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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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in Anspruch nehmen zu müssen, so sehr sie auch versicherte, daß sie es gern thäte. Aufrecht stehend in unsern Kähnen glitten wir neben einander hin. Ich mußte geraume Zeit die Unterhaltung allein führen, meine Führerin wollte nur wenig dazu beitragen. Aber immerhin ließ sich leicht anknüpfen, denn Marie war kein gewöhnliches Bauernmädchen. Durch ihren Bruder, den Pfarrer in Burg, war ihr geistiger Horizont genug erweitert worden, daß sie ein allgemeines Gespräch verfolgen konnte, ohne daß sie jedoch als "gebildet" hätte bezeichnet werden können. Ich verfehlte nicht, sobald es sich schickte, die Unterhaltung auf Franz zu bringen, und sagte viel Gutes über ihn.

Ja, so ist es auch, nahm sie das Wort. Es giebt keine böse Zunge, die dem Herrn Lehrer etwas nachzureden wagte. Auch mein Bruder hält große Stücke auf ihn und sagte noch kürzlich, er schätze ihn so hoch, daß er ihn in seiner Nähe in Burg haben möchte. Da sind die Stellen auch noch besser. Das wäre gewiß auch für Alle gut. Mein Bruder hätte immer einen so klugen und gescheidten Mann um sich, und ich liebe seine Mutter sehr. Sie ist eine so brave Frau und hat mir schon Manches erzählt --

Marie brach plötzlich ab. Was hat sie Ihnen erzählt? fragte ich unbefangen. -- O von der Zeit -- da sie in Ihrem Hause war. -- Also kannten Sie mich schon, ehe ich hieher kam? -- Nein, das nicht. Es ist

in Anspruch nehmen zu müssen, so sehr sie auch versicherte, daß sie es gern thäte. Aufrecht stehend in unsern Kähnen glitten wir neben einander hin. Ich mußte geraume Zeit die Unterhaltung allein führen, meine Führerin wollte nur wenig dazu beitragen. Aber immerhin ließ sich leicht anknüpfen, denn Marie war kein gewöhnliches Bauernmädchen. Durch ihren Bruder, den Pfarrer in Burg, war ihr geistiger Horizont genug erweitert worden, daß sie ein allgemeines Gespräch verfolgen konnte, ohne daß sie jedoch als „gebildet“ hätte bezeichnet werden können. Ich verfehlte nicht, sobald es sich schickte, die Unterhaltung auf Franz zu bringen, und sagte viel Gutes über ihn.

Ja, so ist es auch, nahm sie das Wort. Es giebt keine böse Zunge, die dem Herrn Lehrer etwas nachzureden wagte. Auch mein Bruder hält große Stücke auf ihn und sagte noch kürzlich, er schätze ihn so hoch, daß er ihn in seiner Nähe in Burg haben möchte. Da sind die Stellen auch noch besser. Das wäre gewiß auch für Alle gut. Mein Bruder hätte immer einen so klugen und gescheidten Mann um sich, und ich liebe seine Mutter sehr. Sie ist eine so brave Frau und hat mir schon Manches erzählt —

Marie brach plötzlich ab. Was hat sie Ihnen erzählt? fragte ich unbefangen. — O von der Zeit — da sie in Ihrem Hause war. — Also kannten Sie mich schon, ehe ich hieher kam? — Nein, das nicht. Es ist

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/80>, abgerufen am 22.11.2024.