Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
wänit soll dagegen sich in unregelmässigen Massen N002
in diesen Gebirgsarten finden, was vielleicht diesen N003
Anschein nur da haben mag, wo er sehr mit Bitterspath N004
gemengt ist, denn in manchen Abänderungen ist er N005
so deutlich schiefrig, dass er für nichts anderes als N006
einen quarzigen Talkschiefer angesehen werden kann, N007
der dann auch wohl nur lagerartig in dem gewöhn- N008
lichen Talkschiefer vorkommt. --

N001
Diese geschichteten Gebirgsarten werden nun von N002
Gängen von Granit durchsetzt, die aber selbst noch N003
nicht edel sind, sondern in besondern Quarzgängen, N004
die in ihnen wiederum aufsetzen, das Gold enthalten, N005
welches den Gegenstand des Beresowschen Bergbaus N006
ausmacht.

N001
Der Granit der Beresowschen Gruben wird von N002
den Bergleuten in Beresowsk nicht Granit genannt, N003
sondern mit einem eigenen Namen Beresit bezeich- N004
net; und allerdings hat er häufig nicht ganz das ge- N005
wöhnliche Ansehen des Granits. Er ist in der Regel N006
sehr mürbe und zersetzt, und besonders in der Nähe N007
der Quarzgänge und in den obern Teufen, wo er den N008
Einwirkungen der Atmosphäre und der Tagewasser N009
mehr ausgesetzt ist. Aber auch selbst in grössern N010
Teufen hält es noch schwer frische Stücke zu erhal- N011
ten, da das Gestein sehr klüftig ist, die Tagewasser N012
tief hineindringen und die Gruben jetzt nur bis zu dem N013
Stollen fahrbar sind, der bei dem von keinen tiefen Thä- N014
lern durchschnittenen Boden auf der Blagoweschenski- N015
schen Grube nur die sehr unbeträchtliche Teufe von N016
9 Lachtern einbringt.

N001
Wo das Gestein am frischesten ist besteht es aus N002
lichte gelblich- oder graulichweissem Feldspath, lichte N003
graulich- oder röthlichweissem Quarz und silberweis- N004
sem oder graulichweissem Glimmer. Der Feldspath ist N005
gewöhnlich in vorherrschender Menge vorhanden, und N006
bildet eine Hauptmasse, in welcher die übrigen Ge- N007
mengtheile eingewachsen sind. Er ist meistentheils

N001
wänit soll dagegen sich in unregelmässigen Massen N002
in diesen Gebirgsarten finden, was vielleicht diesen N003
Anschein nur da haben mag, wo er sehr mit Bitterspath N004
gemengt ist, denn in manchen Abänderungen ist er N005
so deutlich schiefrig, dass er für nichts anderes als N006
einen quarzigen Talkschiefer angesehen werden kann, N007
der dann auch wohl nur lagerartig in dem gewöhn- N008
lichen Talkschiefer vorkommt. —

N001
Diese geschichteten Gebirgsarten werden nun von N002
Gängen von Granit durchsetzt, die aber selbst noch N003
nicht edel sind, sondern in besondern Quarzgängen, N004
die in ihnen wiederum aufsetzen, das Gold enthalten, N005
welches den Gegenstand des Beresowschen Bergbaus N006
ausmacht.

N001
Der Granit der Beresowschen Gruben wird von N002
den Bergleuten in Beresowsk nicht Granit genannt, N003
sondern mit einem eigenen Namen Beresit bezeich- N004
net; und allerdings hat er häufig nicht ganz das ge- N005
wöhnliche Ansehen des Granits. Er ist in der Regel N006
sehr mürbe und zersetzt, und besonders in der Nähe N007
der Quarzgänge und in den obern Teufen, wo er den N008
Einwirkungen der Atmosphäre und der Tagewasser N009
mehr ausgesetzt ist. Aber auch selbst in grössern N010
Teufen hält es noch schwer frische Stücke zu erhal- N011
ten, da das Gestein sehr klüftig ist, die Tagewasser N012
tief hineindringen und die Gruben jetzt nur bis zu dem N013
Stollen fahrbar sind, der bei dem von keinen tiefen Thä- N014
lern durchschnittenen Boden auf der Blagoweschenski- N015
schen Grube nur die sehr unbeträchtliche Teufe von N016
9 Lachtern einbringt.

N001
Wo das Gestein am frischesten ist besteht es aus N002
lichte gelblich- oder graulichweissem Feldspath, lichte N003
graulich- oder röthlichweissem Quarz und silberweis- N004
sem oder graulichweissem Glimmer. Der Feldspath ist N005
gewöhnlich in vorherrschender Menge vorhanden, und N006
bildet eine Hauptmasse, in welcher die übrigen Ge- N007
mengtheile eingewachsen sind. Er ist meistentheils

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0220" xml:id="img_0220" n="186"/>
        <p><lb n="N001"/>
wänit soll dagegen sich in unregelmässigen Massen             <lb n="N002"/>
in diesen Gebirgsarten finden, was vielleicht diesen             <lb n="N003"/>
Anschein nur da haben mag, wo er sehr mit Bitterspath             <lb n="N004"/>
gemengt ist, denn in manchen Abänderungen ist er             <lb n="N005"/>
so deutlich schiefrig, dass er für nichts anderes als             <lb n="N006"/>
einen quarzigen Talkschiefer angesehen werden kann,             <lb n="N007"/>
der dann auch wohl nur lagerartig in dem gewöhn-             <lb n="N008"/>
lichen Talkschiefer vorkommt. &#x2014;</p>
        <p><lb n="N001"/>
Diese geschichteten Gebirgsarten werden nun von             <lb n="N002"/>
Gängen von Granit durchsetzt, die aber selbst noch             <lb n="N003"/>
nicht edel sind, sondern in besondern Quarzgängen,             <lb n="N004"/>
die in ihnen wiederum aufsetzen, das Gold enthalten,             <lb n="N005"/>
welches den Gegenstand des Beresowschen Bergbaus <lb n="N006"/>
ausmacht.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Granit der Beresowschen Gruben wird von             <lb n="N002"/>
den Bergleuten in Beresowsk nicht Granit genannt,             <lb n="N003"/>
sondern mit einem eigenen Namen Beresit bezeich-             <lb n="N004"/>
net; und allerdings hat er häufig nicht ganz das ge- <lb n="N005"/>
wöhnliche Ansehen des Granits. Er ist in der Regel             <lb n="N006"/>
sehr mürbe und zersetzt, und besonders in der Nähe             <lb n="N007"/>
der Quarzgänge und in den obern Teufen, wo er den             <lb n="N008"/>
Einwirkungen der Atmosphäre und der Tagewasser             <lb n="N009"/>
mehr ausgesetzt ist. Aber auch selbst in grössern             <lb n="N010"/>
Teufen hält es noch schwer frische Stücke zu erhal-             <lb n="N011"/>
ten, da das Gestein sehr klüftig ist, die Tagewasser             <lb n="N012"/>
tief hineindringen und die Gruben jetzt nur bis zu dem             <lb n="N013"/>
Stollen fahrbar sind, der bei dem von keinen tiefen Thä-             <lb n="N014"/>
lern durchschnittenen Boden auf der Blagoweschenski-             <lb n="N015"/>
schen Grube nur die sehr unbeträchtliche Teufe von             <lb n="N016"/>
9 Lachtern einbringt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wo das Gestein am frischesten ist besteht es aus             <lb n="N002"/>
lichte gelblich- oder graulichweissem Feldspath, lichte             <lb n="N003"/>
graulich- oder röthlichweissem Quarz und silberweis-             <lb n="N004"/>
sem oder graulichweissem Glimmer. Der Feldspath ist             <lb n="N005"/>
gewöhnlich in vorherrschender Menge vorhanden, und             <lb n="N006"/>
bildet eine Hauptmasse, in welcher die übrigen Ge-             <lb n="N007"/>
mengtheile eingewachsen sind. Er ist meistentheils</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0220] N001 wänit soll dagegen sich in unregelmässigen Massen N002 in diesen Gebirgsarten finden, was vielleicht diesen N003 Anschein nur da haben mag, wo er sehr mit Bitterspath N004 gemengt ist, denn in manchen Abänderungen ist er N005 so deutlich schiefrig, dass er für nichts anderes als N006 einen quarzigen Talkschiefer angesehen werden kann, N007 der dann auch wohl nur lagerartig in dem gewöhn- N008 lichen Talkschiefer vorkommt. — N001 Diese geschichteten Gebirgsarten werden nun von N002 Gängen von Granit durchsetzt, die aber selbst noch N003 nicht edel sind, sondern in besondern Quarzgängen, N004 die in ihnen wiederum aufsetzen, das Gold enthalten, N005 welches den Gegenstand des Beresowschen Bergbaus N006 ausmacht. N001 Der Granit der Beresowschen Gruben wird von N002 den Bergleuten in Beresowsk nicht Granit genannt, N003 sondern mit einem eigenen Namen Beresit bezeich- N004 net; und allerdings hat er häufig nicht ganz das ge- N005 wöhnliche Ansehen des Granits. Er ist in der Regel N006 sehr mürbe und zersetzt, und besonders in der Nähe N007 der Quarzgänge und in den obern Teufen, wo er den N008 Einwirkungen der Atmosphäre und der Tagewasser N009 mehr ausgesetzt ist. Aber auch selbst in grössern N010 Teufen hält es noch schwer frische Stücke zu erhal- N011 ten, da das Gestein sehr klüftig ist, die Tagewasser N012 tief hineindringen und die Gruben jetzt nur bis zu dem N013 Stollen fahrbar sind, der bei dem von keinen tiefen Thä- N014 lern durchschnittenen Boden auf der Blagoweschenski- N015 schen Grube nur die sehr unbeträchtliche Teufe von N016 9 Lachtern einbringt. N001 Wo das Gestein am frischesten ist besteht es aus N002 lichte gelblich- oder graulichweissem Feldspath, lichte N003 graulich- oder röthlichweissem Quarz und silberweis- N004 sem oder graulichweissem Glimmer. Der Feldspath ist N005 gewöhnlich in vorherrschender Menge vorhanden, und N006 bildet eine Hauptmasse, in welcher die übrigen Ge- N007 mengtheile eingewachsen sind. Er ist meistentheils

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/220
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/220>, abgerufen am 23.11.2024.