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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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stallen finden sich auch noch die Flächen des Leuci- N002
toeders als dreiflächige Zuspitzungen der Hexaeder- N003
ecken. Die Flächen des Hexaeders und Pyritoeders N004
sind gewöhnlich nicht glatt, sondern mit der oben er- N005
wähnten Streifung versehen, sonst stark glänzend und N006
scharfkantig. Die Grösse der Krystalle ist sehr ver- N007
schieden, und geht von einer oder einigen Linien N008
bis zu mehreren Zollen im Durchmesser. Ein He- N009
xaeder aus den Beresowschen Gruben, welches sich N010
in der Königlichen Sammlung in Berlin befindet, hat N011
Kanten von 6 Zoll Länge. Die Krystalle sind auf N012
den derben Massen aufgewachsen, und frei oder mit N013
Quarz bedeckt, oder in denselben eingewachsen, ohne N014
in diesem Fall aber von der Schärfe der Kanten und N015
dem Glanz der Flächen zu verlieren. Die Krystalle N016
und derben Massen sind aber im Innern selten ganz N017
rein, sondern häufig mit schmalen Trümmern von Quarz N018
nach allen Richtungen durchsetzt.

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Selten ist der Eisenkies ganz frisch, gewöhnlich N002
ist er zersetzt und in Brauneisenerz oder Eisenoxyd- N003
hydrat umgeändert. Die Zersetzung geht von der N004
Oberfläche aus, und ist mehr oder weniger tief einge- N005
drungen, daher man bei grösseren zersetzten Krystallen N006
oder derben Massen in der Regel einen Kern oder N007
andere im Innern zerstreut liegende Stellen von un- N008
zersetztem Eisenkies findet. Die Krystalle haben auch N009
hier, wie gewöhnlich bei dieser Zersetzung nicht nur N010
ihre Form, sondern auch die Schärfe der Ecken und N011
Kanten und den Glanz und die Streifung der Flächen N012
behalten, was jedoch selbst bei den nicht von Quarz N013
bedeckten Krystallen nicht immer unmittelbar zu sehen N014
ist, weil sie häufig noch mit einer nicht glänzenden N015
schwärzlichbraunen dünnen Rinde von Eisenoxydhydrat N016
bedeckt sind, die sich aber mit Leichtigkeit mit einem N017
Messer abheben lässt.

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Das Brauneisenerz, worin sich der Eisenkies um- N002
geändert hat, ist grösstentheils dicht und hat einen

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stallen finden sich auch noch die Flächen des Leuci- N002
toëders als dreiflächige Zuspitzungen der Hexaëder- N003
ecken. Die Flächen des Hexaeders und Pyritoëders N004
sind gewöhnlich nicht glatt, sondern mit der oben er- N005
wähnten Streifung versehen, sonst stark glänzend und N006
scharfkantig. Die Grösse der Krystalle ist sehr ver- N007
schieden, und geht von einer oder einigen Linien N008
bis zu mehreren Zollen im Durchmesser. Ein He- N009
xaëder aus den Beresowschen Gruben, welches sich N010
in der Königlichen Sammlung in Berlin befindet, hat N011
Kanten von 6 Zoll Länge. Die Krystalle sind auf N012
den derben Massen aufgewachsen, und frei oder mit N013
Quarz bedeckt, oder in denselben eingewachsen, ohne N014
in diesem Fall aber von der Schärfe der Kanten und N015
dem Glanz der Flächen zu verlieren. Die Krystalle N016
und derben Massen sind aber im Innern selten ganz N017
rein, sondern häufig mit schmalen Trümmern von Quarz N018
nach allen Richtungen durchsetzt.

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Selten ist der Eisenkies ganz frisch, gewöhnlich N002
ist er zersetzt und in Brauneisenerz oder Eisenoxyd- N003
hydrat umgeändert. Die Zersetzung geht von der N004
Oberfläche aus, und ist mehr oder weniger tief einge- N005
drungen, daher man bei grösseren zersetzten Krystallen N006
oder derben Massen in der Regel einen Kern oder N007
andere im Innern zerstreut liegende Stellen von un- N008
zersetztem Eisenkies findet. Die Krystalle haben auch N009
hier, wie gewöhnlich bei dieser Zersetzung nicht nur N010
ihre Form, sondern auch die Schärfe der Ecken und N011
Kanten und den Glanz und die Streifung der Flächen N012
behalten, was jedoch selbst bei den nicht von Quarz N013
bedeckten Krystallen nicht immer unmittelbar zu sehen N014
ist, weil sie häufig noch mit einer nicht glänzenden N015
schwärzlichbraunen dünnen Rinde von Eisenoxydhydrat N016
bedeckt sind, die sich aber mit Leichtigkeit mit einem N017
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[194/0228] N001 stallen finden sich auch noch die Flächen des Leuci- N002 toëders als dreiflächige Zuspitzungen der Hexaëder- N003 ecken. Die Flächen des Hexaeders und Pyritoëders N004 sind gewöhnlich nicht glatt, sondern mit der oben er- N005 wähnten Streifung versehen, sonst stark glänzend und N006 scharfkantig. Die Grösse der Krystalle ist sehr ver- N007 schieden, und geht von einer oder einigen Linien N008 bis zu mehreren Zollen im Durchmesser. Ein He- N009 xaëder aus den Beresowschen Gruben, welches sich N010 in der Königlichen Sammlung in Berlin befindet, hat N011 Kanten von 6 Zoll Länge. Die Krystalle sind auf N012 den derben Massen aufgewachsen, und frei oder mit N013 Quarz bedeckt, oder in denselben eingewachsen, ohne N014 in diesem Fall aber von der Schärfe der Kanten und N015 dem Glanz der Flächen zu verlieren. Die Krystalle N016 und derben Massen sind aber im Innern selten ganz N017 rein, sondern häufig mit schmalen Trümmern von Quarz N018 nach allen Richtungen durchsetzt. N001 Selten ist der Eisenkies ganz frisch, gewöhnlich N002 ist er zersetzt und in Brauneisenerz oder Eisenoxyd- N003 hydrat umgeändert. Die Zersetzung geht von der N004 Oberfläche aus, und ist mehr oder weniger tief einge- N005 drungen, daher man bei grösseren zersetzten Krystallen N006 oder derben Massen in der Regel einen Kern oder N007 andere im Innern zerstreut liegende Stellen von un- N008 zersetztem Eisenkies findet. Die Krystalle haben auch N009 hier, wie gewöhnlich bei dieser Zersetzung nicht nur N010 ihre Form, sondern auch die Schärfe der Ecken und N011 Kanten und den Glanz und die Streifung der Flächen N012 behalten, was jedoch selbst bei den nicht von Quarz N013 bedeckten Krystallen nicht immer unmittelbar zu sehen N014 ist, weil sie häufig noch mit einer nicht glänzenden N015 schwärzlichbraunen dünnen Rinde von Eisenoxydhydrat N016 bedeckt sind, die sich aber mit Leichtigkeit mit einem N017 Messer abheben lässt. N001 Das Brauneisenerz, worin sich der Eisenkies um- N002 geändert hat, ist grösstentheils dicht und hat einen

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/228>, abgerufen am 04.05.2024.