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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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nun für ihn einträte, um ein günstiges Resultat noch zu ermöglichen.

Franz war, nach unserem Gespräch am Morgen, den Tag über sichtlich in anderer Stimmung. Er zeigte sich freier und offener und sprach sich nun ganz unverhüllt gegen mich aus. Er liebte, ja er hoffte noch. Der Besuch in Burg sollLe schon Tags darauf, als an einem Sonntage, stattfinden. Franz war zu einer Hochzeit dorthin eingeladen, und ich versprach, ihn zu begleiten.

Das Dorf Burg ist nicht nur das größte des Spreewaldes, es zählt sogar mit zu den größten Dörfern überhaupt. Seine viertausend Einwohner bewohnen mit ihren weitgedehnten Gehöften und Gärten den Flächenraum einer mittleren Provinzialstadt. Daraus ergeben sich denn mancherlei städtische Erscheinungen. Handwerker verschiedener Art sind unter der zahlreichen Bevölkerung nöthig geworden, und allerhand Bedürfnisse, bei welchen der Bauer sonst die Stadt zu Hülfe nehmen muß, kann das Gewerbe im Dorfe selbst befriedigen. Obwohl zum Spreewalde gehörig, zeigt Burg doch nicht mehr den eigentlichen Waldtypus dieser Gegend. Das Netz von Kanälen hat aufgehört, und nur einige Wasserarme umschlingen oder durchschneiden den großen Bodencomplex von Wiesen und Ackerland. Wir kamen, da Franz seiner Berufsgeschäfte halber erst Nachmittags hatte aufbrechen können, etwas spät zum Feste. Musik schmetterte uns aus dem Hochzeit-

nun für ihn einträte, um ein günstiges Resultat noch zu ermöglichen.

Franz war, nach unserem Gespräch am Morgen, den Tag über sichtlich in anderer Stimmung. Er zeigte sich freier und offener und sprach sich nun ganz unverhüllt gegen mich aus. Er liebte, ja er hoffte noch. Der Besuch in Burg sollLe schon Tags darauf, als an einem Sonntage, stattfinden. Franz war zu einer Hochzeit dorthin eingeladen, und ich versprach, ihn zu begleiten.

Das Dorf Burg ist nicht nur das größte des Spreewaldes, es zählt sogar mit zu den größten Dörfern überhaupt. Seine viertausend Einwohner bewohnen mit ihren weitgedehnten Gehöften und Gärten den Flächenraum einer mittleren Provinzialstadt. Daraus ergeben sich denn mancherlei städtische Erscheinungen. Handwerker verschiedener Art sind unter der zahlreichen Bevölkerung nöthig geworden, und allerhand Bedürfnisse, bei welchen der Bauer sonst die Stadt zu Hülfe nehmen muß, kann das Gewerbe im Dorfe selbst befriedigen. Obwohl zum Spreewalde gehörig, zeigt Burg doch nicht mehr den eigentlichen Waldtypus dieser Gegend. Das Netz von Kanälen hat aufgehört, und nur einige Wasserarme umschlingen oder durchschneiden den großen Bodencomplex von Wiesen und Ackerland. Wir kamen, da Franz seiner Berufsgeschäfte halber erst Nachmittags hatte aufbrechen können, etwas spät zum Feste. Musik schmetterte uns aus dem Hochzeit-

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[0094] nun für ihn einträte, um ein günstiges Resultat noch zu ermöglichen. Franz war, nach unserem Gespräch am Morgen, den Tag über sichtlich in anderer Stimmung. Er zeigte sich freier und offener und sprach sich nun ganz unverhüllt gegen mich aus. Er liebte, ja er hoffte noch. Der Besuch in Burg sollLe schon Tags darauf, als an einem Sonntage, stattfinden. Franz war zu einer Hochzeit dorthin eingeladen, und ich versprach, ihn zu begleiten. Das Dorf Burg ist nicht nur das größte des Spreewaldes, es zählt sogar mit zu den größten Dörfern überhaupt. Seine viertausend Einwohner bewohnen mit ihren weitgedehnten Gehöften und Gärten den Flächenraum einer mittleren Provinzialstadt. Daraus ergeben sich denn mancherlei städtische Erscheinungen. Handwerker verschiedener Art sind unter der zahlreichen Bevölkerung nöthig geworden, und allerhand Bedürfnisse, bei welchen der Bauer sonst die Stadt zu Hülfe nehmen muß, kann das Gewerbe im Dorfe selbst befriedigen. Obwohl zum Spreewalde gehörig, zeigt Burg doch nicht mehr den eigentlichen Waldtypus dieser Gegend. Das Netz von Kanälen hat aufgehört, und nur einige Wasserarme umschlingen oder durchschneiden den großen Bodencomplex von Wiesen und Ackerland. Wir kamen, da Franz seiner Berufsgeschäfte halber erst Nachmittags hatte aufbrechen können, etwas spät zum Feste. Musik schmetterte uns aus dem Hochzeit-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/94>, abgerufen am 22.11.2024.