Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
tharinenburg, 23 Werste von dieser Stadt, sowie 31 N002
Werste von Bilimbajewsk entfernt, der Weg zum zwei- N003
ten Male über sie führt.

N001
Die Berosowaja Gora liegt also in dem Kamm des N002
Gebirges, welcher auch hier zugleich die Wasser- N003
scheide bildet. Diess ist jedoch nur auf dieser Strasse N004
der Fall, denn wenige Werste südlich von der Wol- N005
schaja Gora wird er durch die Tschussowaja durch- N006
brochen, die östlich von demselben entspringt, und auch N007
auf seiner Ostseite so weit entlang fliesst, dass sie sich N008
der kleinen Räscheta bis auf eine Entfernung von 4 N009
Wersten nähert, dann aber ihren Lauf verändert, in N010
nordwestlicher Richtung durch den Kamm des Gebirges N011
dringt, und erst jenseits Bilimbajewsk in der ursprüng- N012
lichen, nördlichen Richtung fortsetzt. Ich werde später N013
noch auf die wahrscheinliche Ursache dieser veränder- N014
ten Richtung zurückkommen; ein bedeutender Gebirgs- N015
zug aber, der die Tschussowaja von der kleinen Rä- N016
scheta trennte, findet sich so wenig, dass man schon, N017
um die beiden Flüsse zu verbinden, einen Kanal pro- N018
jectirt hat, der von keiner grössern Länge als von 4 N019
Wersten, zu gleicher Zeit das Eismeer und das Kas- N020
pische Meer verbinden würde. Ja die Entfernung die- N021
ser beiden Wassersysteme ist noch geringer, denn N022
etwas östlich von dem projectirten Kanal liegen noch N023
mehrere kleine Seen, die ihren Ausfluss in die Tschus- N024
sowaja nehmen, sich also der kleinen Räscheta noch N025
um ein Bedeutendes nähern. Der höchste Höhenzug N026
bewährt sich also hier nicht als vollständiger Wasser- N027
theiler, eine Erscheinung, die sich im übrigen Ural N028
noch häufig wiederhohlt.

N001
Das Gestein, woraus der Westabhang der Bere- N002
sowaja Gora besteht, ist Chloritschiefer, der wie der N003
ihm vorangehende Talkschiefer Octaeder von Magnet- N004
eisenerz von etwas grösserer Ausdehnung und in be- N005
deutenderer Menge, und ausserdem auch zuweilen Eisen-

N001
tharinenburg, 23 Werste von dieser Stadt, sowie 31 N002
Werste von Bilimbajewsk entfernt, der Weg zum zwei- N003
ten Male über sie führt.

N001
Die Berosowaja Gora liegt also in dem Kamm des N002
Gebirges, welcher auch hier zugleich die Wasser- N003
scheide bildet. Diess ist jedoch nur auf dieser Strasse N004
der Fall, denn wenige Werste südlich von der Wol- N005
schaja Gora wird er durch die Tschussowaja durch- N006
brochen, die östlich von demselben entspringt, und auch N007
auf seiner Ostseite so weit entlang fliesst, dass sie sich N008
der kleinen Räscheta bis auf eine Entfernung von 4 N009
Wersten nähert, dann aber ihren Lauf verändert, in N010
nordwestlicher Richtung durch den Kamm des Gebirges N011
dringt, und erst jenseits Bilimbajewsk in der ursprüng- N012
lichen, nördlichen Richtung fortsetzt. Ich werde später N013
noch auf die wahrscheinliche Ursache dieser veränder- N014
ten Richtung zurückkommen; ein bedeutender Gebirgs- N015
zug aber, der die Tschussowaja von der kleinen Rä- N016
scheta trennte, findet sich so wenig, dass man schon, N017
um die beiden Flüsse zu verbinden, einen Kanal pro- N018
jectirt hat, der von keiner grössern Länge als von 4 N019
Wersten, zu gleicher Zeit das Eismeer und das Kas- N020
pische Meer verbinden würde. Ja die Entfernung die- N021
ser beiden Wassersysteme ist noch geringer, denn N022
etwas östlich von dem projectirten Kanal liegen noch N023
mehrere kleine Seen, die ihren Ausfluss in die Tschus- N024
sowaja nehmen, sich also der kleinen Räscheta noch N025
um ein Bedeutendes nähern. Der höchste Höhenzug N026
bewährt sich also hier nicht als vollständiger Wasser- N027
theiler, eine Erscheinung, die sich im übrigen Ural N028
noch häufig wiederhohlt.

N001
Das Gestein, woraus der Westabhang der Bere- N002
sowaja Gora besteht, ist Chloritschiefer, der wie der N003
ihm vorangehende Talkschiefer Octaëder von Magnet- N004
eisenerz von etwas grösserer Ausdehnung und in be- N005
deutenderer Menge, und ausserdem auch zuweilen Eisen-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0161" xml:id="img_0161" n="127"/>
        <p><lb n="N001"/>
tharinenburg, 23 Werste von dieser Stadt, sowie 31 <lb n="N002"/>
Werste von Bilimbajewsk entfernt, der Weg zum zwei-             <lb n="N003"/>
ten Male über sie führt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Berosowaja Gora liegt also in dem Kamm des             <lb n="N002"/>
Gebirges, welcher auch hier zugleich die Wasser-             <lb n="N003"/>
scheide bildet. Diess ist jedoch nur auf dieser Strasse             <lb n="N004"/>
der Fall, denn wenige Werste südlich von der Wol-             <lb n="N005"/>
schaja Gora wird er durch die Tschussowaja durch-             <lb n="N006"/>
brochen, die östlich von demselben entspringt, und auch             <lb n="N007"/>
auf seiner Ostseite so weit entlang fliesst, dass sie sich             <lb n="N008"/>
der kleinen Räscheta bis auf eine Entfernung von 4             <lb n="N009"/>
Wersten nähert, dann aber ihren Lauf verändert, in             <lb n="N010"/>
nordwestlicher Richtung durch den Kamm des Gebirges             <lb n="N011"/>
dringt, und erst jenseits Bilimbajewsk in der ursprüng-             <lb n="N012"/>
lichen, nördlichen Richtung fortsetzt. Ich werde später             <lb n="N013"/>
noch auf die wahrscheinliche Ursache dieser veränder-             <lb n="N014"/>
ten Richtung zurückkommen; ein bedeutender Gebirgs- <lb n="N015"/>
zug aber, der die Tschussowaja von der kleinen Rä-             <lb n="N016"/>
scheta trennte, findet sich so wenig, dass man schon,             <lb n="N017"/>
um die beiden Flüsse zu verbinden, einen Kanal pro-             <lb n="N018"/>
jectirt hat, der von keiner grössern Länge als von 4             <lb n="N019"/>
Wersten, zu gleicher Zeit das Eismeer und das Kas-             <lb n="N020"/>
pische Meer verbinden würde. Ja die Entfernung die-             <lb n="N021"/>
ser beiden Wassersysteme ist noch geringer, denn             <lb n="N022"/>
etwas östlich von dem projectirten Kanal liegen noch             <lb n="N023"/>
mehrere kleine Seen, die ihren Ausfluss in die Tschus-             <lb n="N024"/>
sowaja nehmen, sich also der kleinen Räscheta noch             <lb n="N025"/>
um ein Bedeutendes nähern. Der höchste Höhenzug             <lb n="N026"/>
bewährt sich also hier nicht als vollständiger Wasser-             <lb n="N027"/>
theiler, eine Erscheinung, die sich im übrigen Ural             <lb n="N028"/>
noch häufig wiederhohlt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das Gestein, woraus der Westabhang der Bere-             <lb n="N002"/>
sowaja Gora besteht, ist Chloritschiefer, der wie der             <lb n="N003"/>
ihm vorangehende Talkschiefer Octaëder von Magnet-             <lb n="N004"/>
eisenerz von etwas grösserer Ausdehnung und in be-             <lb n="N005"/>
deutenderer Menge, und ausserdem auch zuweilen Eisen-</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0161] N001 tharinenburg, 23 Werste von dieser Stadt, sowie 31 N002 Werste von Bilimbajewsk entfernt, der Weg zum zwei- N003 ten Male über sie führt. N001 Die Berosowaja Gora liegt also in dem Kamm des N002 Gebirges, welcher auch hier zugleich die Wasser- N003 scheide bildet. Diess ist jedoch nur auf dieser Strasse N004 der Fall, denn wenige Werste südlich von der Wol- N005 schaja Gora wird er durch die Tschussowaja durch- N006 brochen, die östlich von demselben entspringt, und auch N007 auf seiner Ostseite so weit entlang fliesst, dass sie sich N008 der kleinen Räscheta bis auf eine Entfernung von 4 N009 Wersten nähert, dann aber ihren Lauf verändert, in N010 nordwestlicher Richtung durch den Kamm des Gebirges N011 dringt, und erst jenseits Bilimbajewsk in der ursprüng- N012 lichen, nördlichen Richtung fortsetzt. Ich werde später N013 noch auf die wahrscheinliche Ursache dieser veränder- N014 ten Richtung zurückkommen; ein bedeutender Gebirgs- N015 zug aber, der die Tschussowaja von der kleinen Rä- N016 scheta trennte, findet sich so wenig, dass man schon, N017 um die beiden Flüsse zu verbinden, einen Kanal pro- N018 jectirt hat, der von keiner grössern Länge als von 4 N019 Wersten, zu gleicher Zeit das Eismeer und das Kas- N020 pische Meer verbinden würde. Ja die Entfernung die- N021 ser beiden Wassersysteme ist noch geringer, denn N022 etwas östlich von dem projectirten Kanal liegen noch N023 mehrere kleine Seen, die ihren Ausfluss in die Tschus- N024 sowaja nehmen, sich also der kleinen Räscheta noch N025 um ein Bedeutendes nähern. Der höchste Höhenzug N026 bewährt sich also hier nicht als vollständiger Wasser- N027 theiler, eine Erscheinung, die sich im übrigen Ural N028 noch häufig wiederhohlt. N001 Das Gestein, woraus der Westabhang der Bere- N002 sowaja Gora besteht, ist Chloritschiefer, der wie der N003 ihm vorangehende Talkschiefer Octaëder von Magnet- N004 eisenerz von etwas grösserer Ausdehnung und in be- N005 deutenderer Menge, und ausserdem auch zuweilen Eisen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/161
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/161>, abgerufen am 22.11.2024.