N001 Der Bergbau auf diese Sanderze ist schon sehr N002 alt, denn ehe er von den Russen in den dreissiger N003 und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder N004 aufgenommen wurde, war er schon von einem ältern N005 Volke wenigstens in den südlichern Gegenden betrie- N006 ben worden, deren alte Halden und abgeteufte Schachte N007 an den Ufern der Sakmara und Dioma sehr häufig Ver- N008 anlassung zur Entdeckung der jetzt bearbeiteten Gru- N009 ben gegeben haben. Spuren eines solchen früher be- N010 triebenen Bergbaus hat man auch auf der Ostseite des N011 Urals selbst bis zur Breite von Gumeschewsk, ja im N012 ganzen Altai und in der Steppe der Kirgisen gefunden, N013 aber es ist noch ganz unausgemacht, welches Volk es ge- N014 wesen ist, das diesen ausgedehnten Bergbau getrieben hat. N015 In Russland schreibt man ihn den Tschuden zu, und N016 nennt daher diese alten Arbeiten, Tschudische Arbeiten.
N001 Von Werchne-Mulinsk an setzten wir nun gemein- N002 schaftlich mit dem Grafen Polier die weitere Reise N003 fort. Wir verliessen diesen Ort am Morgen des 13ten N004 Juni, und kamen bei der Nähe von Perm sehr bald N005 in dieser Stadt an, die unmittelbar an dem linken Ufer N006 der Kama liegt. Perm ist erst in der neuern Zeit zur N007 Gouvernements-Stadt erhoben, denn bis zum Jahre N008 1780 war sie nur noch ein unbedeutender Flecken N009 (Slobode), doch ist sie jetzt schon von ziemlichem Um- N010 fang, wie sie denn auch einen grossen Verkehr treibt, N011 da alle die Kama herabkommenden Schiffe bei ihr an- N012 legen müssen. Sie hat gerade und breite Strassen, N013 einen grossen Markt und mehrere Kirchen, und ist N014 rund herum mit einer schönen Allee von Birken um- N015 geben. Ihre Häuser sind meistentheils von Holz, doch N016 finden sich darunter auch mehrere steinerne Gebäude, N017 und namentlich sind von der Art alle Kronsgebäude. N018 Zu der Zeit unserer Reise war sie noch der Sitz der N019 obersten Behörde für die Bergverwaltung des Urals, N020 der aber jetzt nach Katharinenburg verlegt ist.
N001 Der Bergbau auf diese Sanderze ist schon sehr N002 alt, denn ehe er von den Russen in den dreissiger N003 und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder N004 aufgenommen wurde, war er schon von einem ältern N005 Volke wenigstens in den südlichern Gegenden betrie- N006 ben worden, deren alte Halden und abgeteufte Schachte N007 an den Ufern der Sakmara und Dioma sehr häufig Ver- N008 anlassung zur Entdeckung der jetzt bearbeiteten Gru- N009 ben gegeben haben. Spuren eines solchen früher be- N010 triebenen Bergbaus hat man auch auf der Ostseite des N011 Urals selbst bis zur Breite von Gumeschewsk, ja im N012 ganzen Altai und in der Steppe der Kirgisen gefunden, N013 aber es ist noch ganz unausgemacht, welches Volk es ge- N014 wesen ist, das diesen ausgedehnten Bergbau getrieben hat. N015 In Russland schreibt man ihn den Tschuden zu, und N016 nennt daher diese alten Arbeiten, Tschudische Arbeiten.
N001 Von Werchne-Mulinsk an setzten wir nun gemein- N002 schaftlich mit dem Grafen Polier die weitere Reise N003 fort. Wir verliessen diesen Ort am Morgen des 13ten N004 Juni, und kamen bei der Nähe von Perm sehr bald N005 in dieser Stadt an, die unmittelbar an dem linken Ufer N006 der Kama liegt. Perm ist erst in der neuern Zeit zur N007 Gouvernements-Stadt erhoben, denn bis zum Jahre N008 1780 war sie nur noch ein unbedeutender Flecken N009 (Slobode), doch ist sie jetzt schon von ziemlichem Um- N010 fang, wie sie denn auch einen grossen Verkehr treibt, N011 da alle die Kama herabkommenden Schiffe bei ihr an- N012 legen müssen. Sie hat gerade und breite Strassen, N013 einen grossen Markt und mehrere Kirchen, und ist N014 rund herum mit einer schönen Allee von Birken um- N015 geben. Ihre Häuser sind meistentheils von Holz, doch N016 finden sich darunter auch mehrere steinerne Gebäude, N017 und namentlich sind von der Art alle Kronsgebäude. N018 Zu der Zeit unserer Reise war sie noch der Sitz der N019 obersten Behörde für die Bergverwaltung des Urals, N020 der aber jetzt nach Katharinenburg verlegt ist.
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Der Bergbau auf diese Sanderze ist schon sehr N002
alt, denn ehe er von den Russen in den dreissiger N003
und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder N004
aufgenommen wurde, war er schon von einem ältern N005
Volke wenigstens in den südlichern Gegenden betrie- N006
ben worden, deren alte Halden und abgeteufte Schachte N007
an den Ufern der Sakmara und Dioma sehr häufig Ver- N008
anlassung zur Entdeckung der jetzt bearbeiteten Gru- N009
ben gegeben haben. Spuren eines solchen früher be- N010
triebenen Bergbaus hat man auch auf der Ostseite des N011
Urals selbst bis zur Breite von Gumeschewsk, ja im N012
ganzen Altai und in der Steppe der Kirgisen gefunden, N013
aber es ist noch ganz unausgemacht, welches Volk es ge- N014
wesen ist, das diesen ausgedehnten Bergbau getrieben hat. N015
In Russland schreibt man ihn den Tschuden zu, und N016
nennt daher diese alten Arbeiten, Tschudische Arbeiten.
N001
Von Werchne-Mulinsk an setzten wir nun gemein- N002
schaftlich mit dem Grafen Polier die weitere Reise N003
fort. Wir verliessen diesen Ort am Morgen des 13ten N004
Juni, und kamen bei der Nähe von Perm sehr bald N005
in dieser Stadt an, die unmittelbar an dem linken Ufer N006
der Kama liegt. Perm ist erst in der neuern Zeit zur N007
Gouvernements-Stadt erhoben, denn bis zum Jahre N008
1780 war sie nur noch ein unbedeutender Flecken N009
(Slobode), doch ist sie jetzt schon von ziemlichem Um- N010
fang, wie sie denn auch einen grossen Verkehr treibt, N011
da alle die Kama herabkommenden Schiffe bei ihr an- N012
legen müssen. Sie hat gerade und breite Strassen, N013
einen grossen Markt und mehrere Kirchen, und ist N014
rund herum mit einer schönen Allee von Birken um- N015
geben. Ihre Häuser sind meistentheils von Holz, doch N016
finden sich darunter auch mehrere steinerne Gebäude, N017
und namentlich sind von der Art alle Kronsgebäude. N018
Zu der Zeit unserer Reise war sie noch der Sitz der N019
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/152>, abgerufen am 23.11.2024.
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