Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
wöhnliche Gemengtheile des Augitporphyrs sind. Wir N002
haben diesen Porphyr nicht geschliffen gesehen; bei N003
den wenig von einander abstechenden Farben der Ge- N004
mengtheile, nimmt er sich geschliffen vielleicht weniger N005
gut aus, als er in mineralogischer Hinsicht durch die N006
Grösse der eingewachsenen Labradorkrystalle merk- N007
würdig ist, die grösser als in irgend einem mir be- N008
kannten Augitporphyre sind.

N001
Ich übergehe andere weniger interessante Abän- N002
derungen dieses Augitporphyrs von Ajatskaja und er- N003
wähne nur noch, unter den vor der Schleiferei liegen- N004
den Blöcken, eines Porphyrs mit grünlichschwarzer, an N005
den Kanten durchscheinender Grundmasse, und sparsam N006
inliegenden kleinen weissen Albitkrystallen aus der N007
Gegend von Pyschminsk bei Beresowsk, der eine sehr N008
gute Politur annimmt, und eines rothen Porphyrs vom N009
See Tolkasch im südlichen Ural, der eine bräunlich- N010
rothe Grundmasse und kleine inliegende graulichweisse N011
Feldspathkrystalle hat, doch aber an Schönheit den N012
rothen Porphyren des Altai nachstehen möchte.

N001
Eigentliche Granite kommen am Ural nicht von N002
besonderer Schönheit vor, und werden daher auch nicht N003
in Katharinenburg verarbeitet, es sei denn, man rechne N004
dazu den sogenannten Schriftgranit, der indessen N005
doch in nichts anderem als in grossen Feldspathkry- N006
stallen besteht, die mit Quarz durchwachsen sind, und N007
auf den ich später noch zurückkommen werde. Dage- N008
gen ist hier noch eine bemerkenswerthe Gebirgsart N009
zu erwähnen, die freilich gewöhnlich den Namen Gra- N010
nit führt, indessen ein Diorit ist. Sie findet sich, wie N011
Hermann 1) angiebt, an dem Flusse Resch, 4 Werste N012
von dem Dorfe Reschewsk, und besteht aus gelblich- N013
bis graulichweissem Albit und schwärzlichgrüner Horn- N014
blende. Der erstere Gemengtheil ist vorwaltend und

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Versuch einer mineralogischen Beschreibung des Uralischen Erz- N002
gebirges, Th. II, S. 265.
N001
10

N001
wöhnliche Gemengtheile des Augitporphyrs sind. Wir N002
haben diesen Porphyr nicht geschliffen gesehen; bei N003
den wenig von einander abstechenden Farben der Ge- N004
mengtheile, nimmt er sich geschliffen vielleicht weniger N005
gut aus, als er in mineralogischer Hinsicht durch die N006
Grösse der eingewachsenen Labradorkrystalle merk- N007
würdig ist, die grösser als in irgend einem mir be- N008
kannten Augitporphyre sind.

N001
Ich übergehe andere weniger interessante Abän- N002
derungen dieses Augitporphyrs von Ajatskaja und er- N003
wähne nur noch, unter den vor der Schleiferei liegen- N004
den Blöcken, eines Porphyrs mit grünlichschwarzer, an N005
den Kanten durchscheinender Grundmasse, und sparsam N006
inliegenden kleinen weissen Albitkrystallen aus der N007
Gegend von Pyschminsk bei Beresowsk, der eine sehr N008
gute Politur annimmt, und eines rothen Porphyrs vom N009
See Tolkasch im südlichen Ural, der eine bräunlich- N010
rothe Grundmasse und kleine inliegende graulichweisse N011
Feldspathkrystalle hat, doch aber an Schönheit den N012
rothen Porphyren des Altai nachstehen möchte.

N001
Eigentliche Granite kommen am Ural nicht von N002
besonderer Schönheit vor, und werden daher auch nicht N003
in Katharinenburg verarbeitet, es sei denn, man rechne N004
dazu den sogenannten Schriftgranit, der indessen N005
doch in nichts anderem als in grossen Feldspathkry- N006
stallen besteht, die mit Quarz durchwachsen sind, und N007
auf den ich später noch zurückkommen werde. Dage- N008
gen ist hier noch eine bemerkenswerthe Gebirgsart N009
zu erwähnen, die freilich gewöhnlich den Namen Gra- N010
nit führt, indessen ein Diorit ist. Sie findet sich, wie N011
Hermann 1) angiebt, an dem Flusse Resch, 4 Werste N012
von dem Dorfe Reschewsk, und besteht aus gelblich- N013
bis graulichweissem Albit und schwärzlichgrüner Horn- N014
blende. Der erstere Gemengtheil ist vorwaltend und

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Versuch einer mineralogischen Beschreibung des Uralischen Erz- N002
gebirges, Th. II, S. 265.
N001
10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0179" xml:id="img_0179" n="145"/>
        <p><lb n="N001"/>
wöhnliche Gemengtheile des Augitporphyrs sind. Wir             <lb n="N002"/>
haben diesen Porphyr nicht geschliffen gesehen; bei             <lb n="N003"/>
den wenig von einander abstechenden Farben der Ge-             <lb n="N004"/>
mengtheile, nimmt er sich geschliffen vielleicht weniger             <lb n="N005"/>
gut aus, als er in mineralogischer Hinsicht durch die             <lb n="N006"/>
Grösse der eingewachsenen Labradorkrystalle merk-             <lb n="N007"/>
würdig ist, die grösser als in irgend einem mir be-             <lb n="N008"/>
kannten Augitporphyre sind.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Ich übergehe andere weniger interessante Abän-             <lb n="N002"/>
derungen dieses Augitporphyrs von Ajatskaja und er-             <lb n="N003"/>
wähne nur noch, unter den vor der Schleiferei liegen-             <lb n="N004"/>
den Blöcken, eines Porphyrs mit grünlichschwarzer, an             <lb n="N005"/>
den Kanten durchscheinender Grundmasse, und sparsam             <lb n="N006"/>
inliegenden kleinen weissen Albitkrystallen aus der             <lb n="N007"/>
Gegend von Pyschminsk bei Beresowsk, der eine sehr             <lb n="N008"/>
gute Politur annimmt, und eines rothen Porphyrs vom             <lb n="N009"/>
See Tolkasch im südlichen Ural, der eine bräunlich-             <lb n="N010"/>
rothe Grundmasse und kleine inliegende graulichweisse             <lb n="N011"/>
Feldspathkrystalle hat, doch aber an Schönheit den             <lb n="N012"/>
rothen Porphyren des Altai nachstehen möchte.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Eigentliche Granite kommen am Ural nicht von             <lb n="N002"/>
besonderer Schönheit vor, und werden daher auch nicht             <lb n="N003"/>
in Katharinenburg verarbeitet, es sei denn, man rechne             <lb n="N004"/>
dazu den sogenannten Schriftgranit, der indessen             <lb n="N005"/>
doch in nichts anderem als in grossen Feldspathkry-             <lb n="N006"/>
stallen besteht, die mit Quarz durchwachsen sind, und             <lb n="N007"/>
auf den ich später noch zurückkommen werde. Dage-             <lb n="N008"/>
gen ist hier noch eine bemerkenswerthe Gebirgsart             <lb n="N009"/>
zu erwähnen, die freilich gewöhnlich den Namen Gra-             <lb n="N010"/>
nit führt, indessen ein Diorit ist. Sie findet sich, wie             <lb n="N011"/>
Hermann 1) angiebt, an dem Flusse Resch, 4 Werste             <lb n="N012"/>
von dem Dorfe Reschewsk, und besteht aus gelblich-             <lb n="N013"/>
bis graulichweissem Albit und schwärzlichgrüner Horn-             <lb n="N014"/>
blende. Der erstere Gemengtheil ist vorwaltend und</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Versuch einer mineralogischen Beschreibung des Uralischen Erz-             <lb n="N002"/>
gebirges, Th. II, S. 265.</note>
        <fw type="sig" place="bottom"><lb n="N001"/>
10</fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0179] N001 wöhnliche Gemengtheile des Augitporphyrs sind. Wir N002 haben diesen Porphyr nicht geschliffen gesehen; bei N003 den wenig von einander abstechenden Farben der Ge- N004 mengtheile, nimmt er sich geschliffen vielleicht weniger N005 gut aus, als er in mineralogischer Hinsicht durch die N006 Grösse der eingewachsenen Labradorkrystalle merk- N007 würdig ist, die grösser als in irgend einem mir be- N008 kannten Augitporphyre sind. N001 Ich übergehe andere weniger interessante Abän- N002 derungen dieses Augitporphyrs von Ajatskaja und er- N003 wähne nur noch, unter den vor der Schleiferei liegen- N004 den Blöcken, eines Porphyrs mit grünlichschwarzer, an N005 den Kanten durchscheinender Grundmasse, und sparsam N006 inliegenden kleinen weissen Albitkrystallen aus der N007 Gegend von Pyschminsk bei Beresowsk, der eine sehr N008 gute Politur annimmt, und eines rothen Porphyrs vom N009 See Tolkasch im südlichen Ural, der eine bräunlich- N010 rothe Grundmasse und kleine inliegende graulichweisse N011 Feldspathkrystalle hat, doch aber an Schönheit den N012 rothen Porphyren des Altai nachstehen möchte. N001 Eigentliche Granite kommen am Ural nicht von N002 besonderer Schönheit vor, und werden daher auch nicht N003 in Katharinenburg verarbeitet, es sei denn, man rechne N004 dazu den sogenannten Schriftgranit, der indessen N005 doch in nichts anderem als in grossen Feldspathkry- N006 stallen besteht, die mit Quarz durchwachsen sind, und N007 auf den ich später noch zurückkommen werde. Dage- N008 gen ist hier noch eine bemerkenswerthe Gebirgsart N009 zu erwähnen, die freilich gewöhnlich den Namen Gra- N010 nit führt, indessen ein Diorit ist. Sie findet sich, wie N011 Hermann 1) angiebt, an dem Flusse Resch, 4 Werste N012 von dem Dorfe Reschewsk, und besteht aus gelblich- N013 bis graulichweissem Albit und schwärzlichgrüner Horn- N014 blende. Der erstere Gemengtheil ist vorwaltend und [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Versuch einer mineralogischen Beschreibung des Uralischen Erz- N002 gebirges, Th. II, S. 265. N001 10

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/179
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/179>, abgerufen am 27.11.2024.