stücke einer grossen Spitzsäule, N019 die in Tobolsk zu Ehren des Kosacken-Hetmanns N020 Jermack, des Eroberers von Sibirien errichtet werden N021 sollte, aber in keinem sehr guten Geschmacke ausge- N022 führt war. N001 Die Marmorbrüche, worin der Marmor für die Fa- N002 brik gewonnen wird, liegen gleich hinter derselben N003 und führen wegen der Nähe des Dorfes Gornoschit [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. Poggendorffs Annalen B. XI, S. 214.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/280
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/280>, abgerufen am 25.11.2024.