Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
Birkenalleen bepflanzt. Sie geht an dem rechten Ufer N002
der Oka in mehr oder weniger grosser Entfernung N003
entlang, und erlaubt nicht selten schöne Blicke auf das N004
linke Ufer, das wir schon am Morgen des 31sten ganz N005
niedrig erblickten, während sich das rechte immer N006
mehr erhoben hatte, um sich den Höhen an der Wolga N007
anzuschliessen, die auch auf dem rechtem Ufer derselben N008
liegen. Die Gegend ist durch die magnetischen Unter- N009
suchungen der Hrn. Hansteen und Erman merkwürdig N010
geworden, welche gefunden haben, dass die Linie ohne N011
Abweichung durch sie hindurch geht, oder genauer durch N012
die Gegend zwischen Osablikowo, der zweiten, und Dos- N013
kino, der fünften Station hinter Murom und der ersten N014
Station vor Nischni-Nowgorod. Die Linie bewegt N015
sich von Osten nach Westen, und man kennt die frühern N016
Epochen, wo sie durch Tobolsk und Kasan ging.

N001
Kurze Zeit vor Nischni-Nowgorod erblickten wir N002
die Wolga, die jetzt im Frühjahr bei dem hohen Was- N003
serstande einen äusserst imposanten Anblick gewährte. N004
Nischni-Nowgorod liegt auf den Höhen an der Vereini- N005
gung der Oka mit der Wolga am rechten Ufer beider N006
Ströme, und in dem etwas spitzen Winkel, welchen sie N007
auf dieser Seite mit einander bilden; sie ist von an- N008
sehnlicher Grösse, hat Kirchen, Häuser und Gärten N009
in buntem Gemisch miteinander, und ist von einer star- N010
ken Mauer mit dicken runden Thürmen umgeben. Von N011
dieser herab hat man eine weite Aussicht auf die nie- N012
dern linken Ufer der Ströme, und von hier aus sahen N013
wir auch die neue Jahrmarktsstadt, worin alljährlich N014
die grosse Messe stattfindet, die jetzt von Makarieff N015
hierher verlegt ist; sie liegt der Stadt gegenüber auf N016
der Landecke, die von der linken Seite der Oka und N017
der rechten der Wolga bespült wird, in einer Niede- N018
rung an dem bald sich erhebenden hohen Ufer der N019
Wolga, und war jetzt wie immer im Frühjahr bei dem N020
hohen Wasserstande der Flüsse unter Wasser gesetzt

N001
Birkenalleen bepflanzt. Sie geht an dem rechten Ufer N002
der Oka in mehr oder weniger grosser Entfernung N003
entlang, und erlaubt nicht selten schöne Blicke auf das N004
linke Ufer, das wir schon am Morgen des 31sten ganz N005
niedrig erblickten, während sich das rechte immer N006
mehr erhoben hatte, um sich den Höhen an der Wolga N007
anzuschliessen, die auch auf dem rechtem Ufer derselben N008
liegen. Die Gegend ist durch die magnetischen Unter- N009
suchungen der Hrn. Hansteen und Erman merkwürdig N010
geworden, welche gefunden haben, dass die Linie ohne N011
Abweichung durch sie hindurch geht, oder genauer durch N012
die Gegend zwischen Osablikowo, der zweiten, und Dos- N013
kino, der fünften Station hinter Murom und der ersten N014
Station vor Nischni-Nowgorod. Die Linie bewegt N015
sich von Osten nach Westen, und man kennt die frühern N016
Epochen, wo sie durch Tobolsk und Kasan ging.

N001
Kurze Zeit vor Nischni-Nowgorod erblickten wir N002
die Wolga, die jetzt im Frühjahr bei dem hohen Was- N003
serstande einen äusserst imposanten Anblick gewährte. N004
Nischni-Nowgorod liegt auf den Höhen an der Vereini- N005
gung der Oka mit der Wolga am rechten Ufer beider N006
Ströme, und in dem etwas spitzen Winkel, welchen sie N007
auf dieser Seite mit einander bilden; sie ist von an- N008
sehnlicher Grösse, hat Kirchen, Häuser und Gärten N009
in buntem Gemisch miteinander, und ist von einer star- N010
ken Mauer mit dicken runden Thürmen umgeben. Von N011
dieser herab hat man eine weite Aussicht auf die nie- N012
dern linken Ufer der Ströme, und von hier aus sahen N013
wir auch die neue Jahrmarktsstadt, worin alljährlich N014
die grosse Messe stattfindet, die jetzt von Makarieff N015
hierher verlegt ist; sie liegt der Stadt gegenüber auf N016
der Landecke, die von der linken Seite der Oka und N017
der rechten der Wolga bespült wird, in einer Niede- N018
rung an dem bald sich erhebenden hohen Ufer der N019
Wolga, und war jetzt wie immer im Frühjahr bei dem N020
hohen Wasserstande der Flüsse unter Wasser gesetzt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0120" xml:id="img_0120" n="86"/>
        <p><lb n="N001"/>
Birkenalleen bepflanzt. Sie geht an dem rechten Ufer             <lb n="N002"/>
der Oka in mehr oder weniger grosser Entfernung             <lb n="N003"/>
entlang, und erlaubt nicht selten schöne Blicke auf das             <lb n="N004"/>
linke Ufer, das wir schon am Morgen des 31sten ganz <lb n="N005"/>
niedrig erblickten, während sich das rechte immer             <lb n="N006"/>
mehr erhoben hatte, um sich den Höhen an der Wolga             <lb n="N007"/>
anzuschliessen, die auch auf dem rechtem Ufer derselben             <lb n="N008"/>
liegen. Die Gegend ist durch die magnetischen Unter-             <lb n="N009"/>
suchungen der Hrn. <hi rendition="#g">Hansteen</hi> und <hi rendition="#g">Erman</hi> merkwürdig             <lb n="N010"/>
geworden, welche gefunden haben, dass die Linie ohne             <lb n="N011"/>
Abweichung durch sie hindurch geht, oder genauer durch             <lb n="N012"/>
die Gegend zwischen Osablikowo, der zweiten, und Dos-             <lb n="N013"/>
kino, der fünften Station hinter Murom und der ersten             <lb n="N014"/>
Station vor Nischni-Nowgorod. Die Linie bewegt <lb n="N015"/>
sich von Osten nach Westen, und man kennt die frühern             <lb n="N016"/>
Epochen, wo sie durch Tobolsk und Kasan ging.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Kurze Zeit vor Nischni-Nowgorod erblickten wir             <lb n="N002"/>
die Wolga, die jetzt im Frühjahr bei dem hohen Was-             <lb n="N003"/>
serstande einen äusserst imposanten Anblick gewährte.             <lb n="N004"/>
Nischni-Nowgorod liegt auf den Höhen an der Vereini-             <lb n="N005"/>
gung der Oka mit der Wolga am rechten Ufer beider             <lb n="N006"/>
Ströme, und in dem etwas spitzen Winkel, welchen sie             <lb n="N007"/>
auf dieser Seite mit einander bilden; sie ist von an-             <lb n="N008"/>
sehnlicher Grösse, hat Kirchen, Häuser und Gärten             <lb n="N009"/>
in buntem Gemisch miteinander, und ist von einer star-             <lb n="N010"/>
ken Mauer mit dicken runden Thürmen umgeben. Von             <lb n="N011"/>
dieser herab hat man eine weite Aussicht auf die nie-             <lb n="N012"/>
dern linken Ufer der Ströme, und von hier aus sahen             <lb n="N013"/>
wir auch die neue Jahrmarktsstadt, worin alljährlich             <lb n="N014"/>
die grosse Messe stattfindet, die jetzt von Makarieff             <lb n="N015"/>
hierher verlegt ist; sie liegt der Stadt gegenüber auf             <lb n="N016"/>
der Landecke, die von der linken Seite der Oka und             <lb n="N017"/>
der rechten der Wolga bespült wird, in einer Niede-             <lb n="N018"/>
rung an dem bald sich erhebenden hohen Ufer der             <lb n="N019"/>
Wolga, und war jetzt wie immer im Frühjahr bei dem             <lb n="N020"/>
hohen Wasserstande der Flüsse unter Wasser gesetzt</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[86/0120] N001 Birkenalleen bepflanzt. Sie geht an dem rechten Ufer N002 der Oka in mehr oder weniger grosser Entfernung N003 entlang, und erlaubt nicht selten schöne Blicke auf das N004 linke Ufer, das wir schon am Morgen des 31sten ganz N005 niedrig erblickten, während sich das rechte immer N006 mehr erhoben hatte, um sich den Höhen an der Wolga N007 anzuschliessen, die auch auf dem rechtem Ufer derselben N008 liegen. Die Gegend ist durch die magnetischen Unter- N009 suchungen der Hrn. Hansteen und Erman merkwürdig N010 geworden, welche gefunden haben, dass die Linie ohne N011 Abweichung durch sie hindurch geht, oder genauer durch N012 die Gegend zwischen Osablikowo, der zweiten, und Dos- N013 kino, der fünften Station hinter Murom und der ersten N014 Station vor Nischni-Nowgorod. Die Linie bewegt N015 sich von Osten nach Westen, und man kennt die frühern N016 Epochen, wo sie durch Tobolsk und Kasan ging. N001 Kurze Zeit vor Nischni-Nowgorod erblickten wir N002 die Wolga, die jetzt im Frühjahr bei dem hohen Was- N003 serstande einen äusserst imposanten Anblick gewährte. N004 Nischni-Nowgorod liegt auf den Höhen an der Vereini- N005 gung der Oka mit der Wolga am rechten Ufer beider N006 Ströme, und in dem etwas spitzen Winkel, welchen sie N007 auf dieser Seite mit einander bilden; sie ist von an- N008 sehnlicher Grösse, hat Kirchen, Häuser und Gärten N009 in buntem Gemisch miteinander, und ist von einer star- N010 ken Mauer mit dicken runden Thürmen umgeben. Von N011 dieser herab hat man eine weite Aussicht auf die nie- N012 dern linken Ufer der Ströme, und von hier aus sahen N013 wir auch die neue Jahrmarktsstadt, worin alljährlich N014 die grosse Messe stattfindet, die jetzt von Makarieff N015 hierher verlegt ist; sie liegt der Stadt gegenüber auf N016 der Landecke, die von der linken Seite der Oka und N017 der rechten der Wolga bespült wird, in einer Niede- N018 rung an dem bald sich erhebenden hohen Ufer der N019 Wolga, und war jetzt wie immer im Frühjahr bei dem N020 hohen Wasserstande der Flüsse unter Wasser gesetzt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/120
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/120>, abgerufen am 22.11.2024.