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Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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flatterndem Haar. Er schob einen Schlitten vor sich her, in dem ein Mädchen saß, das reizendste Geschöpf, das man sehen konnte, blond, blauäugig, die Bescheidenheit und Anmuth selbst. Doch trug sie städtische Kleider und war in ihr Mäntelchen gut eingehüllt. Ich kannte sie seit lange, und kurz -- es war Franzens Tochter, wie ihre Mutter Marie, genannt. Ihr Führer war mein Sohn Georg, das Gefolge bestand aus den Söhnen und Töchtern des Pfarrers und einigen Gespielen der Kinder.

Ein lautes, jauchzendes Hurrah des Willkommens erscholl, als sie sich mir näherten; Alle kannten mich von Alters her. Georg brachte mit kunstgerechter Schwenkung den Schlitten seiner Dame neben den meinigen, und das schöne Mädchen umarmte in unbefangener Kindlichkeit ihren "Onkel," wie sie mich nannte. Georg's Augen leuchteten, als er sie mir brachte, er schien seinen Vater um den Kuß zu beneiden.

Onkel Franz ist in Burg bei dem Vater, rief einer von den Söhnen des Pfarrers, wir brauchen nicht mehr nach Leipe zu fahren. Der Sprecher ließ es sich nicht nehmen, meinen Schlitten, anstatt des Führers, zu schieben, und fort ging es über die Eisebene, unter Geschrei, Necken, Jubel und Lachen.

Es folgte ein glücklicher Tag im Pfarrhause. Jugend und Frohsinn waren in Fülle beisammen und rissen die Alten unwiderstehlich mit fort. Zwischen

flatterndem Haar. Er schob einen Schlitten vor sich her, in dem ein Mädchen saß, das reizendste Geschöpf, das man sehen konnte, blond, blauäugig, die Bescheidenheit und Anmuth selbst. Doch trug sie städtische Kleider und war in ihr Mäntelchen gut eingehüllt. Ich kannte sie seit lange, und kurz — es war Franzens Tochter, wie ihre Mutter Marie, genannt. Ihr Führer war mein Sohn Georg, das Gefolge bestand aus den Söhnen und Töchtern des Pfarrers und einigen Gespielen der Kinder.

Ein lautes, jauchzendes Hurrah des Willkommens erscholl, als sie sich mir näherten; Alle kannten mich von Alters her. Georg brachte mit kunstgerechter Schwenkung den Schlitten seiner Dame neben den meinigen, und das schöne Mädchen umarmte in unbefangener Kindlichkeit ihren „Onkel,“ wie sie mich nannte. Georg's Augen leuchteten, als er sie mir brachte, er schien seinen Vater um den Kuß zu beneiden.

Onkel Franz ist in Burg bei dem Vater, rief einer von den Söhnen des Pfarrers, wir brauchen nicht mehr nach Leipe zu fahren. Der Sprecher ließ es sich nicht nehmen, meinen Schlitten, anstatt des Führers, zu schieben, und fort ging es über die Eisebene, unter Geschrei, Necken, Jubel und Lachen.

Es folgte ein glücklicher Tag im Pfarrhause. Jugend und Frohsinn waren in Fülle beisammen und rissen die Alten unwiderstehlich mit fort. Zwischen

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T10:15:33Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T10:15:33Z)

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Zitationshilfe: Roquette, Otto: Die Schlangenkönigin. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 221–335. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roquette_schlangenkoenigin_1910/116>, abgerufen am 24.11.2024.