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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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setzlichste, was es für mich giebt! Komm! Hinaus! -- Schon hatte er die Thür in der Hand, als ein Wetterschlag, der ganz in der Nähe getroffen haben mußte, uns sagte, daß es draußen schlimmer sei, als in diesem Raume. Ich überredete ihn, sich zu beruhigen. Jetzt aber stand die Alte mit geballter Faust vor ihm und überschüttete ihn mit einem Strom von Flüchen. Und zwar, zu unserer Ueberraschung, deutsch, denn wir sollten sie verstehen. Du hast mein bestes Thier getödtet! schloß sie; dafür sollst du büßen! -- Eilig fuhr sie in die Ecke, fand die Schlange, welche keineswegs todt war, und verbarg ihren Liebling im Busentuche. Der Kosak hinkte indessen zu uns heran und sagte begütigend: Schlange nicht beißen! Keine Furcht haben. Alte Zarna wieder gut sein. Schlechtes Wetter draußen, müssen Herrn hier bleiben. Essen Ihre Suppe, und nicht fürchten! -- Ich entschuldigte meinen Freund mit seinem Widerwillen gegen Schlangen, und darauf schien es das Gerathenste, den Platz wieder einzunehmen und Sardok's Aufforderung zu folgen.

Die Alte hatte inzwischen ein wenig Suppe in einen Napf gethan und diesen auf den Fußboden mitten ins Zimmer gesetzt. Schweigend, aber mit grollenden Blicken, saß sie auf der Ofenbank und beobachtete uns. Nach einer Weile begann sie mit einem unangenehmen Lachen: Feiner Herr, das! Fürchtet sich vor einem glatten Thierchen! Haha! Hab' mehr davon, und will ihm eine Freude machen! -- Darauf begann sie zischende

setzlichste, was es für mich giebt! Komm! Hinaus! — Schon hatte er die Thür in der Hand, als ein Wetterschlag, der ganz in der Nähe getroffen haben mußte, uns sagte, daß es draußen schlimmer sei, als in diesem Raume. Ich überredete ihn, sich zu beruhigen. Jetzt aber stand die Alte mit geballter Faust vor ihm und überschüttete ihn mit einem Strom von Flüchen. Und zwar, zu unserer Ueberraschung, deutsch, denn wir sollten sie verstehen. Du hast mein bestes Thier getödtet! schloß sie; dafür sollst du büßen! — Eilig fuhr sie in die Ecke, fand die Schlange, welche keineswegs todt war, und verbarg ihren Liebling im Busentuche. Der Kosak hinkte indessen zu uns heran und sagte begütigend: Schlange nicht beißen! Keine Furcht haben. Alte Zarna wieder gut sein. Schlechtes Wetter draußen, müssen Herrn hier bleiben. Essen Ihre Suppe, und nicht fürchten! — Ich entschuldigte meinen Freund mit seinem Widerwillen gegen Schlangen, und darauf schien es das Gerathenste, den Platz wieder einzunehmen und Sardok's Aufforderung zu folgen.

Die Alte hatte inzwischen ein wenig Suppe in einen Napf gethan und diesen auf den Fußboden mitten ins Zimmer gesetzt. Schweigend, aber mit grollenden Blicken, saß sie auf der Ofenbank und beobachtete uns. Nach einer Weile begann sie mit einem unangenehmen Lachen: Feiner Herr, das! Fürchtet sich vor einem glatten Thierchen! Haha! Hab' mehr davon, und will ihm eine Freude machen! — Darauf begann sie zischende

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/29>, abgerufen am 24.11.2024.