Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.Eben also gehet es auch in den Schulen/ mit des Himmels Also geben etliche für/ die Erdkugel sey der mittel Zwegk Daher ist bedacht/ das die Erde nicht gewiß/ vnd eben in Also haben sie auch der Sonnen Kugel oder Zirckel ein langheit Ji
Eben alſo gehet es auch in den Schulen/ mit des Himmels Alſo geben etliche fuͤr/ die Erdkugel ſey der mittel Zwegk Daher iſt bedacht/ das die Erde nicht gewiß/ vnd eben in Alſo haben ſie auch der Sonnen Kugel oder Zirckel ein langheit Ji
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0251" n="241"/> <p>Eben alſo gehet es auch in den Schulen/ mit des Himmels<lb/> lauff. An dem Himmel ſehen wir nichts/ denn der Sonn<supplied>e</supplied>n/<lb/> Mohns vnd Sternen Liecht/ wie das in die Lufft fellet/ vnd<lb/> ſich darin ſpiegelt. Dann zu ihrem ſtand/ koͤnnen vnſer Au-<lb/> gen nicht hinauff reichen. Jtem/ der Wolcken vnd der Lufft<lb/> farben/ Weiß/ Blaw/ Graw/ Gehl/ Roth/ etc. Jtem/ den<lb/> Regenbogen. Wie aber des Himmels gebew ſey/ ob das eytel<lb/> Lufft/ darin die Sternen gleich dem Erdbodem ſchweben/ oder<lb/> eitel harter dichter Criſtal ſey/ als die Himmels ſtuͤl <hi rendition="#aq">S. Bran-<lb/> dani,</hi> kan niemand mit warheit beweiſen. Damit aber den-<lb/> noch die Gelehrten ihre gedancken/ vnd erfahrung ihre Schuͤ-<lb/> ler lehren koͤnten/ haben ſie ihnen den Himmel alſo vorgemah-<lb/> let. Das gleich wie in einem Ey/ recht mitten im Doͤtter ein<lb/> weis ſefftlein. Darnach der Doͤtter mit einem weiſſen<lb/> heutlein vberzogen. Daruͤber das weiſſe/ vnd vber dem weiſſen/<lb/> auch ein weis heutlein. Vnd endlich die Schale iſt.</p><lb/> <p>Alſo geben etliche fuͤr/ die Erdkugel ſey der mittel Zwegk<lb/> vnd Punct/ des Circkels der gantzen Weit Darumb ſchlieſſe<lb/> zu negſt die Lufft ihren Circkel. Darnach beſchlieſſe der Mohn<lb/> mit ſeiner hohlen Kugel die Lufft/ der <hi rendition="#aq">Mercurius</hi> den Mohn.<lb/> Die <hi rendition="#aq">Venus</hi> den <hi rendition="#aq">Mercurium,</hi> die Sonne die <hi rendition="#aq">Venus,</hi><lb/> der <hi rendition="#aq">Mars</hi> die Sonne/ der <hi rendition="#aq">Iupiter</hi> den <hi rendition="#aq">Mars,</hi> der <hi rendition="#aq">Satur-<lb/> nus</hi> den <hi rendition="#aq">Iupiter.</hi> Dieſe ſieben in ein ander ſchlieſſende Him-<lb/> mels Kugeln der Planeten/ beſchlieſſen rings herumb/ alle mit<lb/> einander der andern Sternen Himmel. Dieweil aber ein Pla-<lb/> net bißweilen groß/ bißwellen klein ſcheinet/ iſt gemercket/ das<lb/> ſie bißweilen der Erden neher/ bißweilen weiter dauon ſte-<lb/> hen.</p><lb/> <p>Daher iſt bedacht/ das die Erde nicht gewiß/ vnd eben in<lb/> der Planeten Circkels <hi rendition="#aq">Centro</hi> oder mittelzweck liege. Son-<lb/> dern das eines jedes <hi rendition="#aq">Centrum</hi> beſonders zuſetzen were.</p><lb/> <p>Alſo haben ſie auch der Sonnen Kugel oder Zirckel ein<lb/> beſonder <hi rendition="#aq">Centrum</hi> vber der Erden geſatzt/ das immer nach<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Ji</fw><fw place="bottom" type="catch">langheit</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [241/0251]
Eben alſo gehet es auch in den Schulen/ mit des Himmels
lauff. An dem Himmel ſehen wir nichts/ denn der Sonnen/
Mohns vnd Sternen Liecht/ wie das in die Lufft fellet/ vnd
ſich darin ſpiegelt. Dann zu ihrem ſtand/ koͤnnen vnſer Au-
gen nicht hinauff reichen. Jtem/ der Wolcken vnd der Lufft
farben/ Weiß/ Blaw/ Graw/ Gehl/ Roth/ etc. Jtem/ den
Regenbogen. Wie aber des Himmels gebew ſey/ ob das eytel
Lufft/ darin die Sternen gleich dem Erdbodem ſchweben/ oder
eitel harter dichter Criſtal ſey/ als die Himmels ſtuͤl S. Bran-
dani, kan niemand mit warheit beweiſen. Damit aber den-
noch die Gelehrten ihre gedancken/ vnd erfahrung ihre Schuͤ-
ler lehren koͤnten/ haben ſie ihnen den Himmel alſo vorgemah-
let. Das gleich wie in einem Ey/ recht mitten im Doͤtter ein
weis ſefftlein. Darnach der Doͤtter mit einem weiſſen
heutlein vberzogen. Daruͤber das weiſſe/ vnd vber dem weiſſen/
auch ein weis heutlein. Vnd endlich die Schale iſt.
Alſo geben etliche fuͤr/ die Erdkugel ſey der mittel Zwegk
vnd Punct/ des Circkels der gantzen Weit Darumb ſchlieſſe
zu negſt die Lufft ihren Circkel. Darnach beſchlieſſe der Mohn
mit ſeiner hohlen Kugel die Lufft/ der Mercurius den Mohn.
Die Venus den Mercurium, die Sonne die Venus,
der Mars die Sonne/ der Iupiter den Mars, der Satur-
nus den Iupiter. Dieſe ſieben in ein ander ſchlieſſende Him-
mels Kugeln der Planeten/ beſchlieſſen rings herumb/ alle mit
einander der andern Sternen Himmel. Dieweil aber ein Pla-
net bißweilen groß/ bißwellen klein ſcheinet/ iſt gemercket/ das
ſie bißweilen der Erden neher/ bißweilen weiter dauon ſte-
hen.
Daher iſt bedacht/ das die Erde nicht gewiß/ vnd eben in
der Planeten Circkels Centro oder mittelzweck liege. Son-
dern das eines jedes Centrum beſonders zuſetzen were.
Alſo haben ſie auch der Sonnen Kugel oder Zirckel ein
beſonder Centrum vber der Erden geſatzt/ das immer nach
langheit
Ji
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |