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Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.

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einen entzeln Zeen. Für dem geseß ist jhnen ein gros-
ser Kohlstrauch/ anstat eines Schwantzes heraus
gewachsen/ der allezeit grün bleibet/ vnd wenn ei-
ner gleich hinderrück fiele/ nicht etzwey bricht.

Sie schneutzen eitel sauren Honig aus der Na-
sen. Wenn sie erbeiten oder mit einander fechten
vnd ringen/ schmiern sie den gantzen Leib vmb vnd
vmb mit Milch/ daraus als denn Kese wird/ wenn
das Rotzhonig all mehlich drauff triefft. Sie ma-
chen ein starck riechend vnd sehr fett Oel/ wie eine
Salbe/ aus den Zwibeln. Jhre Weinberge/ deren
sie denn viel haben/ tragen schön lauter Wasser.
Vnd die Körnlein in den Trauben sein wie Hagel.
Das ichs dafür achte/ das/ wenn bißweilen ein
grosser Wind/ diese Trauben zu schlegt/ das die
Hagel körnlein herunter biß auff die Erden fallen.

Den Bauch gebrauchen sie eben wie einen sack/
stecken alles was jhnen geliebet daselbst hinein.
Sintemal sie jhn auff vnd zuthun können/ vnnd
kein Eingeweyde oder Leber darin/ sondern allent-
halben nur inwendig mit dicken rauchen Haaren
bewachsen ist. Also/ das die kleinen Kinder/ wenn
jhnen frieret/ hinein kriechen. Die reichen tra-
gen weiche Gleserne Kleider/ die armen aber
müssen sich an gestrickten ehrinen Drat begnü-
gen lassen. Dieweil man an diesen örtern al-
lerley Metall Ertz gnug hat. Wenn sie das ver-

erbeiten

einen entzeln Zeen. Fuͤr dem geſeß iſt jhnen ein groſ-
ſer Kohlſtrauch/ anſtat eines Schwantzes heraus
gewachſen/ der allezeit gruͤn bleibet/ vnd wenn ei-
ner gleich hinderruͤck fiele/ nicht etzwey bricht.

Sie ſchneutzen eitel ſauren Honig aus der Na-
ſen. Wenn ſie erbeiten oder mit einander fechten
vnd ringen/ ſchmiern ſie den gantzen Leib vmb vnd
vmb mit Milch/ daraus als denn Keſe wird/ wenn
das Rotzhonig all mehlich drauff triefft. Sie ma-
chen ein ſtarck riechend vnd ſehr fett Oel/ wie eine
Salbe/ aus den Zwibeln. Jhre Weinberge/ deren
ſie denn viel haben/ tragen ſchoͤn lauter Waſſer.
Vnd die Koͤrnlein in den Trauben ſein wie Hagel.
Das ichs dafuͤr achte/ das/ wenn bißweilen ein
groſſer Wind/ dieſe Trauben zu ſchlegt/ das die
Hagel koͤrnlein herunter biß auff die Erden fallen.

Den Bauch gebrauchen ſie eben wie einen ſack/
ſtecken alles was jhnen geliebet daſelbſt hinein.
Sintemal ſie jhn auff vnd zuthun koͤnnen/ vnnd
kein Eingeweyde oder Leber darin/ ſondern allent-
halben nur inwendig mit dicken rauchen Haaren
bewachſen iſt. Alſo/ das die kleinen Kinder/ wenn
jhnen frieret/ hinein kriechen. Die reichen tra-
gen weiche Gleſerne Kleider/ die armen aber
muͤſſen ſich an geſtrickten ehrinen Drat begnuͤ-
gen laſſen. Dieweil man an dieſen oͤrtern al-
lerley Metall Ertz gnug hat. Wenn ſie das ver-

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[87/0097] einen entzeln Zeen. Fuͤr dem geſeß iſt jhnen ein groſ- ſer Kohlſtrauch/ anſtat eines Schwantzes heraus gewachſen/ der allezeit gruͤn bleibet/ vnd wenn ei- ner gleich hinderruͤck fiele/ nicht etzwey bricht. Sie ſchneutzen eitel ſauren Honig aus der Na- ſen. Wenn ſie erbeiten oder mit einander fechten vnd ringen/ ſchmiern ſie den gantzen Leib vmb vnd vmb mit Milch/ daraus als denn Keſe wird/ wenn das Rotzhonig all mehlich drauff triefft. Sie ma- chen ein ſtarck riechend vnd ſehr fett Oel/ wie eine Salbe/ aus den Zwibeln. Jhre Weinberge/ deren ſie denn viel haben/ tragen ſchoͤn lauter Waſſer. Vnd die Koͤrnlein in den Trauben ſein wie Hagel. Das ichs dafuͤr achte/ das/ wenn bißweilen ein groſſer Wind/ dieſe Trauben zu ſchlegt/ das die Hagel koͤrnlein herunter biß auff die Erden fallen. Den Bauch gebrauchen ſie eben wie einen ſack/ ſtecken alles was jhnen geliebet daſelbſt hinein. Sintemal ſie jhn auff vnd zuthun koͤnnen/ vnnd kein Eingeweyde oder Leber darin/ ſondern allent- halben nur inwendig mit dicken rauchen Haaren bewachſen iſt. Alſo/ das die kleinen Kinder/ wenn jhnen frieret/ hinein kriechen. Die reichen tra- gen weiche Gleſerne Kleider/ die armen aber muͤſſen ſich an geſtrickten ehrinen Drat begnuͤ- gen laſſen. Dieweil man an dieſen oͤrtern al- lerley Metall Ertz gnug hat. Wenn ſie das ver- erbeiten

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Zitationshilfe: Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rollenhagen_reysen_1603/97>, abgerufen am 23.11.2024.