Rollenhagen, Gabriel: Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen. Magdeburg, 1603.stu ein Bothe Gottes/ so sage mir/ wo diese versam- Vmb Vesperzeit begunten alle Vogel zu singen/ Mit-
ſtu ein Bothe Gottes/ ſo ſage mir/ wo dieſe verſam- Vmb Veſperzeit begunten alle Vogel zu ſingen/ Mit-
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ſtu ein Bothe Gottes/ ſo ſage mir/ wo dieſe verſam-
lung der Vogel herkompt? Da ſagt er: Wir ſind
Engel von dem groſſen fall des alten Feindes. Wir
willigten aber nicht in ſeine Suͤnde/ darumb hat
der gerechte Gott vns hieher geſand/ vnd haben hie
keine Pein/ wir haben auch die gegenwart Gottes/
aber deñoch ſind wir ſo ferne geſcheidē von der geſel-
ſchafft der jenigen die beſtendig blieben/ als jr ſehet/
vnd fliegen in der Lufft herumb/ wie andere Geiſter.
Aber auff die heilige tage kriegen wir ſolchen Leib
als du ſieheſt/ vnd loben vnſern Schepffer. Du
biſt mit deinen Bruͤdern ein jahr auff dem wege
geweſen/ vnd habt noch ſechs jahr/ vnnd ſolt alle
jahr hie ewern Oſtertag begehen/ darnach ſoltu
finden das gelobte Land. Da floh der Vogel wieder
zu den andern.
Vmb Veſperzeit begunten alle Vogel zu ſingen/
vnd ſchlugen jre Fluͤgel/ vnd ſungen den 65. Pſalm:
Gott man lobet dich in der ſtille zu Sion/ vnnd dir
bezahlr man geluͤbde. Vnnd das ſingen werete
eine gantze ſtunde/ vnd der geſang vnd der Fluͤ-
gel klanck gefiel den Bruͤdern ſehr wol. Dar-
nach ſprach S. Brandanus zu den Bruͤdern:
Erquicket ewren Leib/ denn nun iſt ewer Seel
erquicket mit der Goͤttlichen gnaden. Darnach
begingen ſie das lob Gottes/ vnd ruheten da biß zu
Mit-
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